Wegberg Neue Frühförderstelle für Kleinkinder

Wegberg · Nach zwei Jahren Verhandlung mit den Krankenkassen und dem Kreis Heinsberg kann die Arbeiterwohlfahrt (AWO) jetzt die Räume an der Bahnhofstraße in Betrieb nehmen. Die Frühförderung richtet sich an Kinder im Vorschulalter.

 Freuen sich über die Neueröffnung (von links): Kirsten Merz, Christina Kefalidis, Peter Zijlstra, Laura Mieden, Vera Kamrodt, Kristina Quell, Daniela Bercke, Peter Gerhards, Andreas Wagner und Ulla Sevenich-Mattar.

Freuen sich über die Neueröffnung (von links): Kirsten Merz, Christina Kefalidis, Peter Zijlstra, Laura Mieden, Vera Kamrodt, Kristina Quell, Daniela Bercke, Peter Gerhards, Andreas Wagner und Ulla Sevenich-Mattar.

Foto: Uwe Heldens

Ursprünglich wollte die Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit ihren Kooperationspartnern die Frühförderstelle in der Fußgängerzone am Brunnen einrichten. Die Immobilie war allerdings zu klein, wie sich herausstellte. Mit dem 210 Quadratmeter großen neuen Domizil an der Bahnhofstraße wurden nun geeignete Räume gefunden. Somit konnte der überparteiliche und überkonfessionelle Verband der freien Wohlfahrtspflege nach zwei Jahren schwieriger Verhandlungen mit Krankenkassen und Kreis jetzt seine Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFF) eröffnen und vorstellen.

Das Angebot richtet sich an Kinder im Vorschulalter mit (drohender) Behinderung. Es kann ebenso als vorbeugende Unterstützung bei Entwicklungsbeeinträchtigungen genutzt werden. AWO-Kreis-Geschäftsführer Andreas Wagner begrüßte Leiterinnen von Kindertagesstätten, Koordinatorinnen von Ganztags-Grundschulen, Vertreter des Kreises und des Vereins "Lebenshilfe". Wagner lobte Leiterin und Heilpädagogin Daniela Bercke für ihren Einsatz in den vergangenen Tagen, die Frühförderstelle abschließend herzurichten. Gemeinsam mit der Physio-Praxis Zijlstra und Kinderarzt Dr. Peter Gerhards wird sie sich mit einem Team aus Pädagoginnen unterschiedlicher fachlicher Richtung, Physiotherapeuten und Psychologin dem Wohl der Kinder ab Babyalter bis zur Einschulung widmen.

Ein reizarm eingerichteter Testraum, ein Behandlungsraum mit Liege, ein großer anregender Spielraum sowie ein Kreativraum stehen für die Arbeit mit den zu fördernden Kindern zur Verfügung. Ulla Sevenich-Mattar, AWO-Fachbereichsleiterin der Kinder- und Jugendhilfe, berichtete, dass innerhalb von sechs Wochen 20 Kinder hergekommen seien. Bis zu 50 Kinder können zunächst aufgenommen werden.

Eine pauschale Finanzierung der interdisziplinären Förderung übernehmen Krankenkassen und die örtlichen Sozialämter nach der Bewilligung von Komplexleistungen. Eltern tragen entsprechend keine Kosten. Komplexleistungen umfassen medizinisch-therapeutische Leistungen und parallel dazu heilpädagogische Leistungen, die Kinder bedeutend effektiver unterstützen können als Solitärleistungen. Ziel ist es, alles aus einer Hand zu erbringen. Der Förderzeitraum für die interdisziplinäre Komplexleistung dauert in der Regel ein Jahr und kann bei Bedarf verlängert werden.

Die Therapien der Kinder finden in den Räumen der IFF statt. Je nach Situation der Familie, die immer mit einbezogen wird, können sie gegebenenfalls auch in der Kindertagesstätte oder im elterlichen Haus durchgeführt werden. Die ehemalige Vorsitzende des Sozialausschusses, Karin Bonitz, begrüßte die Einrichtung der Stelle - dieses Projekt habe sie während ihrer Amtszeit damals vorgestellt. Ihr Nachfolger Georg Schmitz war ebenso anwesend wie Bürgermeister Michael Stock und Vermieter Simons.

(cole)
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