Kammerkonzert bei Opus 512 Klänge voller melodischen Reichtums
Beeck · Cellistin Maria Kliegel und Pianist Oliver Triendl gaben ein virtuoses Kammerkonzert bei „Opus 512“ in Beeck.
Klänge voller melodischen und harmonischen Reichtums erfüllten den Musiksaal des Vincentiushauses. Auf Einladung des Kulturförderkreises „Opus 512“ gastierten Cellistin Maria Kliegel und Pianist Oliver Triendl in Beeck.
Maria Kliegel studierte an der Musikhochschule Frankfurt und danach an der Indiana University in den USA. Sie gehört auf dem internationalen Konzertpodium zu den faszinierendsten Cellistinnen der Gegenwart.
Oliver Triendl ist Pianist und erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von vier Jahren. Nach Studien in München, Stuttgart und Wien führten Konzertreisen ihn über den ganzen Globus.
Der Pianist hatte vor Konzertbeginn eine unterhaltsame Geschichte für das Publikum: Auf seinem Flug von München nach Düsseldorf war die Maschine ohne Gepäck abgehoben, weswegen er auf seinen Koffer verzichten musste. „Statt shoppen zu gehen, haben wir uns jedoch dafür entschieden, zu proben“, verwies er auf die technisch sehr anspruchsvollen Stücke, die die Musiker ausgewählt hatten.
Sie eröffneten das 52. Kammerkonzert mit einer Komposition des Ungarn Zoltan Kodály („Sonate für Violoncello und Klavier, op. 4“). Die Ausstrahlung von Maria Kliegel und die Intensität der Musik zogen die Besucher in ihren Bann. Es folgte „Pohádka (Märchen)“, eine Kammerkomposition des tschechischen Komponisten Leoš Janácek, das die Stimmung des russischen Epos, auf dem es basiert, nachspüren lässt.
„Wir haben uns bewusst für diese Stücke von selten gespielten Komponisten entschieden, um mit etwas Neuem, Unbekanntem in das neue Jahr zu starten“, erklärte die Cellistin. „In diese musikalische Welt muss man sich erst einfühlen, muss erst in die Sprache der Komponisten eintauchen“.
Hiernach warteten Kliegel und Triendl mit Klängen von Frèderic Chopin auf. Sie spielten „Grand Duo concertant sur des themes ‚Robert le Diable‘“ in E-Dur. Es war eine musikalische Reise durch Osteuropa, mit der die Musiker ihr Publikum verzauberten. Zum Konzertfinale erklang eine Sonate für Violoncello und Klavier in g-Moll des russischen Komponisten Sergej Rachmaninow, op. 19. Kliegel und Triendl verabschiedeten sich mit einer Zugabe von „Bodrum“ aus der „4 Cities“-Sonate des türkischen Komponisten Fazil Say, bei dem Kliegel das Cello teilweise zupfte und in ein Perkussionsinstrument verwandelte.
Das Konzert eröffnete zugleich die neue Konzertreihe 2019. Der Kulturförderkreis blickt mittlerweile auf eine lange Geschichte zurück: Am 22. Februar wird das 30-jährige Bestehen gefeiert. Entstanden aus dem ehemaligen Orgelausschuss, wurde er nach der Orgel in der Beecker Vincentiuskirche, dem „512. Werk“ der Orgelbauwerkstatt Gebr. Stockmann, benannt. Die Idee dahinter: Die neue Orgel sollte nicht nur im Gottesdienst, sondern auch konzertant erklingen. Seither hat sich der Förderkreis mit zahlreichen Konzertreihen fest etabliert.
Bei Opus 512 werden unter dem Motto „Einfach gute Musik“ weiterhin engagierte Mitglieder gesucht. „Auf der Vorstandsversammlung im März möchten wir unseren Vorstand aufstocken“, erklärte Heinrich Heinen.