Motte Aldeberg in Arsbeck Erinnerungen an alte Kapelle geweckt

Arsbeck · Das Kreuz auf der Motte Aldeberg hat eine neue Verkleidung erhalten. Etwa bis zum Jahr 1970 hatte an seiner Stelle eine Kapelle gestanden. An diese wird damit die Erinnerung wachgehalten.

 Roland Loven (v.l.), Krista Nießen und Günter Zohren tauschten sich auf der mittelalterlichen Motte Aldeberg zu vergangenen Zeiten aus.

Roland Loven (v.l.), Krista Nießen und Günter Zohren tauschten sich auf der mittelalterlichen Motte Aldeberg zu vergangenen Zeiten aus.

Foto: Nicole Peters

Im Laufe der Jahre hat die Holzverkleidung am Kreuz auf der mittelalterlichen Motte Aldeberg, die eine der größten des Rheinlandes ist, gelitten. Auf einen Hinweis hin und in Absprache mit dem zuständigen Förster Erik Ludwig haben Mitarbeiter der Firma Baltes Bedachungen aus Wegberg-Wildenrath jetzt als freiwillige Leistung eine Aluminium-Fassadenbekleidung angefertigt und befestigt. „Das Kreuz wird so vor Wind und Wetter geschützt“, erläutert Dachdeckermeister Roland Loven, der die Kanten des schmalen Satteldachs und der rückwärtigen rautenförmigen Fläche vermessen hatte. Das Kreuz erinnert dabei an jene Stelle, an der bis etwa 1970 eine Kapelle stand. Um diese hatte sich zehn Jahre lang Krista Nießen ehrenamtlich gekümmert. Ihr war es als Anwohnerin ebenso eine Herzensangelegenheit gewesen, auf der Motteanlage nach dem Rechten zu sehen.

Wie Bernd Limburg, der die Denkmäler der Stadt Wegberg aufführt, beschreibt, ließ der berühmte Bohringenieur Anton Raky etwa um 1890 ein Kapellchen auf dem Berg errichten. Dieses wurde um 1970 endgültig abgerissen. Eine Bodenplatte mit roten Fliesen zeigt heute noch den Standort des kleinen Bauwerks an. „Bis zum Jahr 1953 hat sich Anwohnerin Maria Zohren, die das Amt von Mutter Petronella übernahm, um die Kapelle gekümmert“, erzählt Krista Nießen, „in der Zeit war ich schon als Kind mitgegangen.“

Zur Kapelle gingen zum einen Menschen hin, die schwer krank waren oder kranke Angehörige hatten. Zum anderen begab sich die Gemeinde mit ihrem Pfarrer jährlich in einer Prozession dorthin. Damals verlief der Weg in Serpentinen hinauf. Als Maria Zohren die Tätigkeit aus familiären Gründen aufgab, übernahm Krista Nießen den Dienst bis 1963/64. „Fast jede Woche ging ich mit einem Eimer warmem und einem Eimer kaltem Wasser sowie mit Schrubber und Seife hoch, um den Boden der Kapelle zu reinigen.“ Die Fliesen haben dort immer gelegen. Dazu machte sie das Häuschen sauber und kehrte die Fläche rundherum. „Die Kapelle war von innen weiß und blau ausgemalt“, erinnert sich die heute 79-Jährige genau, „es war eine Muttergottes mit Jesuskind aufgemalt, und rechts und links standen Kniebänkchen.“

Nach einem Umzug beendete sie ihre Tätigkeit, läuft aber bis heute bei gutem Wetter immer noch bis nach oben und schaut wie Anwohner Günter Zohren aus alter Familientradition heraus nach dem Rechten. Das Kreuz sei eine sehr schöne Erinnerung an vergangene Zeiten, findet sie. Es ist von Heinrich Mankau aus Eichenholz gefertigt und von einer Kunstschlosserei beschlagen worden, fügt Zohren an. 1971 war es auf den Hügel getragen und aufgestellt worden.

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