Wegberg Siemens hat sein Prüfcenter erweitert

Wegberg · Im Beisein von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek eröffnete das Siemens Prüf- und Validationcenter gestern die neue Zugbildungshalle. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 30 Millionen Euro. Acht Monate wurde gebaut.

 Fachgespräche über das Thema Mobilität führten gestern bei Siemens in Wildenrath NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (Mitte) und Dr. Jochen Eickholt (l.) sowie Johannes Emmelheinz (beide Siemens).

Fachgespräche über das Thema Mobilität führten gestern bei Siemens in Wildenrath NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (Mitte) und Dr. Jochen Eickholt (l.) sowie Johannes Emmelheinz (beide Siemens).

Foto: JÜRGEN LAASER

Nordrhein-Westfalen ist der Bahnstandort Nummer eins in Deutschland. Das sagt Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Vor allem gestern fühlte er sich darin bestätigt: Im Beisein des Ministers eröffnete das Siemens Prüf- und Validationcenter für Schienenfahrzeuge in Wegberg-Wildenrath die neue dreigleisige Zugbildungshalle. "Sowohl die neue Halle, als auch die neuen Züge belegen einmal mehr, mit welch hoher Kompetenz im Bahnland Nummer eins, also NRW, seit Jahrzehnten Schienenfahrzeuge für Deutschland und die Welt gebaut werden", sagte der Minister.

Das Gesamtinvestitionsvolumen für den Bau der neuen Halle beträgt rund 30 Millionen Euro. Die Zugbildungshalle dient zur Prüfung und Inbetriebnahme von Schienenfahrzeugen. In nur acht Monaten entstand die 260 Meter lange und zehn Meter hohe Halle, in der drei Gleise mit Gleisgruben verlaufen. Knapp 10 000 Quadratmeter groß ist das Bauwerk. Diese Halle, so unterstrichen Dr. Jochen Eickholt, Geschäftsführer von Siemens Mobility, und Johannes Emmelheinz, Geschäftsführer der Siemens Mobility Services, sei eine wichtige Investition gewesen. Denn: Siemens will für anstehende Großaufträge gerüstet sein. Siemens denkt dabei unter anderem an ein nationales Großprojekt, das unter dem Kürzel "RRX" ausgeschrieben wurde. Gemeint damit ist ein Schienenverkehrsprojekt, das von 2018 an den Ballungsraum Rhein-Ruhr zwischen Köln und Dortmund besser vernetzen soll. Dafür geplant ist der Einsatz modernster und neuer Züge.

Vergleichbare Großaufträge, die zeitweise parallel bearbeitet werden, waren letztlich der Grund für den Bau der neuen Halle. Hier verlaufen die Prüfungen, Tests und Inbetriebsetzungen der Eurostar-Züge und der ICE-Nachfolgezüge. Eickholt stellte dabei den guten Ruf heraus, "den unsere Züge in aller Welt genießen". "Sie gelten als zuverlässig und innovativ. Dieses positive Image ist maßgeblich auf die exzellente Arbeit unserer Krefelder Fertigung und unseres Wegberger Prüf- und Validationcenters zurückzuführen." Wegberg sei eine permanent wachsende Einheit, mit der neuen Zugbildungshalle werde der Standort noch leistungsfähiger.

Die hohe Bedeutung der Mobilität ist auch für den Landesverkehrsminister wichtig. "Wir müssen bei der Infrastruktur in die Zukunft investieren und dabei unser Spartendenken aufgeben, denn Straße, Schiene und Wasserstraße müssen heutzutage integrativ geplant werden", sagte Michael Groschek bei der Einweihungsfeier. Die neue Halle in Wildenrath nannte Groschek "ein gutes Symbol". Siemens lobte er dafür, dass das Unternehmen am Standort Wildenrath großes Vertrauen hat. Dies sei ein entscheidender Faktor für die Wirtschaft in der Region. Nachdem die zahlreichen geladenen Gäste die neue Zugbildungshalle begutachtet hatten, ließ Siemens den neuen Desiro City Thameslink in die Halle fahren. Diese Züge sollen in Zukunft in England auf die Schiene gehen. Seite C 3

(RP)
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