Trickbetrug in Wegberg 77-Jährige fällt auf falsche Polizisten rein

Wegberg · Unbekannte haben eine 77-jährige Frau am Telefon hereingelegt, indem sie sich als Polizisten ausgaben. Perfide: Als Beweis dafür, dass sie mit der Polizei spreche, sollte sie die „110“ anrufen – worunter sie den gleichen vermeintlichen Polizeibeamten erreichte. So verlor sie letztlich Schmuck, Bargeld und ihre Kreditkarten.

 Nicht nur in Wegberg, sondern kreisweit häufen sich wieder die Anrufe durch Trickbetrüger.

Nicht nur in Wegberg, sondern kreisweit häufen sich wieder die Anrufe durch Trickbetrüger.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Eine 77-jährige Frau aus Wegberg ist auf einen Trickbetrug am Telefon hereingefallen. In der Folge verlor sie ihren Schmuck, Bargeld und Kreditkarten. Wie die Polizei mitteilte, wurde sie am Sonntag von angeblichen Polizeibeamten angerufen, die ihr vorgaukelten, dass sie aufgrund eines bevorstehenden Einbruchs in ihr Haus ihre Wertsachen in die Obhut der Polizei geben solle. Da die Frau skeptisch war, wurde sie aufgefordert, aufzulegen und unter der Nummer 110 zurück zu rufen. Die alte Dame machte dies und wurde mit dem Anrufer wieder verbunden. Daraufhin glaubte sie den Betrügern. Technisch ist dies möglich, indem die Leitung durch den Anrufer weiterhin gehalten wird. Auch das Auflegen des Telefonhörers beendet den Anruf nicht, erklärte die Polizei. Anschließend legte die alte Frau Bargeld, Schmuck sowie auch Kreditkarten in einen Stoffbeutel, den sie an einem vorher telefonisch vereinbarten Ort deponierte.

Die Täter gaben an, sich am nächsten Tag bei ihr melden und das weitere Vorgehen absprechen zu wollen. Als dies nicht geschah, meldete sich die Seniorin selbst bei der Polizei, sodass der Betrug aufgedeckt wurde. Ihre Beute hatten die Betrüger natürlich längst abgeholt. Die Beamten veranlassten die Sperrung der Kreditkarten und nahmen eine Strafanzeige auf.

Zur Klärung der Tat werden Anwohner und Passanten der Straße Tannenweg gebeten, sich zu melden, wenn sie eine unbekannte Person zwischen 19.15 Uhr und 19.30 Uhr in der Umgebung gesehen haben. Diese könnte sich bei der Suche nach der deponierten Beute auffällig benommen haben. Hinweise hierzu nimmt das Kriminalkommissariat der Polizei entgegen, Telefon 02452 9200.

Kreisweit wurden überdies weitere Seniorinnen und Senioren durch Telefonbetrüger angerufen. Diese gaben sich als Polizeibeamte und als Angehörige in Geldnot aus. In den anderen Fällen beendeten die Betroffenen rechtzeitig das Gespräch, da es ihnen verdächtig vorkam. Der Polizei Heinsberg ist es ein Anliegen, ältere Menschen im Kreis sowie deren Angehörige für das Thema zu sensibilisieren. Vor allem junge Menschen bittet sie, mit deren älteren Angehörigen über Telefonbetrug und dessen Folgen zu sprechen, um den Telefonbetrügern gemeinsam das Handwerk legen zu können.

(sasa)
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