Renaturierung des Raky-Weihers in Dalheim Arbeiten für ein ländliches Idyll

Wegberg · Nachdem der Raky-Weiher in Dalheim mehr als drei Jahre lang trocken gelegen hat, starten nach dem erfolgten Abmähen eines Teilbewuchses übernächste Woche die Baumaßnahmen zur Trennung von Bach und unterem Teich.

 Blick aus der Luft auf die Renaturierungsmaßnahme Raky-Weiher in Dalheim.

Blick aus der Luft auf die Renaturierungsmaßnahme Raky-Weiher in Dalheim.

Foto: Uwe Heldens

Für Spaziergänger, Anwohner und viele Tiere ist es eine gute Nachricht: Voraussichtlich im Februar 2019 werden die geplanten Baumaßnahmen am Raky-Weiher, den Bohrpionier Anton Raky 1903 anlegte, umgesetzt sein und es werden im Anschluss die beiden Teiche geflutet. Alles wichtige Schritte, um das landschaftlich idyllische Gebiet wiederherzustellen.

Da bisher der Helpensteiner Bach in den unteren, nördlichen Teich floss und sich Sedimente ablagerten, drohte der Weiher mit seinen zwei Teichen zu verlanden. Durch Trockenlegung und den natürlichen Prozess der sog. Sömmerung sind inzwischen Plankton und Algen abgestorben, auch ist der Schlamm zu Teilen mineralisiert. Mit zeitlicher Verzögerung von mehr als einem Jahr – die letzte Planung war von einer Flutung im Frühjahr 2017 ausgegangen – starten nach bereits erfolgtem Abmähen von Gras und Schilf auf einem Teilbereich Anfang übernächster Woche die baulichen Maßnahmen.

„Der Hauptgrund für die Verzögerung ist, dass wir erst jetzt die schriftliche Zusage für die Fördermittel bekommen haben“, erläutert Frank Gaspers, Leiter des städtischen Fachbereichs für Umwelt, Verkehr und Abwasser, „zudem war die Ausschreibung der Arbeiten aufgrund der aktuellen konjunkturellen Lage schwierig.“ Das Projekt wird zu 80 Prozent von Bund und Land gefördert und unter Federführung der Stadt Wegberg umgesetzt. Dabei halten die Beteiligten die EU-Wasserrahmenrichtlinie ein: Diese sieht eine Durchgängigkeit für Fische in Gewässern vor. Die örtlichen Maßnahmen sollen dazu dienen, den Fischbestand in den Bachoberlauf zu bekommen.

Frank Gaspers zählt die einzelnen geplanten Maßnahmen auf. So wird nahe des angrenzenden, sogenannten Pförtnerhauses der ehemaligen Villa von Anton Raky parallel zum Ufer an der kompletten Kopfseite des unteren Teichs ein Damm aufgeschüttet. Obwohl er die Trockenlegung der Teiche als erfolgreich verlaufen ansieht, weiß Frank Gaspers noch nicht, ob das Material vom Teichgrund fest genug ist, um für den Dammbau genutzt zu werden. Dies wird bei einem Ortstermin entschieden. Der Helpensteiner Bach läuft hinter dem Damm komplett am nördlichen Ufer vorbei und mündet südlich der Pumpstation in eine 20-stufige Fischaufstiegsanlage, die den vorhandenen Höhenunterschied von zwei Metern überwinden soll. Der Bach wird dabei mittels eines Durchlasses mit Abdeckung durch die Anton-Raky-Straße geleitet. Der bisherige nördliche Ablauf wird bestehen bleiben. „Der Damm soll für Unterhaltungszwecke befahrbar sein“, merkt Frank Gaspers an und weist darauf hin, dass die Arbeiten auch witterungsabhängig seien.

Des Weiteren wird der schmale Weg zwischen den beiden Teichen bestehen bleiben, aber der Wasserdurchlauf unter der Brücke geschlossen werden. Anstelle dessen wird es einen Notablauf vom südlichen Teich aus geben: Durch einen Mönch (gewölbte Ziegel) gelangt überschüssiges Wasser zur Fischaufstiegsanlage, indem es unter den nördlichen Teich hindurch geleitet wird.

Wie die Planungen begannen, lesen Sie hier.

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