Wegberg Vergnügliche Krimikost im Forum
Wegberg · Die Schauspieler des Theatervereins Schwalmbühne Harbeck brachten bei der Premiere der Krimikomödie "Stress im Champus-Express" jede Menge kriminalistische Energie auf die Bühne. Die Zuschauer amüsierten sich prächtig.
Die Krimikomödie "Stress im Champus-Express" von Bernd Spehling hatte die Bühnenbauer des Theatervereins "Schwalmbühne" Harbeck vor eine besondere Herausforderung gestellt, berichtete Vorsitzender Karlheinz Bonitz vor der Premiere im Forum. Das Geschehen spielte sich in einem Zug ab, und das Handwerker-Team musste zur Tat schreiten: Es baute aus einem stillgelegten Zug die Sitze aus, die nun auf der Bühne zum Einsatz kamen.
Für die Theater-Saison hatten Regisseurin Gaby Braun und mehrere Mitglieder ein modernes Stück ausgewählt, in dem die Schauspieler jede Menge kriminalistische Energie auf die Bretter brachten. Ebenso amüsierten Bordpersonal und skurrile Reisende. Das Interesse des Publikums ist groß, alle fünf Vorstellungen sind ausverkauft.
Der "Champus-Express" ist eine Luxus-Zuglinie mit gut situierten Fahrgästen, die auf der Fahrt von Berlin bis Antwerpen exklusiv verwöhnt werden sollen. Das Räuberduo Kati (Birgit Röttinger) und Rudolf Rommel (Toni Röttinger) überfallen das Bordbistro und geraten in große Schwierigkeiten, da der eingeplante Zwischenstopp in Dalheim ausfällt.
Daneben sorgen das zur Privatisierung verdammte Bahnpersonal und die eigenwilligen Reisenden für köstliche Dialoge. Auf ganzer Bühnenlänge hatten die Bühnenbauer das Zugabteil aufgebaut. Zwei Schiebetüren sorgten für reibungsloses Durchkommen der Laufkundschaft und in der Mitte walteten Zugchefin Gesine Grube-Steckel (Ulrike Kotlowski) und Bistrokellnerin Gertrud (Nadine Kosak) im und am Bord-Bistro ihres Amtes.
Mit dem Auftritt des Gauner-Duos weiteten die Schauspieler die Handlung bis in den Zuschauerraum aus: Die beiden suchten lautstark debattierend mit ihren Koffern den richtigen Zug. Erste schallende Lacher rief Zugschaffner Wischnewski (Matthias Kosak) mit Monologen hervor — gegen den großen Stress im Job hatte er einen Flachmann dabei, den er mehrmals in Anspruch nahm. Ebenso brachte er den reisenden Versicherungsmakler Fettenläufer (Alfred Uschmann-Kamps) mit ausufernden Erörterungen zum Tarif-Dschungel zur Verzweiflung. Gespräche der Pathologin Professor Dr. Piepenbrink (Alexandra Decken) mit der älteren Dame Lieselotte (Karin Bonitz) kamen ebenso gut an — "Ich will die Nieren" verstand Kellnerin Gertrud bei ihrer Bestellung, obwohl sie "dinieren" wollte.
Zu viel soll nicht verraten werden — zahlreiche Lachsalven im Publikum zeugten jedoch vom großen Vergnügen, das die Zuschauer an der turbulenten Krimigroteske hatten. Regionale Anspielungen, bekannte Schauspieltalente und geballte Spielfreude sorgten für jede Menge Kurzweil im ausverkauften Haus.