Euregio Rhein-Maas-Nord überzeugt Radschnellweg – Geld für Konzeptstudie

Wegberg · Wegbergs Idee eines Radschnellwegs entlang des Eisernen Rheins nach Roermond ist einen Schritt weiter. Die Euregio Rhein-Maas-Nord wird eine Konzeptstudie mitfinanzieren. Ziel ist ein grenzüberschreitendes Tourismusangebot.

 Ein Fahrradschnellweg zwischen Mönchengladbach, Wegberg und Roermond – die Vision wird konkreter. Die Euregio Rhein-Maas-Nord fördert eine Konzeptstudie, berichtet Wegbergs Bürgermeister Michael Stock.

Ein Fahrradschnellweg zwischen Mönchengladbach, Wegberg und Roermond – die Vision wird konkreter. Die Euregio Rhein-Maas-Nord fördert eine Konzeptstudie, berichtet Wegbergs Bürgermeister Michael Stock.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Auf Initiative der Stadt Wegberg ist in den vergangenen Monaten die Idee eines Radschnellwegs von Mönchengladbach über Wegberg und Vlodrop bis nach Roermond in den Niederlanden mit den beteiligten Kommunen diskutiert worden. Ein daraus hervorgegangener Antrag auf europäische Fördermittel, um im nächsten Schritt eine Konzeptstudie erstellen zu können, ist von der Euregio Rhein-Maas-Nord jetzt positiv beschieden worden, teilt Wegbergs Bürgermeister Michael Stock mit: „Es ist zunächst einmal ein schöner Erfolg, dass wir alle Kommunen ins Boot holen konnten. Und jetzt ist es ein weiterer schöner Erfolg, dass unser gemeinsamer Antrag Erfolg gehabt hat. Das zeigt, dass Europa funktioniert.“

Im Juni 2018 waren Bürgermeister Michael Stock und Beigeordneter Frank Thies mit der Vision eines Radschnellwegs, der sich die stillgelegte Trasse des Eisernen Rheins zunutze machen könnte, an die Kommunalpolitik herangetreten. Im ersten Schritt hatte der Vorschlag dort die Zustimmung erhalten, weiter verfolgt zu werden, was hieß: Gespräche mit zu beteiligenden Kommunen führen und einen möglichen Förderer für eine Konzeptstudie finden. Stock und Thies hatten dabei damit geworben, dass sich zweierlei Nutzen in einem solchen Radschnellweg ergeben könnten: „Wir bekämen sowohl ein touristisches Angebot, ähnlich dem Radschnellweg im Ruhrgebiet, als auch eine verkehrstechnische Anbindung an die Niederlande.“ Man könnte mit der Bahn bis Dalheim fahren und von dort mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Roermond oder als Tourist in den niederländischen Nationalpark De Meinweg. „Es entstünde ein neues euregionales Tourismusangebot.“ Nach den Gesprächen mit den Nachbarkommunen ergänzt Wegbergs Bürgermeister jetzt noch: „Das Projekt zielt auf die Gesundheitsförderung im Zusammenhang mit einer erhöhten Beweglichkeit im Alltag ab. Zudem sind die bessere Verbindung der Partnerstädte Mönchengladbach und Roermond sowie die Förderung der internationalen Zusammenarbeit der Kommunen Ziele des Projekts.“

Finanzieren wird die Euregio Rhein-Maas-Nord die Konzeptstudie zu 50 Prozent und mit maximal 25.000 Euro, berichtet Stock auf Nachfrage unserer Redaktion. Die andere Hälfte wollen sich Mönchengladbach, Wegberg, Roerdalen (Vlodrop) und Roermond teilen. Den Auftrag zur Studie wird wahrscheinlich Wegberg vergeben, wo auch der Antrag an die Euregio geschrieben worden war. Schriftlich sind die Ratsmitglieder von der Stadtverwaltung bereits über die Förderzusagen informiert worden, gleichwohl will Stock darüber am Dienstag auch noch einmal im Bauausschuss informieren. Ergeben soll die Studie Stock zufolge unter anderem, wie die Strecke verlaufen könnte, die mit rund 20 Kilometern über Wegberger Stadtgebiet führen würde, und welche Synergien sich mit der Bahntrasse Mönchengladbach-Dalheim und danach dem stillgelegten Eisernen Rhein ergeben könnten.

Die Initiative zu einem Radschnellweg zwischen Deutschland und den Niederlanden löse eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus, erklärt die Euregio Rhein-Maas-Nord ihr Engagement in einer Pressemitteilung. Aus diesem Grund könne die dazu benötigte Konzeptstudie im Rahmen des themenübergreifenden europäischen Interreg-Projekts „People to People“ gefördert werden: „So können grenzüberschreitende Initiativen auf eine unkomplizierte und schnelle Art gefördert werden, und die Gelder aus dem EFRE kommen den Bürgern im Grenzgebiet unmittelbar zu Gute.“

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