Wegberg Räder und Kurioses unterm Hammer

Wegberg · Das Fundbüro der Stadt Wegberg bat gestern wieder zur Fundsachenversteigerung. Wie gewohnt waren hauptsächlich Fahrräder im Angebot. Hier gab es wieder viel Gelegenheit, gut erhaltene Räder zum Spottpreis zu bekommen.

Wegberg: Räder und Kurioses unterm Hammer
Foto: NIPKO

Schon verrückt: Kaum hält Heinz Krämer das Holzkreuz mit Korpus und das Weihwassergefäß hoch, bietet die erste Interessentin auch schon fleißig mit. Letztlich für zehn Euro ersteigert sie das Kreuz und das Gefäß, quasi ein echtes Schnäppchen. Am Rand steht Gerd Pint, Schulamtsleiter im Wegberger Rathaus, und fragt: "Ist das nicht echt kurios?" Definitiv ja. Das, was Heinz Krämer, Mitarbeiter der Stadtkasse, alles anbietet, kommt nämlich unter den Hammer - auf dem Wegberger Rathausplatz stand gestern wieder die Fundsachenversteigerung auf dem Plan.

In der Hauptsache sind es aber wieder Fahrräder, die bei der Versteigerung angeboten werden. Darum ist auch Gerd Pint da. Er sieht sich nach Fahrrädern für die Nichte und den Neffen um. Gerade die Fahrräder sind es, die das Interesse der Wegberger wecken, denn: Keine gammeligen Rostlauben, sondern zum großen Teil richtig gute Fahrräder stehen auf der Bühne aufgereiht. Kein Wunder, dass sich da mancher Besucher der Fundsachenversteigerung fragt, wie es sein kann, solche hochwertigen Fahrräder zu "verlieren". Wie dem auch sei: Viele freuen sich, echte Schnäppchen zu ergattern. Die meisten Gebote starten bei fünf Euro. Wer also Glück hat, bekommt ein klasse Fahrrad für gerade mal zehn Euro. Auch gestern gingen die Drahtesel wieder locker weg.

Wer etwas im Fundbüro abgibt, kann sich vormerken lassen, den Gegenstand später zu erwerben. Das Fundbüro muss eine Aufbewahrungsfrist von einem halben Jahr gewährleisten, danach könnte der betreffende Gegenstand also in den Besitz des Finders übergehen. Die Bandbreite dessen, was gefunden und schließlich abgegeben wird, ist im Grunde riesengroß: Neben Klassikern wie Videokameras und Fotoapparaten wurden im Fundbüro der Stadt Wegberg auch schon Gitarren abgegeben. Fakt ist: Das, was versteigert wird, wird direkt und vor Ort bezahlt.

Klar, dass Auktionator Heinz Krämer zwischendurch auch mit flotten Sprüchen die Versteigerung auflockert. "Seien Sie vorsichtig beim Grüßen Ihnen bekannter Personen hier auf dem Rathausplatz, sonst haben Sie womöglich noch eine Waschmaschine ersteigert!"

Zurück zu Gerd Pint: Der Amtsleiter ist Fahrradfahrer aus Leidenschaft. Als ein Giant-Fahrrad vorgestellt wird, sagt er: "Das ist aus dem Jahr 1991. Wetten?" Wie hat er das bloß erkannt? "Giant hat in jedem Jahr die Farbe gewechselt. Und das da müsste eben die aus dem Jahr 1991 sein. Da bin ich mir fast sicher." Da spricht der Kenner. Insgesamt war die Versteigerung der Fundsachen gestern wieder eine erfolgreiche Angelegenheit. Auf der einen Seite glückliche Bieter, die sich über Schnäppchen gefreut haben, auf der anderen Seite die Stadt, die mit der Versteigerung wieder etwas Geld in die Stadtkasse bekam.

(RP)
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