Vor 40 Jahren in Wegberg-Wildenrath Als die Atomrakete im Vorgarten landete

Wildenrath · In einem 40 Jahre alten Film wird an einen kuriosen Unfall in Wildenrath erinnert. Damals verunglückte ein Lkw der Bundeswehr und eine Atomrakete landete im Vorgarten eines Hauses an der Heinsberger Straße.

In der scharfen Kurve der Heinsberger Straße in Wildenrath stürzte am Montag, 23. Juli 1979, ein Sattelschlepper der Bundeswehr um, der eine Rakete geladen hatte. Der Bereich wurde sofort zum militärischen Sperrgebiet erklärt.

In der scharfen Kurve der Heinsberger Straße in Wildenrath stürzte am Montag, 23. Juli 1979, ein Sattelschlepper der Bundeswehr um, der eine Rakete geladen hatte. Der Bereich wurde sofort zum militärischen Sperrgebiet erklärt.

Foto: Volkmar Voen

In der aktuellen Corona-Pandemie ist häufig von Krisenzeit die Rede und von Bedrohung der Gesellschaft. Gefährliche Zeiten für die Menschheit gab es aber immer schon, allerdings aus höchst unterschiedlichen Gründen. So entwickelten sich die 1980er Jahre wegen der weltweiten Aufrüstung zu einem besonders gefährlichen Jahrzehnt. Sowjetische SS-20-Raketen, atomare Aufrüstung der amerikanischen Mittelstreckraketen Pershing II, Flugabwehrkörper des Typs Cruise Missiles, Nato-Doppelbeschluss – die Welt stand damals am Rande des dritten Weltkriegs. Und mittendrin war die Stadt Wegberg, wo sich mehrere Jahrzehnte lang eine der größten Verteidigungsanlagen des westlichen Bündnisses befand. Im Jahr 1981, vor genau 40 Jahren, dokumentierte der TV-Journalist Andrej Bockelmann, dass damals im Wegberger Stadtgebiet das Herzen des Raketenzentrums Niederrhein lag.