Bauvorhaben in Wegberg Neue Feuerwache teurer als geplant

Wegberg · Der Bau der neuen Feuerwache am Grenzlandring dürfte für die Stadt Wegberg deutlich teurer werden als ursprünglich geplant. In den nächsten Wochen werden dem zuständigen Fachausschuss die ausgearbeiteten Pläne vorgelegt. Im Jahr 2022 soll die neue Feuerwache stehen.

 So soll die neue Feuerwache am Wegberger Grenzlandring aussehen.

So soll die neue Feuerwache am Wegberger Grenzlandring aussehen.

Foto: Büro Scheidt Kasprusch

War bei der Präsentation des siegreichen Architektenentwurfs im April 2018 noch von reinen Baukosten in Höhe von 3,6 Millionen Euro (netto) und Gesamtbaukosten in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro die Rede, sind laut Haushaltsplanentwurf 2020 für den Bau der neuen Feuerwache Wegberg am Grenzlandring inzwischen Kosten in Höhe von insgesamt 8,7 Millionen Euro angesetzt. Mit dem Bau soll Anfang 2021 begonnen werden, die Fertigstellung ist für Mitte 2022 geplant.

Die neue Feuerwache, die auf der freien Fläche zwischen dem Hallenbad und dem Grenzlandring an der Maaseiker Straße entstehen wird, ist als Holzbau konzipiert. Die Mühlenstadt wird mit dem dunklen Holzbau einen prägnanten neuen Ortseingang erhalten. Für das große Bauvorhaben hatte die Stadt ein aufwendiges Vergabeverfahren mit Planungswettbewerb initiiert, an dem sich 14 Architekturbüros aus ganz Deutschland beteiligten. Die Wahl fiel schließlich auf das Architektenbüro Scheidt Kasprusch und die Landschaftsarchitekten KuBuS Freiraumplanung, beide aus Berlin. Der Wegberger Stadtrat hatte sich für den Bau einer neuen Feuerwache ausgesprochen, weil die alte Wache an der Venloer Straße nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht.

Seit Beginn der Planungsphase treffen sich alle beteiligten Planer und Vertreter der Feuerwehr und der Stadtverwaltung alle vier Wochen zu Abstimmungsgesprächen. In dieser Runde werden beispielsweise der Schallschutz im Gebäude, der sommerliche Wärmeschutz, das Brandschutzkonzept, die Konzeption des Tragwerks, die Notstromversorgung, das Entwässerungskonzept für Gebäude und Freiflächen besprochen sowie das Heizungssystem und das Energieziel festgelegt. Die Entwurfsplanung ist weitgehend abgeschlossen und der Bauantrag soll Anfang 2020 gestellt werden. Die Stadtverwaltung plant, sobald der Bauantrag eingereicht ist, dem zuständigen Fachausschuss in einer Sitzung Anfang des Jahres 2020 die Entwurfsplanung der Feuerwache ausführlich vorzustellen. Die Ausschreibungen sollen Mitte 2020 erfolgen, der Baubeginn ist Anfang 2021 terminiert. Nach derzeitigem Stand der Planung wird der Bau der neuen Feuerwache Mitte 2022 fertiggestellt.

Mit Blick auf die Kosten fordert Kämmerin Sonja Kühlen eine strenge Kostendisziplin und -überwachung ein, zumal die Baupreisindizes in Wegberg weiterhin anzuziehen scheinen. Eine grundlegende und kostenrelevante Frage ist die nach dem zu erwartenden höchsten Grundwasserstand (HGW). Dieser wird im Baugrundgutachten untersucht und festgelegt. Er ist eine der wesentlichen Grundlagen für die Planung des Gebäudes (Höhenlage) und der Freianlagen wie Verkehrsflächen und Versickerungsanlagen. Der zunächst im Baugrundgutachten für das Grundstück der Feuerwache festgelegte HGW-Wert hatte zur Folge, dass die daraus resultierende Mindesthöhenlage des Gebäudes hohe Aufwendungen durch ein großflächiges Aufschütten des Geländes erforderlich macht und damit auch hohe Kosten verursacht. Die Stadt hat eine Überprüfung des HGW beim Landesumweltamt und beim Erftverband veranlasst. Die Verwaltung erklärt, dass ein entscheidender Faktor bei der Festlegung des zugrunde zu legenden HGW die Bewertung des Einflusses der durch Rheinbraun durchgeführten Sümpfungsmaßnahmen nach deren absehbarem Ende sei. Das Ergebnis der Bewertung durch den Baugrundgutachter ist noch abzuwarten. Der HGW hat nicht nur erhebliche Auswirkungen  auf die Kosten des Neubaus der Feuerwache, sondern auch auf zwei weitere aktuelle Baugebiete der Stadt Wegberg, zum einen auf die Fläche gegenüber der Feuerwache (Maaseiker Straße), zum anderen auf das Gewerbegebiet Rath-Anhoven.

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