Wegberg Stock vor Pillich - Stichwahl am 15. Juni

Wegberg · Reinhold Pillich oder Michael Stock: In Wegberg muss die Stichwahl am 15. Juni entscheiden, wer Bürgermeister wird. Die CDU bleibt stärkste Partei.

 Mit Spannung verfolgten die Zuschauer am Sonntagabend die Präsentation der Wahlergebnisse im Wegberger Rathaus. Die Fraktionen trafen sich in ihren Geschäftsstellen und kamen erst am späten Abend ins Rathaus.

Mit Spannung verfolgten die Zuschauer am Sonntagabend die Präsentation der Wahlergebnisse im Wegberger Rathaus. Die Fraktionen trafen sich in ihren Geschäftsstellen und kamen erst am späten Abend ins Rathaus.

Foto: Jürgen Laaser

Der große Gewinner des Abends stand mit roter Kochschürze gut gelaunt am Grill und bereitete seinen feiernden Parteifreunden ein paar schmackhafte Bratwürste zu: Mit 39,4 Prozent landete SPD-Bürgermeisterkandidat Michael Stock überraschend vor Amtsinhaber und CDU-Kandidat Reinhold Pillich (36,1 Prozent). Weil keiner der beiden die absolute Mehrheit holte, kommt es in Wegberg am 15. Juni zur Stichwahl. "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und sehr optimistisch für den 15. Juni. Wir haben für die Stichwahl noch etwas in petto", kündigte Michael Stock an.

Amtsinhaber Reinhold Pillich saß derweil mit CDU-Stadtverbandschef Dr. Ferdinand Schmitz und Unionsfraktionschef Georg Gellissen im Bürgermeisterbüro und machte aus seiner Enttäuschung über das Ergebnis keinen Hehl: "Diese schwache Ergebnis hatte ich so nicht erwartet", sagte Pillich, "aber ich bin fest entschlossen, die Stichwahl zu gewinnen." Der Amtsinhaber verlor im Vergleich zur Bürgermeistewahl vor fünf Jahren 4,7 Prozentpunkte. Die übrigen Kandidaten schieden am Sonntag im Rennen um den Chefsessel im Wegberger Rathaus aus. Sie kamen auf folgende Ergebnisse: Nicole von den Driesch (AfW) 12,1, Sven Müller-Holtkamp (FDP) 6,6 und Sandra Nelsbach (FW) 5,9 Prozent.

Wie bisher bildet die CDU die größte Fraktion im Wegberger Stadtrat. CDU-Chef Dr. Ferdinand Schmitz war dennoch enttäuscht, denn ihr Ziel, die absolute Mehrheit zu holen, hat die Union mit 41,6 Prozent (15 Sitze) deutlich verfehlt. Auch das Ziel, alle Direktmandate zu erobern, wurde nicht erreicht. In 4 der 18 Wahlbezirke errangen mit Michael Stock (Gerichhausen), Ralf Wolters (Beeck), Stefan Klein und Ute Meyendriesch die SPD-Kandidaten das Direktmandat. Die Sozialdemokraten sind mit 27,3 Prozent zweitstärkste Kraft im Stadtrat. Sie hat in der neuen Wahlperiode 10 Sitze im Stadtrat. Dramatische Verluste erlitt die FDP. Die Liberalen kamen nur auf 7,9 Prozent (3 Sitze). Die Grünen landeten bei 9,2 Prozent (3 Sitze), die Freien Wähler legten auf 5,2 Prozent zu (2 Sitze). Ein gutes Ergebnis erzielte die erst im Januar 2014 von ehemaligen SPD-Politikern gegründete Wählergemeinschaft Aktiv für Wegberg. Die AfW kam auf 12,1 Prozent (3 Sitze). Zum Vergleich: Bisher setzte sich der 36-köpfige Wegberger Stadtrat wie folgt zusammen: CDU (16), SPD (6), FDP (5), AfW (4), Grüne (2), Freie Wähler (2) und Elke Lindt (parteilos).

Am Dienstag kommt um 18.30 Uhr der Wahlausschuss im Wegberger Rathaus zusammen, um das amtliche Wahlergebnis festzustellen. Am 24. Juni tritt der neue Stadtrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Die Stichwahl um das Bürgermeisteramt findet am 15. Juni statt. Dann entscheiden die Bürger, ob Reinhold Pillich (CDU) Bürgermeister bleibt oder der 37-jährige Rechtsanwalt Michael Stock (SPD) neuer Chef im Wegberger Rathaus wird. Gewählt ist, wer die meisten Stimmen erhält.

(RP)
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