Wegescouts gesucht „Update“ für den Maas-Niederrheinpfad

Wegberg/Wassenberg · Die fast 350 Kilometer lange Wanderroute an der deutsch-niederländischen Grenze ist sehenswert, aber noch kaum bekannt. Jetzt werden ehrenamtliche Wegescouts gesucht. Was der Naturpark Maas-Schwalm-Nette sonst noch plant.

 Auf dem Maas-Niederrheinpfad durchqueren Wanderer auch den Nationalpark De Maasduinen im Norden der niederländischen Provinz Limburg, unweit der deutschen Städte Goch und Kevelaer (Kreis Kleve).

Auf dem Maas-Niederrheinpfad durchqueren Wanderer auch den Nationalpark De Maasduinen im Norden der niederländischen Provinz Limburg, unweit der deutschen Städte Goch und Kevelaer (Kreis Kleve).

Foto: Armin Jackels

Den Rheinsteig und den Eifelsteig kennen fast alle, aber wer kennt den Maas-Niederrheinpfad, der bei uns direkt vor der Haustür liegt? Der Maas-Niederrheinpfad ist Bestandteil eines Netzwerks von Wanderwegen in den Niederlanden. Er entstand 2011 durch die Verbindung zweier bereits vorhandener grenzübergreifender Wanderrouten, dem Maas-Schwalm-Nette-Pfad und dem Maasduinen-Nierspfad.

Der Maas-Niederrheinpfad ist ein relativ neuer Regionalwanderweg mit einer Gesamtlänge von 342 Kilometern. Er erstreckt sich auf niederländischer Seite von Monfort südlich von Roermond bis Mook bei Nimwegen parallel zur Maas. Im Norden überquert er die niederländisch-deutsche Grenze und führt vom Reichswald bei Kranenburg und Kleve auf deutscher Seite entlang von Niers, Nette und Schwalm bis nach Wassenberg im Kreis Heinsberg als südlichstem Punkt. Von dort quert er die Grenze zur Niederlande am deutschen Eck bei Dalheim in unmittelbarer Nähe der Dalheimer Mühle und des ehemaligen Klosters St. Ludwig.

Der Weg ist in beiden Richtungen begehbar und umfasst 60 Etappen mit einer durchschnittlichen Länge von 5,7 Kilometer und ist durchgehend mit einer quergestreiften gelb-roten Markierung gekennzeichnet. Viele haben diese Markierungen bestimmt schon auf Spaziergängen und Wanderungen gesehen, kennen aber die Bedeutung nicht.

Die Etappen sind so konzipiert, das man den Anfangs- und den Endpunkt immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus oder Bahn) erreichen kann oder es Unterkünfte mit Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Leider ist die Taktung nicht so ganz optimal. Wer Etappen als Tagestour plant, sollte die Abfahrtszeiten auf jeden Fall mit in die Planung einbeziehen.

Der Maas-Niederrheinpfad und auch der gleichnamige Wanderführer sind mit Unterstützung der folgenden Gemeinden und Organisationen entstanden: Stichting het Limburgs Landschap, Deutsch-Niederländischer Naturpark Maas-Schwalm-Nette, Stiftung Kultur und Natur Kreis Viersen, den Kommunen Bergen, Beesel, Gennep, Maasgouw, Mook en Middelaar, Roerdalen und Venlo auf niederländischer Seite und Niederkrüchten, Weeze und Wegberg auf deutscher Seite.

Auf dem Maas-Niederrheinpfad durchquert man den Nationalpark de Maasduinen in Nord-Limburg und den Deutsch-Niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Der Wanderweg bietet tagelanges Wandervergnügen durch abwechslungsreiche Flusslandschaften, Heideflächen, mäandrierende Flüsse und Bäche, Moorlandschaften, sowie ausgedehnte Wälder beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze. Eine Besonderheit ist auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit von Nivon, Stichting Het Limburgs Landschap und Naturpark Maas-Schwalm-Nette, die diesen Weg erst ermöglicht hat.

„Noch schläft er einen Dornröschenschlaf, aber das soll sich ändern“ erklärt André Claassen, Geschäftsführer des Naturparks Maas-Schwalm-Nette.

„Aktuell überprüfen wir die Konzeption, Entwicklung und Betreuung des Maas-Niederrheinpfades und wollen diesen weiterentwickeln und zukunftsfähig machen. Noch sind wir in der Phase der Ideenfindung. Im nächsten Jahr soll es dann in die konkrete Planungs- und 2024 in die Umsetzungsphase gehen.“

Classen weiter: „Zur Zeit überprüfen wir alle Zusatzinformationen des Weges, wie zum Beispiel Bus- und Bahnabfahrtszeiten, Sehenswürdigkeiten, Museen, Gaststätten und Restaurants und deren Öffnungszeiten. Da hat sich in den letzten Jahren vieles geändert, das heißt: Unser Wanderführer ist nicht mehr ganz aktuell.“

Weitere Arbeit, so Claassen, leisteten die Wegescouts, die den Weg inspizieren, Beschilderung und Wege-Kennzeichnung ergänzen oder Wege freischneiden, soweit das im Rahmen kleinerer Tätigkeiten möglich sei. Bei größeren Aktionen würden diese zentral gemeldet und vom Naturpark-Büro aus koordiniert. „Die Scouts melden uns auch Änderungen bei der Infrastruktur“, verrät Claassen.

Ein ganz wichtiger Punkt. „Zur Zeit wird der Weg auf niederländischer und deutscher Seite von niederländischen Wegescouts betreut. Wir suchen dringend deutsche Wegescouts, die die Etappen des Weges auf deutscher Seite, genau wie die niederländischen Kollegen, ehrenamtlich betreuen. Wer die Aufgabe eines Wegescouts übernehmen möchte und wenn es nur eine Etappe ist, der kann sich bei unserem Wege-Koordinator John Janssen oder in unserem Grenspark-Büro melden“. Die E-Mail-Adresse lautet:info@grenspark-msn.nl.

Neben den fehlenden Wegescouts ist die Digitalisierung und auch das Marketing ein ganz wesentlicher Schritt, um den Weg zukunftsfähig und bekannter zu machen. So möchte man Karten, GPX-Daten und Informationen zu Sehenswürdigkeiten in digitaler Form zur Verfügung stellen, die dem Wanderer dann immer aktuell zur Verfügung stehen und ihn sofort über Veränderungen informieren. Eine Kombination von ausgedruckter Karten und Flyern und die Bereitstellung aller Informationen in einer App auf dem Handy, die dann digital, aktuell und jederzeit verfügbar ist, werden auch erarbeitet. Auf das Papier will man nicht ganz verzichten, da es immer noch viele Wanderer gibt, die analoges Kartenmaterial und geschriebene Informationen auf Papier bevorzugen.

 André Claassen, Geschäftsführer des Naturparks Maas-Schwalm-Nette, zeigt das Gebiet, auf das sich der Maas-Niederheinpfad erstreckt.

André Claassen, Geschäftsführer des Naturparks Maas-Schwalm-Nette, zeigt das Gebiet, auf das sich der Maas-Niederheinpfad erstreckt.

Foto: Armin Jackels

Ein weiterer Punkt zur Zukunftssicherung ist es, die Gesundheitsämter der Kommunen rund um die Strecke zu kontaktieren, um mit ihnen gemeinsame Konzepte im Rahmen der Gesundheitsprävention, Fitness und Rehabilitation zu entwickeln. Dadurch will man den Maas-Niederrheinpfad auch unter gesundheitlichen Aspekten interessant machen.

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