Nadine Kosak aus Wegberg bietet Alpaka-Yoga an Lebensfreude als Leitsatz

Wegberg · Durch mehr Achtsamkeit für den eigenen Körper hat Nadine Kosak ihr Leben umgekrempelt – und will andere Menschen dabei unterstützen.

 Zur Ruhe kommen und die Hektik des Alltags beim Waldbaden oder Alpaka-Yoga vergessen: Yoga-Lehrerin Nadine Kosak weiß, wie das am besten funktioniert.

Zur Ruhe kommen und die Hektik des Alltags beim Waldbaden oder Alpaka-Yoga vergessen: Yoga-Lehrerin Nadine Kosak weiß, wie das am besten funktioniert.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Vor etwa drei Jahren stellte Nadine Kosak ihr Leben auf den Kopf, um den Alltag stressfreier und vor allem bewusster zu erleben. Als zertifizierte Kursleiterin für Yogatherapie und Waldbaden gibt sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiter.

Den Blick schärfen für die kleinen Dinge – das hat sie sich zur Aufgabe gemacht. Durch mehr Achtsamkeit für den eigenen Körper, die Umgebung und die Natur hat sie ihre eigene Lebensfreude vor wenigen Jahren zum Dreh- und Angelpunkt ihres Alltags gemacht und will andere Menschen auf ihrem Weg in dieselbe Richtung begleiten. „Wir haben 24 Stunden zum selbst gestalten, in denen unser Körper alles mitmacht, das uns in den Kopf kommt. Im Gegenzug müssen wir aber auch etwas zurück und auf ihn Acht geben“, sagt die zertifizierte Yoga-Trainerin.

Obwohl sie ihren früheren Job gerne gemacht habe, sei sie irgendwann an ihre Belastungsgrenze gestoßen, erinnert sich die gelernte Bauzeichnerin. „Irgendwann merkte ich, dass ich auch im Alltagstrott gefangen war und nur noch für Wochenenden und den Urlaub gelebt habe. Das habe ich hinterfragt: Wir haben sieben Tage in der Woche und sind an fünf davon unzufrieden?“ Als gesundheitliche Probleme dazukamen, habe sie ihr Leben umgekrempelt, ihre Ernährung umgestellt und sich eingehend mit Yoga beschäftigt. Nach ihren Ausbildungen zur Kursleiterin für Yoga und Waldbaden kamen mit den Jahren immer mehr zusätzliche Weiterbildungen und Qualifikationen hinzu.

Heute bietet sie zahlreiche Yogakurse und Workshops, aber auch Einzeltrainings und Ayur-Yogatherapien an. Der Spaß an der Sache sei ihr dabei mindestens genauso wichtig wie das gesundheitliche Training – so veranstaltet sie in Kooperation mit dem Biohof Bolten in Niederkrüchten auch Yogastunden mit Alpakas oder Ponys. Darüber hinaus will sie mit dem ausgeschilderten „Lebensfreude-Pfad“ im Wegberger Wald Impulse setzten, um dem eigenen Körper und seinen Bedürfnissen besser zuzuhören.

Immer wieder müsse sie dabei gegen Stigmata ankämpfen. „Der gesamte Bereich ist sehr mit Vorurteilen behaftet. Waldbaden? Muss ich jetzt einen Baum umarmen? Viele erwarten sogar Musik oder Räucherstäbchen“, erzählte Kosak. Dabei gehe es ihr nicht um Spirituelles, sondern um die Natur selbst und die gesundheitlichen Vorteile, die Waldbaden und Yoga mit sich brächten. Auch pikierte Reaktionen habe sie schon erlebt: „Einige stellen auch den Sinn des Waldbadens infrage, nach dem Motto: Ich weiß, wie der Wald funktioniert, ich brauche keine Anleitung.“ Oft hätten aber genau diese Menschen keine Augen und Ohren mehr für die Farben und Geräusche des Waldes übrig. „Ab einem gewissen Alter staunen wir nicht mehr, dabei gibt es nichts gesünderes und lebendigeres als den Wald. Ich möchte nur erreichen, dass die Menschen wieder ein neues Bewusstsein für den Wald entwickeln – da sind keine Musik und keine Esoterik vonnöten“, schilderte Kosak.

Auch in den Yogatherapie-Stunden sei Entspannung zielführend, an erster Stelle stünde aber ein gesunder und funktionierender Körper. „Am Anfang steht immer das Hineinspüren in sich selbst“, erklärte sie. Welche Gewohnheiten können für meine Schmerzen verantwortlich sein? „Nur was du erkennst, kannst du auch verstehen und verändern – dieses Prinzip steckt hinter meiner gesamten Arbeit. Wenn ich weiß, was mir gut tut, fällt es auch leichter, etwas zu ändern. Und ich muss Zusammenhänge erkennen: Wenn ich eingesunken sitze, habe ich nicht nur Verspannungen in Rücken und Schultern. Mein Brustkorb ist eingeengt, also atme ich weniger tief, wodurch weniger Sauerstoff in mein Gehirn gelangt und ich müder und antriebsloser werde.“

Ihr Fokus liegt auf der Muskeltherapie – durch das Arbeiten mit Druckpunkten, Faszien und Muskelketten könnten Blockaden und Verspannungen gelöst werden. Dafür verbindet Nadine Kosak traditionelle Yoga-Techniken mit anatomischen Kenntnissen und der modernen Wissenschaft: So kommen in ihren Trainingseinheiten unter anderem die KiD-Methode (Kraft durch Dehnung) und die Spiraldynamik zum Einsatz, die die richtige Ausrichtung des Körpers lehrt, um Fehlstellungen und Belastungsschmerzen zu vermeiden.

Coronabedingt ist sie auch online als Trainerin unterwegs, doch sobald das Wetter es zulässt, finden die meisten Kurse im Freien statt. Weitere Informationen zu Nadine Kosak und den Angeboten unter nadinekosak.com.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort