Zu viele Haufen in Wegberg Jeder Hundekotbeutelspender kostet Stadt 1400 Euro

Wegberg · Erneut hofft die Fraktion „Aktiv für Wegberg“ darauf, für ihr Anliegen eine breitere Zustimmung zu finden: Sie will in Wegberg weitere Hundekotbeutelspender aufstellen lassen. Warum diese auf den ersten Blick gute Idee jedoch bei der Stadtverwaltung auf wenig Gegenliebe stößt.

 Zugegeben, es kostet Überwindung, die Hinterlassenschaften des Hundes mit einem Hundekotbeutel aufzuklauben. Doch nur so kann eine Stadt der zunehmenden Verunreinigung Herr werden.

Zugegeben, es kostet Überwindung, die Hinterlassenschaften des Hundes mit einem Hundekotbeutel aufzuklauben. Doch nur so kann eine Stadt der zunehmenden Verunreinigung Herr werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Hundekot ist ärgerlich, und das nicht nur für den, der reintritt. Daher gibt es auch in Wegberg immer wieder Anträge im zuständigen Ausschuss des Rates, weitere Spender für Hundekotbeutel aufzustellen. Zuletzt von der Fraktion „Aktiv für Wegberg“ im Jahr 2019 und im Oktober 2021. Die Anträge erfolgten in der Hoffnung, dass weitere Beutelspender von den Hundehaltern aktiv genutzt werden und somit dafür sorgen, dass die Zahl der Hundehäufchen abnimmt.

Auf den jüngsten Antrag von „Aktiv für Wegberg“ antwortet die Stadtverwaltung jedoch jetzt mit einer Auflistung, die zeigt: Jeder Spender, an dem Hundehalter kostenlos Plastiktütchen zur Entsorgung der Hinterlassenschaften ihrer Tiere ziehen können, kostet die Stadt und damit den Steuerzahler rund 700 Euro bei Anschaffung und weitere 650 Euro an Personal- und Wartungskosten pro Jahr. Im ersten Jahr sind dies insgesamt also fast 1400 Euro. „Die Verunreinigungen durch Hundekot auf öffentlichen Flächen bleiben dennoch bestehen“, konstatiert die Verwaltung.

Nun soll der Umweltausschuss in seiner kommenden Sitzung am 15. März diskutieren, ob angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt eine weitere Anschaffung von Spendern nötig ist. Der erste Antrag aus dem Jahr 2019 wurde mit Hinweis auf eben jene Kosten von der Politik mehrheitlich abgelehnt.

Hundebesitzer klärt die Stadtverwaltung bei Anmeldung ihrer Tiere über die Nutzung und kostenlose Herausgabe der Kotbeutel bereits seit Jahren schriftlich auf. Außerdem verfügt die Stadt bereits über 19 Hundekotbeutel-Spender, auch „Dog Stations“ genannt: in der Parkanlage am Rathaus, am Brunnen in der Fußgängerzone, an der Fronhofstraße, am Kirchplatz in Beeck, am Spielplatz an der Herderstraße, im Heidekamp, am Kiefernweg/fußläufiger Weg entlang des Feldes, am Ryther Weg, am Beeckerwald Tannenweg/Ecke Zedernweg, am fußläufigen Weg entlang des Bahngeländes Jakob-Hoogen-Straße, in Arsbeck am Philosophenweg/Ecke Heideweg, an der Friedhofstraße, in Beeck, Im Maggenfeld, am Sandbirkenweg (Ende des Spielplatzes), am Stiftsweg/Ecke Krankenhausstraße, in Merbeck Am Sportplatz (Boscherweg), in Wegberg Ecke Kreuzdornweg/Am Grüngürtel, in Arsbeck, Ecke Weberstraße/Auf dem Kamp und in Beeck zwischen Grenzlandring und Friedhofskapelle (seit März 2020).

Im Rathaus werden außerdem Hundekotbeutel beim Bürgerservice ausgegeben. Zusätzlich wurden in Rickelrath 2021 seitens der Anwohner zwei Spender installiert: am Spielplatz und an der Dahlenerstraße Richtung Feld. Diese werden ebenfalls von der Stadt mit Kotbeuteln bestückt.

Die Stadtverwaltung legt dem Ausschuss mit Blick auf die Finanzen nun erneut nahe, auf weitere Spender zu verzichten. Würden die Politiker dennoch mehrheitlich dafür stimmen, kämen als Standorte wegen der sich häufenden Beschwerden von Bürgern Wegberg, Dalheim-Rödgen, Rath-Anhoven, Wildenrath, Uevekoven, Merbeck und Arsbeck in Betracht.

(arue)
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