Vision Vision eines Radschnellwegs ab Dalheim

Wegberg · Ein Fahrradschnellweg zwischen Dalheim und den Niederlanden kann sich Wegbergs Bürgermeister Michael Stock als touristisches Angebot und als Anbindung nach Roermond vorstellen. Er bringt seine Idee in die Diskussion.

 Der Ruhrradweg könnte für einen Fahrradschnellweg zwischen Dalheim und Roermond als Beispiel dienen, sagt Wegbergs Bürgermeister Michael Stock.

Der Ruhrradweg könnte für einen Fahrradschnellweg zwischen Dalheim und Roermond als Beispiel dienen, sagt Wegbergs Bürgermeister Michael Stock.

Foto: dpa rwe htf/dpa, rwe htf

Die alte Bahntrasse zwischen Dalheim und dem niederländischen Roermond könnte sich touristisch nutzen lassen. Nachdem das Eisenbahn-Bundesamt kürzlich die dauerhafte Stilllegung der Schienenstrecke zwischen Dalheim und der niederländischen Grenze verfügt hatte, stößt die Stadt Wegberg die Überlegung an, dafür die Machbarkeit eines Fahrradschnellwegs prüfen zu lassen. Demnächst wird sich mit dieser Idee erstmals die Kommunalpolitik befassen.

„Was machen wir mit dieser Schneise, die es dort durch den Wald gibt?“, fragte sich vor dem Hintergrund der Entscheidung aus dem Eisenbahn-Bundesamt Wegbergs Bürgermeister Michael Stock. Zwar handele es sich bei dieser noch um keine Entwidmung der Strecke, möglicherweise aber könne dieser Abschnitt des sogenannten Eisernen Rheins künftig trotzdem eine neue verkehrstechnische Aufgabe bekommen: „Wegberg besitzt eine der längsten Grenzen zwischen einer deutschen Kommune und den Niederlanden, es gibt aber keinerlei Verkehrsanbindung — diese aber könnte mit einem Radschnellweg geschaffen werden.“

Vorläufig handelt es sich lediglich um eine Vision. Erste Gespräche hat Michael Stock zwar schon geführt, zum Beispiel mit der Euregio Rhein-Maas und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg. Er weiß aber, dass es in eineinhalb Wochen zunächst einmal wichtig sein wird, die Politiker aus Wegberg für diese Idee zu gewinnen: „Ich bin gespannt auf die Diskussion im Ausschuss und dessen Entscheidung.“ Sollte die Stadtverwaltung dort grünes Licht bekommen, würde im nächsten Schritt geprüft werden, wie eine Machbarkeitsstudie finanziert werden kann. Und weil ein Großteil des rund 20 Kilometer langen Streckenabschnitts auf niederländischer Seite liegt, müsste zugleich dort auf die Suche nach Unterstützern gegangen werden. Sollte sich schließlich herausstellen, dass ein Radschnellweg zwischen Dalheim und Roermond umsetzbar und auf beiden Seiten der Grenze gewollt ist, folgten dann noch viele weitere Schritte bis zu dessen Realisierung, worunter auch die Frage nach eine vollständigen Entwidmung des Streckenabschnitts und das Akquirieren von finanziellen Fördermitteln fallen würden.

„Es ist völlig offen, wie das alles ausgeht“, weiß Bürgermeister Stock, der zweierlei Nutzen in einem künftigen Fahrradschnellweg sieht: „Wir bekämen sowohl ein touristisches Angebot, ähnlich dem Radschnellweg im Ruhrgebiet, als auch eine verkehrstechnische Anbindung an die Niederlande.“ Man könnte mit der Bahn bis Dalheim fahren und von dort mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Roermond oder als Tourist in den niederländischen Nationalpark De Meinweg. „Es entstünde ein neues euregionales Tourismusangebot.“

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