Wegberg Parken wird kostenpflichtig

Wegberg · 13 Parkuhren werden zurzeit in der Wegberger Innenstadt aufgebaut. Ab dem 12. September kostet das Parken auf den meisten Parkplätzen in der City 60 Cent pro Stunde. Die Geschäftsleute üben Kritik.

Wegberg: Parken wird kostenpflichtig
Foto: hec

Die Zeit des kostenlosen Parkens in der Wegberger Innenstadt ist bald vorbei: 13 Parkscheinautomaten hat die Verwaltung in den vergangenen Wochen aufstellen lassen. 60 Cent pro Stunde müssen Autofahrer künftig fürs Parken in der Innenstadt bezahlen. Am Montag, 12. September, gehen die Parkscheinautomaten offiziell in Betrieb und die Gebührenpflicht wird von diesem Tag an überwacht.

Weil die Stadt sparen und neue Einnahmen erzielen muss, hatte der Rat der Stadt Wegberg am 1. März den entsprechenden Beschluss gefasst. Die Parkautomaten sollen montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr betrieben werden. Eine gesonderte Kurzzeittaste ("Brötchentaste") soll Kunden eine kurzen Einkauf bis zu 15 Minuten ohne Kosten ermöglichen. Eine entsprechende Beschilderung erfolgt an den Automaten. In den Abendstunden ab 18 Uhr und an Samstagen und Sonntagen sind die Parkplätze kostenfrei und ohne zeitliche Begrenzung nutzbar. Bislang galt eine Parkscheibenpflicht am Samstag, diese wird nun aufgehoben und die Beschilderung in der nächsten Woche noch entsprechend geändert.

Die kostenpflichtige Parkraumnutzung besteht ab dem 12. September auf den Straßen Bahnhofstraße (vom Kreisverkehr bis zur Kreuzherrenstraße), Kreuzherrenstraße, Beecker Straße (Kreuzherrenstraße bis Im Kieroth), Birkenallee, Rathausplatz sowie auf Teilbereichen des Burgparkplatzes, dem Parkplatz Schwalmaue (ausgenommen sind hier jeweils vereinzelte Parkreihen) und auf den Parkplätzen der Grachtstraße montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr.

Die Parkgebühren betragen laut beschlossener Gebührenordnung zehn Cent je angefangene zehn Minuten, also 60 Cent pro Stunde. Die bisherige Höchstparkdauer wurde nicht verändert. So liegt die Höchstparkdauer auf der Kreuzherrenstraße und der Straße Rathausplatz jeweils bei einer Stunde, im Bereich aller übrigen Parkscheinautomaten bei zwei Stunden.

Die Wegberger Geschäftsleute kritisieren die Einführung der Parkgebühren. "Wir, der Vorstand der Werbegemeinschaft Wegberg, haben im Vorfeld mit vielen Gesprächen und Eingaben versucht, diese Parkgebühren zu verhindern, da sie unseres Erachtens nicht den erhofften finanziellen Erfolg für die Stadt bringt, sondern eher die Attraktivität deutlich schmälern und den Standort gefährden", sagt Ulrich Kirch von der Werbegemeinschaft. Die Geschäftsleute bedauern es, dass kein Gesamtkonzept für das Parken in der Innenstadt erstellt wurde, in dem auch auf die Wünsche der Anwohner oder Mitarbeiter in Arztpraxen, Kanzleien und Geschäften eingegangen wird. Erfreut sind die Geschäftsleute hingegen, dass ihre Forderung nach dem freien Parken an Samstagen und der Brötchentaste (kostenenloses Kurzparken) umgesetzt wurde. Für das Kurzparken können an den Automaten Kurzzeitparkscheine entnommen werden (erst gelbe, dann grüne Taste drücken). Mit diesen Parkscheinen kann 15 Minuten lang kostenfrei geparkt werden, die Nutzung eines Kurzparkscheins ist je Parkvorgang nur einmal möglich.

"Da die Gebühr für 60 Minuten lediglich 60 Cent beträgt, haben wir bei unseren Mitgliedern und den ortsansässigen Geschäften angeregt, den Kunden entgegenzukommen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Teil der Gebühren bei dem Einkauf zu erstatten", teilt die Werbegemeinschaft mit. Die Wegberger Geschäftsleute hoffen, dass sich ihre Kunden von dem kleinen Obolus von einem Einkauf in der Wegberger Innenstadt nicht abhalten lassen. Bei den von den Automaten gedruckten Parkscheinen handelt es sich um Doppeltickets, so dass Nutzer die Möglichkeit haben, eine gegebenenfalls vom Einzelhandel angebotene Gebührenerstattung zu nutzen.

Die neuen Parkautomaten geben kein Wechselgeld aus. Darum sollten Autofahrer möglichst das passende Kleingeld dabei haben. Die Parkscheine können ausschließlich mit Münzgeld bezahlt werden. Die Parkscheinautomaten nehmen 10, 20 und 50 Cent-Münzen sowie 1 und 2 Euro-Münzen an.

Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die Parkscheinautomaten mehrfach in der Woche entleert werden. Sollte ein Parkscheinautomat einen technischen Defekt haben, so wird dies im Display des Parkscheinautomaten angezeigt. In diesem Fall sei eine von außen einwandfrei erkennbare Parkscheibe in das Auto zu legen. Auch Fahrer von Mopeds, Motorrollern oder Motorrädern müssen, wenn sie einen kostenpflichtigen Parkplatz nutzen, einen Parkschein ziehen und an ihrem Fahrzeug gut sichtbar anbringen.

Die Kosten für die Anschaffung der Parkscheinautomaten beziffert die Stadtverwaltung auf 62.208 Euro. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten in Höhe von rund 2000 und die Änderung der Beschilderung. Ab 2017 sieht der Haushaltsplan der Stadt Einnahmen durch die Parkraumbewirtschaftung in Höhe von jährlich 37.345 Euro vor.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort