Tag der Architektur in Wegberg So smart kann Wohnen sein

Klinkum · Unter dem Motto „Räume prägen“ findet am Wochenende der Tag der Architektur statt. In Klinkum kann der Neubau von Volker Romboy besichtigt werden. Er steuert sämtliche in seinem Haus befindliche Technik per Smartphone-App.

 Volker Romboy und die Wegberger Architektin Verena Jansen laden zum Tag der Architektur in ein Einfamilienhaus nach Wegberg-Klinkum ein.

Volker Romboy und die Wegberger Architektin Verena Jansen laden zum Tag der Architektur in ein Einfamilienhaus nach Wegberg-Klinkum ein.

Foto: Renate Resch

Bereits zum 24. Mal veranstaltet die Architektenkammer einen Tag der Architektur in Nordrhein-Westfalen. Jedes Jahr haben dabei Interessierte die Möglichkeit, neue und erneuerte Architekturen zu besichtigen und sich dabei mit den Planern und Bauherren zu unterhalten.

Unter dem Motto „Räume prägen“ findet der Tag der Architektur am 29./30. Juni statt, wobei in vielen Städten interessante architektonische Lösungen für Wohnräume besichtigt werden können. „Ich finde es gut, wenn auch in ländlicheren Bereichen wie in Wegberg Häuser besichtigt werden können“, erklärt die Architektin Verena Jansen des Architekturbüros Jansen in Wegberg und weist auf den dabei zu besichtigenden Neubau eines Einfamilienhauses im Wegberger Ortsteil Klinkum hin.

Die Architektin formuliert ihren Ansatz: „Wir finden, dass dieses Haus ein sehr gutes Beispiel dafür ist, wie weit Architektur individuell auf die Bedürfnisse der Bauherren eingehen kann.“ Grundsätzlich erstellt die Architektin nach den Wünschen des Bauherren ein Konzept, womit die optimale Raumlösung für die jeweilige Familie erarbeitet wird. Wichtig ist ihr dabei, dass es eine klare Architektur ist, die sich in die Umgebung einpasst, ruhig und harmonisch wirkt und sich zeitlos darstellt.

Das vorgestellte Haus befindet sich auf einem Grundstück von 880 Quadratmetern mit 175 Quadratmeter Wohnfläche auf zwei Etagen. Die Räume im Erdgeschoss gehen fließend ineinander über, wobei der Luftraum das weitläufige, lichtdurchflutete Parterre mit den privaten Räumen im Obergeschoss verbindet. Es gestaltet sich äußerlich in zwei unterschiedliche Baukörper mit einer Verzahnung aus Flachdach mit großer Dachterrasse und Pultdach. Das Objekt musste bebauungsplankonform gebaut werden, in enger Abstimmung mit dem Bauamt, woraus sich diese Kombination der Dachformen entwickelte. Auch die Materialität der Gebäude unterscheidet sich, sie stellt sich als Kombination aus Klinkerfassade und weißem Putz dar.

Wichtig bei diesem Objekt war, große und lichtdurchflutete Räume zu schaffen, jedoch gleichzeitig auch Rückzugsmöglichkeiten für die einzelnen Familienmitglieder zu sichern. Dadurch ist ein besonderes Raumkonzept entstanden, das sich etwas vom Klassiker des Einfamilienhauses abhebt. Viele Fenster sind zum Garten hin ausgerichtet. „Damit wird einerseits die Privatsphäre gewährleistet und andererseits die Schwelle von innen und außen aufgebrochen“, erklärt die Architektin.

Zusätzlich ist das Haus technisch auf hohem Niveau. Das Gebäude ist mit einer Erdwärmepumpe, einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einer modernen Hausautomation ausgestattet. Somit können die Energiekosten gesenkt werden.

Der Bauherr Volker Romboy befasste sich im Rahmen des Hausbaus intensiv mit moderner Hausautomation. Diese beinhaltet die Regelung von Rollläden, Heizung, Alarmanlagenfunktionalität, Gartensprenger oder auch Musik. Alle im Haus befindliche Technik kann damit sowohl aus der Ferne als auch im Haus über eine App am Smartphone gesteuert werden. Dies ist möglich über die digitale Software, jedoch ebenso analog mit einem Schalter an der Wand. Damit ist es ebenso möglich, vollautomatisierte Vorgänge wie das Herunterlassen der Rollläden bei einem gewissen Sonnenstand einzustellen, wie auch selbst aus der Ferne diese Vorgänge zu regeln.

Das Interesse von Volker Romboy ging soweit, dass er sich schließlich zu einem Partner für diese Hausautomation lizenzieren ließ und diese vertreibt. Damit kann er auch in anderen Neubauten diese Technik programmieren und betreuen. „In Östereich habe ich ein System gefunden, das in der Lage ist, die geforderten Techniken zu regeln, hatte jedoch niemanden, der dies auch programmieren und bauen kann. Deshalb habe ich dort eine Schulung besucht, dann die Komponenten selbst gekauft und programmiert und sie schließlich hier vom Elektriker einbauen lassen“, erläutert Volker Romboy. Interessenten können sich an diesem Tag mit ihm und der Architektin unterhalten.

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