Buch-Haltestelle in Rickelrath Gehaltvolle Lektüre verkürzt die Wartezeit auf den Bus

Rickelrath · Für eine tadellose Ordnung in dem integrierten Bücherschrank sorgen neun Paten im monatlichen Wechsel. Dass das Projekt der Dorfgemeinschaft ein Erfolg ist, zeigte sich bereits in den ersten Wochen.

Die neue Buch-Haltestelle in Rickelrath.

Die neue Buch-Haltestelle in Rickelrath.

Foto: Armin Jackels

Die Angerdörfler und Vertreter der Stadt Wegberg haben die neue Buch-Haltestelle offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Der neue barrierearme Haltepunkt im Rickelrather Anger ist gleichzeitig auch Infopoint für das Heinsberger Land und den Naturpark Schwalm-Nette, Fahrradparkplatz und Bücherkiste. Bereits 2019 hatten sich Anke Kleinbrahm, Marita Dewies, Claudia Hecker, Christine Tiskens und Margot Kemper für die Schaffung einer Bücherkiste zusammengetan. Als sichtbares Zeichen für ein gemeinsames Dorfleben wollten die Rickelrather mit dem Erlös des Kürbisfestes 2018 bleibende Projekte ins Leben rufen. Der Mühlenbrunnen auf dem Dorfanger wurde bereits im vergangenen Jahr eingeweiht.

Wie in vielen anderen Städten und Gemeinden sollte es auch in Rickelrath einen offenen Bücherschrank geben. Man diskutierte anfangs über verschiedene Materialien. Von einem tannengrün gestrichenen Holzhäuschen bis hin zu einer ausrangierten, grün-weiß lackierten Telefonzelle reichten die Vorschläge. Die zündende Idee zu einem integrierten Bücherschrank in der Bushaltestelle entstand auf Anregung des Technischen Beigeordneten der Stadt Wegberg, Frank Thies.

Die in die Jahre gekommene Haltestelle wurde von der Stadt Wegberg neu errichtet und bot den literarischen Werken ausreichend Platz. Kurzerhand übernahm der Baufhof unter Leitung von Ingmar Pape die Realisierung. Patrick Dörenkamp, Schreiner und Mitarbeiter des Bauhofs, gestaltete das Häuschen so, dass es zum Charakter des Dorfes passt und inzwischen am Kindergarten in Harbeck sogar einen Zwilling hat.

Die ursprüngliche Gruppe der Initiatoren ist inzwischen von fünf auf neun Personen gewachsen. Diese Paten der Bücherkiste kümmern sich im monatlichen Wechsel um eine tadellose Sortierung und Ordnung. Jeder kann sich hier ein oder mehrere Bücher herausnehmen und auch aus seinem Bestand Lücken auffüllen. Dass das Projekt angenommen wird, zeigte sich bereits in den ersten Wochen. Schnell waren alle Kinderbücher vergriffen. Der gutgefüllte Bücherschrank lädt auch zu einer kurzen Lektüre während der Wartezeit auf den Bus ein.

(arja)
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