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Vortragsabend Wie barrierefreies Wohnen im Alter funktionieren kann

Wegberg · Oliver Gaßner erklärt, dass Barrierefreiheit in der Wohnung eine „sehr individuelle Sache“ ist, die bei der Planung genauso behandelt werden muss.

 Referent Oliver Gaßner gab viele Informationen zum Thema „Barrierefreies Wohnen im Alter“.

Referent Oliver Gaßner gab viele Informationen zum Thema „Barrierefreies Wohnen im Alter“.

Foto: Eva Weingärtner/Caritas

Es gibt viel zu beachten, wenn es um barrierefreies Wohnen im Alter geht. Dies erfuhren die Zuhörer, die der Einladung der St. Josef Tagespflege und der Caritas-Pflegestation Wegberg zum Vortrag „Barrierefreies Wohnen im Alter“ in der Veranstaltungsreihe „Wegberger Seminare“ gefolgt waren. Referent war Oliver Gaßner, Sachverständiger für Immobilienbewertungen.

„Barrierefreiheit ist eine sehr individuelle Sache“, erklärte er gleich zu Beginn. Das Thema jedoch gehe alle an, weil wir alle alt werden wollten und so lange wie möglich selbstständig in der eigenen Wohnung verbleiben möchten. Vor dem Hintergrund, dass es in naher Zukunft 40 Prozent mehr ältere Menschen geben werde, stellte er fest, dass 250.000 barrierefreie Wohneinheiten in ganz NRW und 8000 bis 9000 barrierefreie Wohneinheiten in unserer Region fehlen werden. Immobilien seien in den letzten Jahren vermehrt Lebensabschnittsbegleiter. „Anders als bei der Kriegsgeneration hat sich die Denkweise der Leute geändert“, so Gaßner. Insgesamt 93 Prozent der älteren Menschen wollen, seinen Angaben zufolge, im eigenen Zuhause verbleiben. Dafür wichtig sei ein barrierefreies Wohnen. Deshalb müsse die Wohnung entsprechend ausgestattet und gestaltet sowie das Wohnumfeld bedarfsgerecht und bei Bedarf entsprechende Hilfen und soziale Netze im Umfeld verfügbar sein.

Laut Gaßner gibt es die Bestandsoptimierer, die ihre Immobilie behalten und in einen Umbau investieren, und die Umzügler, die ein barrierefreies auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenes, modernes Heim (zum Beispiel als Mietwohnung, Eigentumswohnung oder Bungalow) an einem anderen Standort haben wollen. Die Bestandsoptimierer sollten das Haus barrierefrei umbauen, so der Referent. Barrierefrei bedeute, sich uneingeschränkt gefahrenlos frei bewegen zu können. Als kleinere Verbesserungsmaßnahmen zählte er zum Beispiel auf, die Möbel umzustellen, die Zimmer neu aufzuteilen, Platz durch Minimierung der Einrichtung zu gewinnen, Sitz- und Liegeflächen zu erhöhen, Haltegriffe im Bad zu installieren, den Toilettensitz zu erhöhen, beidseitige Handläufe im Treppenhaus und Eingangsbereich zu montieren sowie für rutschfeste Wohnbeläge zu sorgen. Als größere Verbesserungsmaßnahmen zählte Oliver Gaßner die Beseitigung von Stufen und Schwellen durch Rampen bzw. Anhebung der Bodenbeläge, den Einbau eines barrierefreien Bades, die Verbreiterung von Bewegungsflächen und Türen sowie eine gute Beleuchtung besonders an Treppen auf. „Bei allen Maßnahmen gibt es einen Punkt den wir nicht beeinflussen können. Das ist das Wohnumfeld“, erklärte er. Bei der Lage des Wohnobjekts zu beachten sei, ob sich ein Arzt, Geschäfte, Öffentliche Nahverkehrsmittel, Freunde, Familie und Unterstützung im Haushalt in der Nähe befinden, gab er abschließend zu bedenken.

(RP)
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