Wegberg "Unruhen und Klimaprobleme halten Klaus Buyel nicht auf"

Landrat Stephan Pusch würdigt die außergewöhnliche Lebensleistung von Klaus Buyel, Pfarrer im Ruhestand.

Klaus Buyel wurde 1971 im Aachener Dom zum Priester geweiht. Seit 2002 ist er im Ruhestand, engagiert sich aber weiterhin für die Menschen vor Ort und in Afrika. Als junger Missionar lernte er Anfang der 1980er Jahre bei einem sechsjährigen Aufenthalt in Burundi die afrikanische Bevölkerung sowie das Land kennen und lieben. In einem der ärmsten Länder der Welt unterrichtete er damals an einem Internat mit 400 Schülern als Lehrer die Fächer Religion und Wirtschaft. Außerdem war er als Seelsorger verantwortlich für die Jugendorganisation der Schule sowie den angeschlossenen landwirtschaftlichen Betrieb. Er baute einen Schulbauernhof auf, durch dessen Erträge die Selbstfinanzierung sowie die Selbstversorgung der Schule erreicht wurden.

1986 kehrte Klaus Buyel nach Deutschland zurück. Seither begeistert der Geistliche bis heute die Gemeindemitglieder "seiner Pfarrgemeinden" im Kreis Heinsberg sowie Menschen in Schulen und Vereinen für unterschiedliche Hilfsprojekte und motiviert sie zu Geld- und Sachspenden. Buyel reist jedes Jahr für mehrere Wochen nach Burundi. Mit Spendengeldern kauft er in Deutschland gebrauchte Fahrzeuge, lässt diese von befreundeten Werkstattleitern tropentauglich machen und organisiert die Verschiffung bis zum Hafen in Daressalam in Tansania. Bisher wurden 100 Fahrzeuge nach Ostafrika transportiert, immer bis unters Dach beladen mit dringend benötigten Hilfsgütern wie Ersatzteile, Reifen, Rollstühle, Gehilfen, medizinische Geräte, Medikamente, Decken, Saatgut und Fußbälle. In Tansania werden die Autos von ihm und Freiwilligen aus Deutschland unter schwierigen Bedingungen und über mehrere Tausend Kilometer nach Burundi überführt. "Politische Unruhen, schlechte Straßen und Klimaprobleme konnten Klaus Buyel nie aufhalten", sagte Pusch. Die Fahrzeuge und Hilfsgüter stellt er in Burundi Schulen, Krankenstationen und Kinderheimen zur Verfügung.

Landrat Stephan Pusch erinnerte während der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Klaus Buyel im Wildenrather Pfarrheim daran, dass sich der Geistliche stets für Einzelschicksale eingesetzt hat. So kämpfte Buyel vehement für die Freilassung des im Bürgerkrieg unschuldig inhaftierten Abbé George Rukundo aus einem afrikanischen Gefängnis. Nach dessen Freilassung nahm er Abbé George für fünf Jahre kostenlos in seine Wohnung im Pfarrhaus Wegberg auf, damit der sich bis zur Rückkehr nach Burundi von den psychischen und physischen Belastungen erholen konnte.

In Wegberg wurde auf seine Initiative der Förderverein Abbé George gegründet, der den Bau und Betrieb einer Krankenstation in Magara (Burundi) ermöglicht hat. Von 2006 bis 2012 war Buyel stellvertretender Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Arsbeck. Er organisierte eine Hausaufgabenbetreuung für Flüchtlingskinder in der Asylunterkunft an der Nordstraße, engagierte sich bei der örtlichen Feuerwehr und baute die Notfallseelsorge und den Priesternotruf auf. Als Besonderheit gilt sein Einsatz als Feuerwehrseelsorger in Wegberg und Wassenberg. Auf seine Initiative hin wurde die Katholische Jugendgruppen (KJG) in seiner Pfarrei gegründet, die regelmäßig Segelfahrten mit Jugendlichen organisiert.

(hec)
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