Städtischer Kindergarten Merbeck Grünes Licht für KiTa-Ausbaupläne

Merbeck · In Wegberg fehlen mehr als 100 Kindergartenplätze. Deshalb soll unter anderem der städtische Kindergarten in Merbeck erweitert werden. Die Verwaltung rechnet mit Kosten in Höhe von knapp einer Million Euro.

 Für den Anbau an die Merbecker Kindertagesstätte, der zum Tillmannsweg hin erfolgen soll, wird eine Nettogrundfläche von bis zu 188 Quadratmetern benötigt.

Für den Anbau an die Merbecker Kindertagesstätte, der zum Tillmannsweg hin erfolgen soll, wird eine Nettogrundfläche von bis zu 188 Quadratmetern benötigt.

Foto: Anke Backhaus

Kindergartenplätze werden in Wegberg dringend gebraucht. Zum Kindergartenjahr 2020/21 soll die städtische Kindertagesstätte in Merbeck vergrößert werden. Die Erweiterung ist zwischen dem bestehenden Gebäude und dem Tillmannsweg vorgesehen. Sie soll einerseits den Container ersetzen, in dem momentan die dritte Gruppe untergebracht ist, und andererseits Platz für eine Küche bieten, die mit den erweiterten Öffnungszeiten der Kita (45-Stunden-Betreuungsmodell) erforderlich ist. Im Anbau soll zudem ein Raum für das Personal eingerichtet werden.

In einem ersten Schritt haben die Verantwortlichen der Wegberger Stadtverwaltung nach einem Gespräch mit der Kita-Leitung das erforderliche Raumprogramm für die dauerhafte Erweiterung der Kindertagesstätte zu einer dreigruppigen Kindertageseinrichtung mit einem 45-Stunden-Betreuungsangebot abgestimmt. „Entscheidend für das neue Raumprogramm ist unter anderem der Wunsch, den aktuell für die temporäre dritte Gruppe, die Mini-Raupen, hergerichteten Motorikraum weiterhin als Gruppenraum zu nutzen“, erklärte Gerd Pint. Er ist bei der Stadtverwaltung für das Thema Kindergärten zuständig. Nach verwaltungsinterner Abstimmung sind für die Erweiterung der Merbecker Kindertagesstätte folgende Räume erforderlich: Motorikraum (55 qm), Geräteraum (15 qm) Differenzierungsraum für Mini-Raupen-Gruppe (22 qm), Sanitärbereich mit mindestens zwei Kinder-WCs sowie zwei bis drei Waschbecken inklusive Wickelkommode, (12 bis 15 qm), zusätzlicher Abstellraum für Mini-Raupen-Gruppe (6 qm), Küche (20 qm), Personalraum (16 bis 20 qm), Verkehrsfläche inklusive Garderobe (20 bis 25 qm) und Abstellraum für Kinderwagen (10 qm). Gerd Pint erklärte, dass die erforderlichen Raumgrößen einerseits aus den Vorgaben des LVR sowie des Jugendamtes, andererseits aus den nutzerspezifischen Vorgaben resultieren. Insgesamt wird für den Anbau eine Nettogrundfläche von 176 bis 188 Quadratmeter benötigt. Berücksichtigt man die erforderlichen Konstruktionsflächen mit, ergibt sich eine Bruttogrundfläche von 225 Quadratmetern.

Die Stadtverwaltung wies während der Sitzung des Bauausschusses im Wegberger Rathaus auch darauf hin, dass zusätzlich ein neuer Außenabstellraum benötigt wird. Es seien außerdem Umbauten im Bestand notwendig. Ein vorhandener Wickelraum soll in ein barrierefreies Behinderten-WC umgebaut werden, das dann zugleich als zusätzliches Personal-WC dient. Zur Vergrößerung des Nebenraumes der Gruppe „Mini-Raupen“ wird der ehemalige Geräteraum mit dem vorhandenen Außenabstellraum zusammengefasst.

Bei zwei Enthaltungen der FDP hat der Bauausschuss einmütig beschlossen, der Planung und Durchführung der Kita-Erweiterung in Merbeck zuzustimmen. Der Beschluss wurde vorbehaltlich der Genehmigung des Haushaltsplans 2019 gefasst. Heinz Nießen (FDP) hatte zuvor die Höhe der Kosten kritisiert, welche die Verwaltung auf 938.000 beziffert. „Diese Summe hat uns erschreckt“, sagte er und warb besonders mit Blick auf die geplante Küche für eine kostengünstigere Kombinationslösung in Zusammenarbeit mit der benachbarten Grundschule in Merbeck. „Wir sollten angesichts der angespannten Haushaltslage über Standards nachdenken und prüfen, ob eine Investition von 938.000 Euro noch zeitgemäß ist“, sagte Nießen. Er bezog sich dabei auf den Grundschulstandort Wildenrath, der „für viel Geld saniert wurde, und wir anschließend erfahren haben, dass wir den Standort eigentlich gar nicht mehr brauchen“.

Die Verwaltung wird nun externe Architekten auffordern, in Zusammenarbeit mit Fachingenieuren zur technischen Gebäudeausrüstung einen Entwurf inklusive Kostenschätzung und Honorarangebote zu erarbeiten. Die Vorschläge werden durch den Fachbereich Gebäudewirtschaft in Abstimmung mit dem Fachbereich Bildung und Soziales der Stadtverwaltung sowie der Leitung der Kindertagesstätte geprüft. Daraufhin soll der Bauausschuss grünes Licht für die Architekten- und Fachingenieursleistungen geben und im Frühjahr 2019 der Bauantrag gestellt werden, damit der erweiterte Kindergarten 2020/21 in Betrieb genommen werden kann.

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