Wegberg-Arsbeck Motte Alde Berg in neuem Gewand

Arsbeck · Teils mehrere Schichten Oberboden wurden auf den Hängen aufgetragen und sollen noch bepflanzt werden. Der Aufstieg wird mit zusätzlichen Stufen, Handlauf und Geländer gesichert.

 Die Hauptburg der mittelalterlichen Wehranlage (Motte) besteht aus einer zwölf Meter hohen künstlichen Aufschüttung, die durch einen heute stark eingeebneten Graben umschlossen wird.

Die Hauptburg der mittelalterlichen Wehranlage (Motte) besteht aus einer zwölf Meter hohen künstlichen Aufschüttung, die durch einen heute stark eingeebneten Graben umschlossen wird.

Foto: Nicole Peters

Nahe des Dalheimer Raky-Weihers erhebt sich die hoch- bis spätmittelalterliche mehrteilige Burganlage „Alde Berg“ in der bewaldeten Landschaft. Die mittelalterliche Wehranlage oder Motte besteht zum einen aus der Hauptburg, einer zwölf Meter hohen, künstlichen Aufschüttung, die durch einen heute stark eingeebneten Graben umschlossen wird. Und zum anderen grenzt östlich die Vorburg an, die ein etwa 60 mal 60 Meter großes Geländeplateau aufweist. Kürzlich erfolgten mehrere Maßnahmen, um den Hang des Burghügels vor weiterer Erosion zu schützen. Ebenfalls soll die Zugänglichkeit für Besucher verbessert werden.

Eigentümer der Motte, die eine der größten hoch- bis spätmittelalterlichen Anlagen des Rheinlandes ist, sowie des umliegenden Waldes ist das Land Nordrhein-Westfalen. Somit ist für die Verwaltung des Denkmals die Bezirksregierung Köln zuständig. Bauherr der Baumaßnahmen ist der Landesbetrieb Wald und Holz NRW mit Zuständigkeit des Regionalforstamtes Niederrhein. Für den nördlichen Kreis Heinsberg zuständig, berichtete neben Bezirksregierungspressereferent Dirk Schneemann Staatswaldförster Erik Ludwig über Einzelheiten. „Zur Böschungssicherung sind Faschinen (horizontal liegendes Reisig und Holz) eingebaut worden“, sagte er, „darauf wurde Lavagranulat teils in mehreren Schichten aufgetragen.“ Wenn es regnet, werde die Schicht im nächsten Durchgang mit Efeu oder Gräsern bepflanzt. „Dort, wo durch Buchen Verjüngung stattgefunden hat, ist nichts mehr gemacht worden.“ Geplant ist noch, dass die Treppe im unteren Bereich durch zusätzliche Stufen verlängert und auf ganzer Länge mit einem Handlauf ausgestattet wird. Auf dem Burghügel soll zukünftig  rundherum ein Geländer für Sicherheit sorgen. Zudem soll der schmale Pfad, der vom Hauptweg zur Motte führt, in einer fußgängerfreundlichen Breite geschottert werden.

„So wird die Zugänglichkeit verbessert und die Erosion gebremst. Durch die Lenkungsmaßnahmen hoffen wir, dass weniger auf dem Bodendenkmal gerutscht wird.“ Dies sei auf einem Bodendenkmal verboten, das sich zudem in einem Naturschutzgebiet befindet, in dem auf dem Weg geblieben werden sollte. Da während der Hangsicherung keine Grabungen notwendig waren, ist eine archäologische Fachfirma lediglich mit einer Dokumentation beteiligt. Der Aufbau des Geländers und die anderen Arbeiten sollten im September erledigt sein, fügte Erik Ludwig an.

Mit dem Auftrag des Oberbodens ist der Burghügel bereits in der Art des Mittelalters in seiner hügeligen Form wiederhergestellt. Mit einer künftigen ansehnlichen Böschung werden die Ergebnisse weiter optimiert werden. Oben auf dem Burghügel erinnert ein rechteckig angelegter, ehemaliger Fußboden an die Fachwerkkapelle, die dort bis zum Jahr 1970 gestanden hat. Das dortige massive Kreuz ist an deren Stelle kurze Zeit später aufgestellt worden. Zusammen mit dem alten Buchenbestand bildet die Burganlage „Alde Berg“ ein eindrückliches, historisch geprägtes Landschaftsbild.

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