Wegberg Naturphänomene spielerisch erfahren

Wegberg · Kinder und Eltern vollzogen im Awo-Kindergarten in kleinen Experimenten das Wirkungsprinzip von Farbe, Wind, Regen oder hauswirtschaftlichen Vorgängen nach. Mit verzaubernden bis einleuchtenden Erlebnissen.

 Gebacken wurde beim Aktionstag im Awo-Kindergarten Wegberg ein leckerer Apfelkuchen.

Gebacken wurde beim Aktionstag im Awo-Kindergarten Wegberg ein leckerer Apfelkuchen.

Foto: UWE HELDENS

Das kleine Experiment mit dem phantasievollen Namen "Gummibärchen auf Tauchfahrt" verlangte danach, durchgeführt zu werden. Schließlich war es schwer zu glauben, dass die bunte, im Plastikschälchen liegende Süßigkeit auf ihrem Weg zum Grund der mit Wasser gefüllten Schüssel trocken bleiben würde.

Den Beweis trat der dreijährige Daniel an - allerdings erst, nachdem Praktikantin Simone Vell einen Probe-Tauchgang vorgemacht hatte. Dann stülpte auch er ein Glas wie eine Tauchglocke über das "Bötchen" und drückte es mit Kraft bis auf den Boden der Schüssel. Nach dem Hochziehen was das Bärchen nach wie vor trocken. Ein erstaunlicher Vorgang von vielen beim offenen Thementag unter dem Titel "Natur schafft Wissen - Naturwissenschaft", den der Wegberger Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt (Awo) wie alle anderen Awo-Kindertagesstätten im Kreis Heinsberg an diesem Freitagnachmittag in eigener Ausrichtung durchführte.

In der U3-Gruppe der Ein- bis Dreijährigen unter Leitung von Nadine Krzemyk standen hauswirtschaft-naturwissenschaftliche Experimente im Vordergrund. Sprich das gemeinsame Backen eines leckeren Apfelkuchens mit Wiegen der Zutaten, Überprüfen der Temperatur von Milch oder Wasser, Beobachten des Aufgehens von Hefeteig und Rühren. Emsig entfernten einige der Kleinen mit Hilfe der Apfelschälmaschine die Schalen von den gepflückten und aufgesammelten Früchten und schnitten sie in passende Stücke. Als gemeinsames Erlebnis stand das Essen an.

"Wir führen das naturwissenschaftliche Projekt bereits seit Wochen mit unterschiedlichen Versuchen durch", erläuterte Einrichtungsleiterin Maria Hasse, "aber heute sind fast alle Experimente neu und etwas Besonderes." Generell nehme jeder daran teil, auch Kinder mit speziellem Förderbedarf. "Es ist bei uns oft so, dass sich die Kinder helfen. Es ist normal, zusammen zu lernen und zu spielen." In der Kita seien alle Bereiche wie Musik, Mathe, Sprache oder Naturwissenschaft abgedeckt. Jährlich suche die Awo einen der Bereiche für einen offenen Thementag aus. An diesem Tag war an einer weiteren Station zu erleben, wie beim Mischen von Lebensmittelfarben, Wasser und Öl in einer Flasche eine "Lavalampe" entsteht. Oder Farben "wanderten" über Papiertücher von einem mit farbigem Wasser gefüllten Glas ins andere und vermischten sich. Oder durch Aufträufeln von Farbe auf Rasierschaum über Wasser entstanden feine, bunte, wie Regenfäden herabsinkende Gebilde. Als Eltern-Kind-Aktion im Außenbereich galt es, mit Schläuchen, aufgeschnittenen Plastikflaschen, Trichtern und Wasserrädern nach dem Mühlenprinzip funktionierende Wasserbahnen zu bauen. Zudem erlebten die Kinder Farbmischeffekte bei Filzstift- oder Zauberstiftstrichen auf Taschentuch-Papier in Verbindung mit Wasser, oder sie führten Schwimmversuche mit herbstlichen Fundstücken durch. Bei der "herbstlichen Forscherreise" erzeugten sie passend zu einer märchenhaften Erzählung Regen: So tropfte der an einer Platte gesammelte Wasserdampf wieder herunter. Oder sie erzeugten mit kräftigem Pusten durch Strohhalm oder gegen einen Tischtennisball Wind und ertasteten mit ihren Eltern Gegenstände in Fühlkästen.

(cole)
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