Wegberg Übung: Wehrleute retten eingeschlossene Person

Wegberg · Alle zwei Jahre öffnet der Löschzug I der Wegberger Feuerwehr, dem Löschzugführer Ralf Jacobs vorsteht, seine Tür und zeigt, was an materieller Ausrüstung vorhanden ist. Nebeneinander auf der Venloerstraße vor der Feuerwache stehend, konnten die Fahrzeuge von den Besuchern angesehen werden. Erklärungen zu deren Funktionen waren inbegriffen.

 Unterbrandmeister Franz-Josef Wirtz (l.) erklärt, warum auch ein Feuerwehrmotorrad zum Fuhrpark gehört.

Unterbrandmeister Franz-Josef Wirtz (l.) erklärt, warum auch ein Feuerwehrmotorrad zum Fuhrpark gehört.

Foto: Jürgen Laaser

Die Kinder kletterten auf die Sitze und sahen sich das Geschehen aus ganz ungewohnter Perspektive an. Ein Hilfsleistungsfahrzeug (HLF) war ebenso dort wie ein Löschgruppenfahrzeug (LF), Rüstwagen, zwei Einsatz-Leitwagen, Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) und ein Drehleiterfahrzeug mit ausgefahrener Leiter.

Mitten auf der Straße war ein Kleinwagen schräg auf einer Leitplanke aufgefahren und hing mit der rechten Seite in der Luft. Bei der Übung galt es, den eingeschlossenen Fahrer zu retten. Mit Blaulicht und Alarmsignal brauste dafür das HLF mit Wehrleuten um die Ecke. Jetzt musste jeder Handgriff sitzen. Zunächst war wichtig, Kontakt zum Fahrer (ein Dummy) aufzunehmen und ihn zu betreuen. Sicherheitshalber stabilisierten Wehrleute mit Holzklötzen den Wagen auf der linken Seite, um ein weiteres Abkippen zu verhindern. Nach dem Abkleben der Scheiben auf der rechten Wagenseite entfernten sie diese ohne Splitter im Innenraum. Spätestens beim Öffnen der rechten Tür mit der großen Spreizzange kamen die zuschauenden Kinder aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit ein paar kräftigen Bewegungen bogen die Feuerwehrleute die Tür auf und nahmen sie heraus. Um die Zugangsöffnung zu vergrößern, schnitten sie auch den Heckbereich weiter auf. Somit war genügend Platz geschaffen, um das Spin-Board (eine Spezialtrage) in das Auto zu schieben und es samt stabilisiertem und fixiertem "Unfallopfer" wieder heraus zu ziehen.

"Der Patient konnte befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden", teilte Frank Heinen, Pressesprecher der Wegberger Feuerwehr per Lautsprecher mit, "der Einsatz ist für die Wehrleute abgearbeitet." Applaus belohnte das schnelle und umsichtige Vorgehen der Truppe. "Die technischen Hilfsleistungseinsätze werden immer mehr", erläuterte Heinen am Rande, "Verkehrsunfälle, Wasser im Keller oder umgestürzte Bäume gehören dazu." Dafür nähmen die Brandeinsätze ab. Im Wegberger Stadtgebiet sei ein ganzer Löschzug, nämlich der Zug I, stationiert. In den Außenorten sieht es anders aus. Da bilden die Gruppen aus Moorshoven und Rath-Anhoven den Zug II, aus Arsbeck und Wildenrath Zug III, aus Klinkum und Tüschenbroich Zug IV und aus Merbeck und Rickelrath Zug V. Die Übung in Wegberg hatte Oberbrandmeister Sascha Mäder koordiniert. Hüpfburg, Kisten-Turmbau und Grill gaben dem Fest einen lockeren Rahmen.

(cole)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort