Wegberg Neuer Betreiber für Unterkunft Petersholz

Wegberg · Die Bezirksregierung Köln kündigt einen Betreiberwechsel für das Flüchtlingsheim in Petersholz an. Die Johanniter sind tief enttäuscht.

 In der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge im Wegberger Ortsteil Petersholz leben zurzeit 387 Flüchtlinge aus 26 Nationen. Seit ihrer Eröffnung im September 2015 wurde die Landeseinrichtung durch die Johanniter-Unfall-Hilfe betrieben. Am 31. Januar 2017 endet das Engagement der Johanniter.

In der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge im Wegberger Ortsteil Petersholz leben zurzeit 387 Flüchtlinge aus 26 Nationen. Seit ihrer Eröffnung im September 2015 wurde die Landeseinrichtung durch die Johanniter-Unfall-Hilfe betrieben. Am 31. Januar 2017 endet das Engagement der Johanniter.

Foto: Jürgen Laaser (Archiv)

Für die Mitarbeiter der Johanniter ist das Ausschreibungsergebnis ein schwerer Schlag. Zum 1. Februar 2017 wird die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge des Landes NRW im Wegberger Ortsteil Petersholz einen neuen Betreiber bekommen. Der Verein "Zukunftsorientierte Förderung" (ZOF) aus Duisburg wird Nachfolger der Johanniter-Unfall-Hilfe, deren Engagement für die Flüchtlinge in Petersholz endet. Das bestätigte ein Sprecher der Bezirksregierung Köln auf Anfrage unserer Redaktion.

"Die Stimmung bei den Johannitern ist auf dem Nullpunkt", beschreibt ein Beobachter aus der Flüchtlingshilfe, der die Menschen in der ZUE Petersholz täglich besucht, die Szenerie in der ehemaligen Britenwohnsiedlung. Die Johanniter waren als Betreiber der Landeseinrichtung von Beginn an mit viel Herzblut bei der Sache. Am 1. September 2015 war die ZUE Petersholz während des großen Flüchtlingszustroms nach Deutschland zunächst als Notunterkunft eröffnet worden. Seitdem wurden von den Johannitern insgesamt 1620 geflüchtete Menschen in Wegberg-Petersholz betreut.

Derzeit beschäftigt die Johanniter-Unfall-Hilfe nach eigenen Angaben 54 hauptamtliche Mitarbeitende und vier Freiwilligendienstler in der ZUE Wegberg. 20 Menschen engagieren sich ehrenamtlich. Da die Johanniter-Unfall-Hilfe nur vorübergehend mit dem Betrieb der ZUE beauftragt war, sind fast alle der dort beschäftigten Mitarbeiter befristet eingestellt, heißt es in einer Erklärung der Johanniter.

Der Vertrag mit dem neuen Betreiber (ZOF) wurde nach Angaben eines Sprechers der Bezirksregierung Köln für drei Jahre geschlossen plus ein Jahr Verlängerungsoption. Die Übergabe der Betreuungsdienstleistung von den Johannitern an den Verein "Zukunftsorientierte Förderung" ist für Ende Januar 2017 geplant. "Bei der Vergabe werden nur die Bewerber berücksichtigt, die geeignet sind und alle geforderten Leistungsmerkmale erfüllen. Die Kriterien für die Auswahl des Betreuungsdienstleisters sind Qualität und Preis", erklärt ein Sprecher der Bezirksregierung Köln. Die Bewertung dieser Konzepte sei durch eine Wertungskommission erfolgt, bestehend aus Vertretern der Fachdezernate der Bezirksregierungen.

Nach Angaben von Beate Wunsch, Pressesprecherin der Johanniter, habe die Bezirksregierung dem anderen Bieter aus wirtschaftlichen Gründen zu Zuschlag erteilt. "Da letztlich der Preis entschied, konnte die anerkannte Qualität von Konzept und Umsetzung der Arbeit der Johanniter bei der Vergabe nicht den Ausschlag geben", sagt Beate Wunsch. Die Johanniter-Unfall-Hilfe bedauere sehr, die bislang erfolgreiche Arbeit in der Flüchtlingsunterkunft aus diesen Gründen nicht weiterführen zu dürfen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort