Theater im Gymnasium Wegberg High Society verstrickt sich in Schuld

Wegberg · Die Maxx-Bühne des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums führt das Stück „Ein Inspektor kommt“ im Pädgogischen Zentrum auf. Dabei handelt es sich nicht um einen Krimi.

 15 angehende Abiturientinnen und Abiturienten probten seit Beginn des Schuljahrs für die Aufführung.

15 angehende Abiturientinnen und Abiturienten probten seit Beginn des Schuljahrs für die Aufführung.

Foto: Ruth Klapproth/RUTH KLAPPROTH

Zum Schluss gab es Beifall und stehende Ovationen. Mit dem anspruchsvollen Klassiker „Ein Inspektor kommt“ des englischen Autors John Boynton Priestley servierten 15 angehende Abiturientinnen und Abiturienten des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums keine leichte Kost. Das bekannte Sozialdrama, in Großbritannien Pflichtlektüre in der Schule, wurde von den theaterbegeisterten Mädchen und Jungen aus Alexander Hergerts Literaturkurs ganz bewusst ausgewählt.

Es handele sich dabei keinesfalls um einen Krimi, auch wenn Inspektor Goole (dargestellt von Tobias Münch und Felicia Krichel) den Tod einer jungen Frau namens Eva Smith aufzuklären scheint.

Die Gymnasiasten aus der Mühlenstadt, die seit Beginn des Schuljahres für die beiden voll besetzten Aufführungen in ihrer Schule geprobt hatten, entführten ihre zahlreichen Zuschauer in eine fiktive englische Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie erzählten die tragische Geschichte der ehemaligen Fabrikarbeiterin, die von Arthur Birling (Ilja Fedcenko) kurzerhand entlassen wurde, weil sie etwas mehr Lohn forderte. Bei Familie Birling wird standesgemäß die Verlobung von Tochter Sheila (Theresa Baltes) und Gerald Croft (Ben Schelkes) gefeiert.

Mitten in Arthur Birlings Rede darüber, dass jeder seines Glückes Schmied sei und alles Gerede von gesellschaftlicher Verantwortung nichts gelte, meldet sich unverhofft Polizeiinspektor Goole an der Tür: Er ziehe Erkundigungen ein bezüglich des Suizids einer aus der unteren sozialen Schicht stammenden Frau namens Eva Smith. Nacheinander nimmt Goole alle Anwesenden ins Verhör, wobei sich herausstellt, dass jeder von ihnen seinen Anteil daran hatte, Eva Smith immer tiefer in das soziale Elend gedrängt zu haben, bis sie keinen Ausweg mehr sah und sich das Leben nahm.

Anschließend spricht der Inspektor mit der frisch verlobten Sheila Birling. Diese erkennt auf einem Foto Eva Smith als eine Verkäuferin in einer ihrer Lieblingsboutiquen, über die Sheila sich aufgrund gekränkter Eitelkeit beschwert hatte, sodass sie auch diese Stelle verlor. Gerald gesteht, im zurückliegenden Sommer mit ihr eine Affäre gehabt zu haben, woraufhin Sheila die Verlobung sofort löst.

Auch Sheilas Mutter Sybil hat schuld: Goole erzählt, dass sich die verzweifelte Frau mit der Bitte um finanzielle Unterstützung an einen Wohltätigkeitsverein gewandt hatte: Sie sei schwanger und könne somit nicht mehr arbeiten. Mrs. Birling als Vorsitzende dieses Vereines verweigerte ihr jedoch jegliche Hilfe. Der schwer reiche Fabrikbesitzer ruft beim Kommissariat an und erfährt, dass es dort keinen Inspektor namens Goole gibt.

Professionelle Unterstützung erhielten die jungen Nachwuchsmimen durch das Stadttheater Mönchengladbach, das passende Kleider aus dem umfangreichen Kostümfundus zur Verfügung stellte.

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