Abholzungen in Wegberg Pilzbefall: Bäume müssen gefällt werden

Wegberg · Mehrere Bäume im Wegberger Stadtpark sind krank und werden demnächst abgeholzt. Die Ursache dafür sind Schädigungen in Folge mehrerer Baumkrankheiten, vornehmlich Pilzbefall. Nachpflanzungen sind schwierig.

 Die Baumfällungen im Wegberger Stadtpark sind notwendig, weil die Bäume durch Pilzbefall geschwächt und nicht mehr dauerhaft standsicher sind. Symbolfoto: dpa

Die Baumfällungen im Wegberger Stadtpark sind notwendig, weil die Bäume durch Pilzbefall geschwächt und nicht mehr dauerhaft standsicher sind. Symbolfoto: dpa

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass in nächster Zeit weitere Altbäume im Stadtpark abgeholzt werden müssen. Darüber informierte Technischer Beigeordneter Frank Thies am Dienstagabend während der Sitzung des Ausschusses für Wohnen, Bauen, Umwelt und Vergabe im Wegberger Rathaus. Die städtischen Bäume werden regelmäßig kontrolliert, nachdem im September 2008 im Wegberger Stadtpark eine 65 Jahre alte Frau während eines Spaziergangs von einem umstürzenden Baum erschlagen worden war.

Bei den jüngsten Kontrollen im August fielen acht Bäume auf, welche die Stadt mittels einer Bohrwiderstandsmessung durch ein externes Unternehmen genauer kontrollieren ließ. Dabei wird sehr genau beurteilt, wie fest das Holz im Inneren des Baumstamms ist. Bei der Messung stellte sich heraus, dass von den untersuchten Bäumen zunächst drei Eichen und ein Zuckerahorn innerhalb von maximal vier Wochen gefällt werden müssen. „Veranlasst hierdurch wurde unmittelbar entschieden, dass das Kontrollintervall für alle Bäume des Stadtparks von dem bislang jährlichen auf einen halbjährlichen Rhythmus heruntergesetzt wird. Die betroffenen Bäume im Stadtpark weisen nach Angaben der Stadtverwaltung eine Restwandstärke im Stammholz auf, die nicht mehr ausreichend für die Verkehrssicherheit der Bäume ist. Die Bäume sind zwischen 70 und 90 Jahre alt, zählen also zum Altbaumbestand.

Die Untersuchungen im Stadtpark ergaben nach Angaben der Stadtveraltung auch, dass weitere Bäume geschädigt sind, diese allerdings noch nicht gefällt werden müssen. In diesen Fällen sei die Restwandstärke noch ausreichend oder man könne mit baumpflegerischen Maßnahmen die Verkehrssicherheit zunächst gewährleisten. „Auch wenn entsprechende Bäume zunächst noch erhalten werden können, bedeutet dies nicht, dass eine Fällung dauerhaft ausgeschlossen ist“, erklärte Baudezernent Frank Thies, „an dieser Stelle sei erwähnt, dass die Verwaltung grundsätzlich bemüht ist, Fällungen als letztes Mittel anzusehen und die Verkehrssicherheit so lange wie möglich unter Beibehalten der Bäume sicherzustellen.“

Die Schädigungen der Bäume im Wegberger Stadtpark sind nach Angaben der Stadtverwaltung Folgen verschiedener Baumkrankheiten, vornehmlich Pilzbefall. Durch die trockenen Sommer der vergangenen Jahre seien die Bäume im Stadtpark wie auch an allen weiteren Baumstandorten durch Trockenstress und Minderversorgung mit Wasser und Nährstoffen sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Pilzbefall und bereits bekannte Baumkrankheiten konnten von den geschwächten Bäumen nicht mehr ausreichend bekämpft werden. Deshalb breitet sich der vorliegende Befall rasant aus, weiteren baumschädigenden Krankheiten wird das Infizieren der geschwächten Bäume vereinfacht.

Als Hauptverursacher für die nun notwendigen Baumfällungen kann nach Angaben der Verwaltung der Pilz Hallimasch angesehen werden. Dieser breitet sich über den Boden aus und erreicht so jedes Wurzelsystem der Bäume. Der Hallimasch befällt die Bäume auf parasitische Weise und startet Prozesse, die gesundes Holz zerstören. Als weitere parasitische Pilze, die bereits zur Schädigung von Bäumen im Stadtpark geführt haben, gibt die Verwaltung den Klapperschwamm und den Riesenporling an. In den vergangenen sechs Jahren mussten aufgrund dieser Umstände zwölf Altbäume im Stadtpark gefällt werden.

Nachpflanzungen im Wegberger Stadtpark gestalten sich nach Angaben der Stadtverwaltung deshalb schwierig, weil der Pilz Hallimasch im Boden vorhanden ist und somit auch neu gepflanzte Bäume befallen werden. In Kooperation mit dem Forstamt ist die Stadt Wegberg derzeit auf der Suche nach Baumarten, die möglichst resistent gegen den Hallimasch sind.

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