Wegberg Poliertes Garagengold und der Bonanza-Kult

Wegberg · Der Oldtimer-Treff am ersten Sonntag im Monat wird immer beliebter. Diesmal dabei: 80 Autos, 35 Motorräder - und ein Bonanza-Rad.

 Glänzendes Chrom und poliertes Blech vor St. Peter und Paul: Die Wegberger Oldtimerausstellung ist bei Ausstellern und Besuchern beliebt.

Glänzendes Chrom und poliertes Blech vor St. Peter und Paul: Die Wegberger Oldtimerausstellung ist bei Ausstellern und Besuchern beliebt.

Foto: Michael Heckers

Der heimliche Star lehnte am Rande des Oldtimertreffs "Grenzlandring Wegberg" ganz lässig an einem Laternenpfahl: Im unverwechselbaren Stil der 1970er Jahre zog das Bonanza-Rad mit seinem langgezogenen Bananensattel samt Lehne, dem typischen Schaltknüppel und dem mächtigen Hirschgeweih-Lenker auf dem Wegberger Rathausplatz viele bewundernde Blicke auf sich. "Ich weiß gar nicht, wer uns mit diesem edlen Gefährt die Ehre erweist, aber es passt jedenfalls hierhin", sagte Ausstellungsorganisator Kevin Norgel schmunzelnd. Beim Wegberger Oldtimertreff ist an jedem ersten Sonntag des Monats eben alles gefragt, was irgendwie fahren kann und mindestens 30 Jahre alt ist.

 Dieses kultige Bonanza-Rad zog am Rande der Oldtimerausstellung viele Blicke auf sich.

Dieses kultige Bonanza-Rad zog am Rande der Oldtimerausstellung viele Blicke auf sich.

Foto: Uwe Heldens

Über einen Mangel an attraktiven Gefährten - sei es auf zwei, drei oder vier Rädern - konnten sich die zahlreichen Besucher des Wegberger Oldtimertreffs nicht beklagen. Mehr als 80 Autos, 35 Motorräder und das besagte Bonanza-Rad kamen bei strahlendem Sonnenschein in die Mühlenstadt. Der Rathausplatz platzte aus allen Nähten, so dass einige Fahrzeuge vorübergehend auf den benachbarten Burgparkplatz ausweichen mussten. Von so viel Interesse am "rollenden Garagengold" zeigte sich auch Wegbergs Bürgermeister Michael Stock überwältigt. Als Fan von Elvis Presley interessierte er sich besonders für die hubraumstarken US-amerikanischen Modelle von Pontiac, Cadillac und Ford. Der kleine rote Fiat 500 hingegen eroberte die Herzen der weiblichen Ausstellungsbesucher im Sturm. Auch Kevin Norgel aus Uevekoven, der den regelmäßigen Oldtimertreff mit seinem Vater Bodo organisiert, hatte diesmal einen persönlichen Favoriten: "Die Fahrzeuge der britischen Automobilmarke Humber sind sehr selten und waren früher den obersten Militärs vorbehalten", erklärte er.

Mit mehreren 911ern war ein Porsche-Club nach Wegberg gekommen. Viel bewundert wurde auch das kultige Goggomobil in der schwarzen Taxi-Version mit Anhänger und Berliner Kennzeichen. Opel GT, Citroen DS, BMW Isetta und Mini Cooper hießen weitere Modelle, die Automobilgeschichte geschrieben haben und in Wegberg zu sehen waren. Die Oldtimerfreunde kommen mittlerweile nicht nur aus den Kreisen Heinsberg und Düren, sondern aus Euskirchen, Köln, Düsseldorf, Wuppertal und Aachen nach Wegberg. "Hier passt einfach das Gesamtkonzept", meinte ein Besucher des Treffs, der nach dem Spaziergang durch die automobile Open-air-Raritätensammlung in "Japi's Biergarten" platzgenommen hatte und der Live-Musik von "Supastar" mit René Pütz, Rüdiger Tiedemann und Christoph Granderath lauschte.

(RP)
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