Zur 625-Jahr-Feier Ein Wappen ziert nun Klinkum

Klinkum · An den Wegberger Bürgermeister Michael Stock übergab der Dorfausschuss Klinkum den offiziellen Wappenbrief und eine Fahne für das Rathaus. Klinkum feiert in Kürze 625 Jahre. Darum schätzt man im Dorf die Gemeinschaft.

 v.l. Waltraud Philippen, Knut Müller und Stephan Bollig (r.) vom Dorfausschuss Klinkum besuchten mit dem neuen Wappen Bürgermeister Michael Stock.

v.l. Waltraud Philippen, Knut Müller und Stephan Bollig (r.) vom Dorfausschuss Klinkum besuchten mit dem neuen Wappen Bürgermeister Michael Stock.

Foto: Anke Backhaus

Das Dorf blickt auf mehr als sechs Jahrhunderte zurück. Da ist also eine Menge Geschichte vorhanden. Zu einer Historie eines Ortes zählt oftmals auch ein Wappen. Und genau das fehlte Klinkum.

Jetzt allerdings nicht mehr, denn pünktlich zur 625-Jahr-Feier, die am ersten Septemberwochenende stattfinden soll, präsentiert der Klinkumer Dorfausschuss der Öffentlichkeit endlich das eigene Ortswappen und den begehrten Wappenbrief, den der Dorfausschuss an Wegbergs Bürgermeister Michael Stock überreichte. „Klinkum ist ein Dorf mit einem sehr regen Vereinsleben“, unterstrich Stock und ließ sich die Geschichte erzählen, wie Klinkum endlich zu seinem Wappen kam. Den Wappenbrief, so schob Stock noch hinterher, wird das Wegberger Stadtarchiv künftig aufheben. Das Wappen ist in der Ortswappenrolle des Deutschen Herolds unter der Nummer 89 NW offiziell registriert. Stifterin des Wappens ist die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Klinkum.

„Wir können alle froh sein, einen Knut zu haben. Denn es gilt, sich sehr intensiv mit den Dingen auseinanderzusetzen, ehe man überhaupt erst zu einem Ergebnis kommt. Da steckt viel Arbeit drin“, schickte Stephan Bollig, der Vorsitzende des Dorfausschusses Klinkum vorweg. Mit Knut meint Bollig übrigens Knut Müller, einen Mann, der die Heraldik zu seinen Hobbys zählt. Ihm fiel irgendwann auf, dass der Marinezug mit der Bundesdienstflagge unterwegs ist, danach nahm alles seinen Lauf. Fast schon wie von selbst. Stephan Bollig: „So etwas funktioniert nur in einer guten Gemeinschaft.“ Und in dieser Hinsicht sehen sich die Klinkumer sehr gut aufgestellt. In dieser Gemeinschaft stellten sich die Klinkumer die Frage, wie man dem Heimatdorf zum ersten eigenen Wappen verhelfen könnte und vor allem: Wie soll es eigentlich aussehen?

Die Dorfbewohner warfen einen Blick weit zurück in die Dorfgeschichte. Die Keimzelle des Dorfes war der Klinkumer Hof, der seit dem 14. Jahrhundert für viele Jahrhunderte ein Besitz derer zu Nesselrode war. Jede weitere Ortsentwicklung in der Waldhufensiedlung Klinkum ging von dort aus, erzählt die Geschichte. Klar, dass diese Tatsache in dem Wappen verewigt werden sollte, dargestellt durch eine weiße Wechselzinne auf zinnoberrotem Grund. Die Wechselzinne ist ein Zeichen für einen bewehrten Ort und ist dem Wappen von Nesselrode-Ehringshoven entlehnt. Die Wechselzinne symbolisiert dabei auch, wie Klinkum auf der Karte aussieht: Eine lange Straße mit ursprünglichen Zufahrten zu den Höfen und ihren „Hufen“, also der Ackerfläche, die unmittelbar an den Höfen begann Vom Wappen der Stadt Wegberg übernahmen die Klinkumer den geldrischen Löwen, der für das historische Herzogtum Geldern steht, an dessen Grenze Klinkum immer lag. Weil es um eine gute Gemeinschaft im Dorf geht, symbolisieren sieben blaue Flachsblüten die sieben Nachbarschaften im Dorf. Unterm Strich: Wappen sind stilistische Symbole und erzählen kleine Geschichten des Selbstverständnisses des Trägers und seiner Herkunft. Das Wappen Klinkums ist ein spitzer, gespaltener und halbgeteilter Schild.

An die Stadt Wegberg überreichte der Dorfausschuss Klinkum neben dem wichtigen Wappenbrief eben auch eine Fahne, auf der das Wappen zu sehen ist, es steht auf blau-goldenem Grund. Die Idee für die Farben Blau und Gold entspringt zwei Betrachtungen. Zum einen gehörte Klinkum im Grenzland immer zum Herzogtum Geldern, die diese Farben trugen, und zum anderen sind die Feldfluren im Sommer oft golden und der Himmel blau, sodass sich das Umland symbolisch wiederfindet.

Die Feierlichkeiten werden am Samstag, 3. September, ab 14 Uhr, und Sonntag, 4. September, rund um das Pfarrheim, Gottfried-Plaum-Straße, stattfinden. Am Sonntag feiern die Klinkumer in der Kirche die Messe ab 9.30 Uhr, in diesem Rahmen wird auch die zum Wappen passend angefertigte Standarte geweiht werden. Beim Festwochenende sollen unter anderem mit Videopräsentationen an die Geschichte Klinkums erinnert werden. Ansonsten stehen viele Aktionen, vor allem für Familien, im Mittelpunkt der Feierlichkeiten, bei der ganz sicher wieder die funktionierende Dorfgemeinschaft gepflegt werden wird. Auch Bürgermeister Michael Stock hat den Klinkumern bereits seinen Besuch zum großen Jubiläumsfest Anfang September angekündigt.

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