Tote in Wegberg Festnahme nach Leichenfund im Feuer

Wegberg · Die in ihrem brennenden Schlafzimmer in Wegberg tot aufgefundene 38-Jährige ist gewaltsam ums Leben gekommen. Dringend verdächtig ist ihr Lebensgefährte, er sitzt in Untersuchungshaft.

Leiche nach Feuer in Wegberg gefunden
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Leiche nach Feuer in Wegberg gefunden

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Foto: Uwe Heldens

Mit dem grauenvollen Fund hatten die Feuerwehrleute, die Sonntagmittag zu einem Brand in einem Einfamilienhaus nach Kipshoven gerufen worden waren, sicher nicht gerechnet. Im brennenden Schlafzimmer lag eine Leiche. Die Kriminaltechnik durchsuchte noch in der Nacht das Haus, eine Mordkommission nahm am Montag die Ermittlungen auf. Die Obduktion brachte schnell Klarheit über die Identität des Opfers - es war die 38-jährige Bewohnerin. Jetzt steht auch fest: Sie ist Opfer eines Tötungsdeliktes geworden. Dieses Ermittlungsergebnis teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitagnachmittag mit. Der Tat dringend verdächtig ist der 44-jährige Lebensgefährte der Wegbergerin. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.

Alles deutet auf eine Beziehungstat hin. Der 44-Jährige lebte mit der Frau und ihrer 16-jährigen Tochter gemeinsam in dem Haus, erklärte der Mönchengladbacher Staatsanwalt Benjamin Kluck auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Mann ist festgenommen und am Freitag einer Haftrichterin vorgeführt worden, die seine Untersuchungshaft anordnete. "Er hat Angaben gemacht", bestätigte Kluck, wollte sich aber zu Details aus der Vernehmung nicht äußern.

Freiwillige Feuerwehr und weitere Rettungskräfte waren am Sonntag gegen 13.25 Uhr wegen einer gemeldeten "unklaren Rauchentwicklung" in den Wegberger Ortsteil Kipshoven ausgerückt. In dem Haus an der Kreuzstraße fanden sie Erd- und Obergeschoss stark verraucht vor. Der Brandherd lag im Schlafzimmer. Hier konnten die eingesetzten Feuerwehrkräfte die Flammen rasch löschen und ein Übergreifen des Feuers auf das gesamte Einfamilienhaus verhindern. Zu Ende war der Einsatz, an dem unter anderem dem Löschzug I sowie Kräfte aus Moorshoven und Rath-Anhoven beteiligt waren, aber erst gegen 1.30 Uhr, denn für die Arbeit der kriminaltechnischen Untersuchung leuchtete die Feuerwehr den Brandort taghell aus.

Zur weiteren Spurensicherung wurde das Haus beschlagnahmt, es war auch bis zum Wochenende nicht bewohnbar. Die Kriminaltechniker ermitteln noch immer, wie es konkret zur Entstehung des Brandes gekommen ist. Zum Motiv des 44-Jährigen und zu den Hintergründen der Tat wollte sich die Staatsanwaltschaft noch nicht äußern. Bei den Ermittlungen sind auch Aussagen von Zeugen und der 16-jährigen Tochter ausgewertet worden, so der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft.

Sicher ist, dass die Mutter des Mädchens gewaltsam ums Leben gekommen ist. Weitere Einzelheiten zur Todesursache wollte Kluck nicht nennen. Die Mordkommission hat den Fall wohl bislang nicht vollständig ausermittelt. "Es sind noch viele Ermittlungen anzustellen und Ergebnisse abzuwarten", sagte der Staatsanwalt.

(gala)
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