Wegberg Rocker-Drohung lässt Prinz Kevin I. kalt

Wegberg · Bürgermeister Stock versuchte als Elvis Presley Prinz Kevin I. die Rathauseinnahme zu verwehren - zuletzt vergebens.

 Bürgermeister Michael Stock spielte als „Elvis“-Verschnitt zwar noch kurzfristig den starken Mann im Rathaus, musste sich bald aber der Übermacht von Prinz Kevin und seinen Unterstützern geschlagen geben.

Bürgermeister Michael Stock spielte als „Elvis“-Verschnitt zwar noch kurzfristig den starken Mann im Rathaus, musste sich bald aber der Übermacht von Prinz Kevin und seinen Unterstützern geschlagen geben.

Foto: Jörg Knappe

Schade, die Grippewelle hat auch "Flöck op"-Präsidentin Sonja Rotter erfasst, für sie moderierte René Brockers beim Rathaussturm. Um 11.11 Uhr herrschte strahlender Sonnenschein und die jecken Besucher hatten sich bereits zur Musik warm geschunkelt. Die Hauptperson beim anstehenden Sturm aufs Rathaus bat Brockers vor die Rathaustür, über der auf einem Schild das rockige Motto der Stadtverwaltung zu lesen war: " ,Rock mit Stock' statt ,Rock am Ring', mit Pomade und Petticoat kriegen wir's hin. ... und mit Schwung und Pep, fegen wir hier die Arbeit weg."

Stadtprinz Kevin I. war mit Prinzenführer Mario Müller, Penningsmeester Dennis Rhönisch, Fotominister Karl Küppers, Ordensminister Andre Bruns sowie Hofdame Iris Fox gekommen und wandte sich direkt mit den Worten "Hallo, leev Fastelovendsjecke, Helau" an die Anwesenden, unter denen er nach Verbündeten suchte. Sowohl die herrlich ausstaffierten Möhnen als auch die kostümierten Kinder des Kindergartens "St. Peter und Paul" bat er für den Regentensturz um Unterstützung. Mit einer kleinen Schar ging es auf die Rathaustür los. "Stocki, ergib di", schlug Brockers als Ausruf vor - der goldene Schlüssel wurde innen bereits über der Tür sichtbar geschwenkt.

Unter dem Jubel der Menschenmenge trat schließlich der Bürgermeister in weißem Anzug, mit Sonnenbrille und kühner dunkler Haartolle heraus. "Ich weiß nicht, ob wir dir widerstehen können", wehrte er sich halbwegs entschlossen gegen den Herausforderer. Und wirklich: Alles Drohen mit schönen Frauen in Petticoats, pomadigen Rockertypen - allesamt im wahren Leben Rathausmitarbeiter - und dem Durcharbeiten von einem großen Stapel Akten half nichts. Der Rocker musste nach Verkündigung des Stadtverwaltungs-Mottos den großen goldenen Schlüssel an den Prinzen übergeben, der sich diebisch freute. Eine seiner ersten Aufgaben sollte es sein, traditionell die Schönste, Schäbigste und Originellste unter den 14 Möhnen auszuwählen. Beratend stand ihm dabei eine Expertenjury zur Seite: Hartmut Frenken (Laake Büll), Tom Stach (Sonn Männ), Gerd Kruschwitz (Flöck op) und Gerd Anders (Hei on Klei).

In einer Polonaise zeigten sich die "alten Weiber" in voller Pracht. Die Schönste verzauberte mit hübscher Maske und schickem Hut. Die Schäbigste ist in der Dalheimer Bütt seit Jahren als Erna bekannt: Dicke Brillengläser und knallrot geschminkter Mund sind ihre Markenzeichen. Die originellste Möhne hatte zur geblümten Schürze eine knielange Spitzenunterhose, dicke Socken und Pantoffeln angezogen. Die Zuschauer hatten ihre helle Freude.

(RP)
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