Wegberg Rath-Anhovener plädieren für Erhalt der Grundschule

Wegberg · Nach der außerordentlichen Dorfversammlung in Rath-Anhoven vor knapp zwei Monaten, bei der sich 100 Bürger bei einer Enthaltung für den Fortbestand des Dorfausschusses auch ohne Vorsitzenden ausgesprochen hatten, stand das Thema "mögliche Schließung von Grundschulen" während der Frühjahrsversammlung im Gasthaus Cohnen erneut auf der Tagesordnung.

Diesmal als eigenständiger Punkt aufgeführt, nahmen viele Bürger sehr emotional dazu Stellung und sprachen sich durchweg für den Erhalt der Wegberger Grundschulen aus.

Zweiter Vorsitzender Kurt Voormanns begrüßte rund 75 Anwesende - darunter auch Ratsmitglieder - bevor Geschäftsführer Michael Neumann den Geschäftsbericht verlas. Die zur Zeit der außerordentlichen Versammlung bereits unter anderem von Beatrix Kurpick initiierte Unterschriftenliste habe der Dorfausschuss koordinierend unterstützt, erläuterte Kassierer Thomas Jansen, "mit der Sammlung möchten wir der Politik deutlich machen, das sie ganz sensibel mit dem Thema Grundschulen umgehen soll." Ebenso übergab der Ausschuss eine Unterschriftenliste der Vereine an Bürgermeister Michael Stock - die andere Liste soll bis zum 26. April übergeben werden.

Stock ging auf den Sachstand ein. Um bis zum Jahr 2024 die Schwarze Null zu schreiben, seien die Grundschulen aufgrund eines Flächenüberhangs von etwa 3000 Quadratmetern als eine Maßnahme in das Haushaltssicherungskonzept aufgenommen worden. Im zuständigen Arbeitskreis würden jetzt Parameter entwickelt, um dem Rat einen Vorschlag vorlegen zu können.

Wolfgang Hartfeld sagte, Grundschule und Kindergarten seien wichtige Gründe für junge Familien, sich im Ort anzusiedeln. "Ist die Schule weg, stirbt das Dorf", hieß es. Steuereinnahmen entfielen und es entstünden Folgekosten. Weitere Einwände aus der Runde: Ein voll ausgelasteter Kindergarten, gute Schulauslastung auch durch die Offene Ganztagsbetreuung, schwankende Schülerzahlen über Generationen sowie fehlende Vorschläge für alternative Sparmaßnahmen. Großes Engagement der Vereine für den Nachwuchs und die Ausklammerung einzelner Grundschulen aus den Überlegungen (für einige ist die Ausstattung mit Photovoltaikanlagen angedacht) waren ebenso Argumente. Der Bürgermeister führte an, dass sich für die Entscheidung so viel Zeit genommen werde, wie gebraucht wird. Mit Blick in Richtung CDU-Ratsherr Werner Esser äußerte er das Bemühen von Rat und Verwaltung, in jedem Fall den Erstklässlern die Möglichkeit geben zu wollen, die vierte Klasse an ihrer jeweiligen Schule beenden zu können, falls es zu einer Schließung kommen sollte.

(RP)
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