CDU-Mann Marcus Johnen (41) aus Wegberg-Arsbeck Seelsorger, Schiri und Bürgermeisterkandidat

Wegberg · Marcus Johnen möchte Bürgermeister in Wegberg werden. Die CDU hat den 41-Jährigen aus Arsbeck-Büch nominiert. Der vierfache Familienvater, Grundschulleiter, Prädikant und Handballschiedsrichter (3. Liga) gilt als Organisationstalent.

 Marcus Johnen (41) möchte Bürgermeister in Wegberg werden und tritt bei der Kommunalwahl am 13. September für die CDU an.

Marcus Johnen (41) möchte Bürgermeister in Wegberg werden und tritt bei der Kommunalwahl am 13. September für die CDU an.

Foto: Ruth Klapproth

Zwei Sätze sagt Marcus Johnen zurzeit besonders häufig. „Wegberg kann mehr“ und „Geht nicht, gibt’s nicht“. Letzteres lebt der 41-Jährige übrigens jeden Tag vor: Das Organisationstalent ist vierfacher Familienvater, im Beruf Leiter der Grundschule in Erkelenz-Kückhoven und Inklusionsbeauftragter des Kreises Heinsberg, im Ehrenamt Prädikant im Dienst der evangelischen Kirche und im Sport Drittliga-Schiedsrichter beim Deutschen Handball-Verband. Sein großes Ziel ist aber zurzeit in der Kommunalpolitik verortet: Marcus Johnen möchte Bürgermeister der Stadt Wegberg werden.

Die CDU Wegberg hat Marcus Johhnen als ihren Kandidaten nominiert und hofft, dass er den jetzigen Amtsinhaber Michael Stock (SPD) bei der Kommunalwahl im Herbst ablöst. Johnen ist mit vier Geschwistern in einem Pfarrershaushalt in Wickrathberg aufgewachsen, seit 2010 wohnt er mit seiner Frau Anett, die Kinderkrankenschwester ist, in Arsbeck-Büch. Ihr Haus am Mailandweg baut Familie Johnen gerade um. „Vier Kinder brauchen Platz“, sagt Marcus Johnen.

„Ich muss immer was zu tun haben und bin ein sehr vorausplanender Mensch“, erklärt Marcus Johnen seine sich selbst auferlegte Aufgabenvielfalt. Er wirbt in Wegberg für ein neues Miteinander. Werte wie Fairness und Respekt sind dem Handball-Schiedsrichter wichtig. Der 41-Jährige hat früher selbst Handball gespielt und irgendwann seine Leidenschaft fürs Pfeifen entdeckt. Er gehört dem Drittliga-Kader des Deutschen Handball-Bundes an und ist in dieser Funktion in ganz Deutschland unterwegs.

„Als Handballschiedsrichter benötigt man Präsenz und Durchsetzungsvermögen, Entschlossenheit und Entscheidungsfreudigkeit“, erklärt Johnen. Er ist davon überzeugt, dass eine vernünftige Kommunikation mit allen Beteiligten am meisten bringt – ohne als Unparteiischer das Heft des Handelns aus der Hand zu geben. Bei heftigen Beschwerden auf dem Spielfeld stellt er seine Ohren auch schon mal auf Durchzug, um „Sündern“ eine zweite Chance zu geben. Respekt und Verständnis sollten aber auf Gegenseitigkeit beruhen.

Johnen weiß, dass auch Schiedsrichter Fehlern passieren. Die gebe er dann auch zu und stehe dazu. Gegen eine faire Diskussion nach dem Spiel hat er nichts. Ähnlich stellt sich Marcus Johnen auch den Umgang von Vorgesetzten mit Kollegen vor. Er wünscht sich, dass die Menschen ihre Meinung sagen.

Außerdem setzt Johnen auf Teamfähigkeit. Er selbst entscheide stets im Team: Im Schiedsrichtergespann auf dem Spielfeld, mit den Kollegen im Schulamt und mit der Ehefrau in der Familie. „Mehr Miteinander“ lautet sein Slogan im Wahlkampf. Johnen fordert auch in der eigenen Fraktion einen respektvollen Umgang mit dem politischen Gegenüber ein. „Die Tonlage in den politischen Sitzungen hat sich zuletzt schon deutlich zum Positiven verändert“, sagt der 41-Jährige.

Marcus Johnen hat eine Ausbildung zum Prädikanten absolviert, was in der evangelischen Kirche einem ehrenamtlichen Pfarrer entspricht. Seine Fähigkeit zuzuhören, auch in schwierigen Lebenssituationen, hat ihn auch zur Mitarbeit im PSU-Team der Feuerwehr Wegberg gebracht, die er als „großes Anliegen“ bezeichnet. Die psychosoziale Unterstützung (PSU) ist eine Hilfe für Feuerwehrleute, die nach ihren Einsätzen belastende Erlebnisse verarbeiten müssen.

Der Schiri, der Paare traut und Seelsorge betreibt, ist jetzt ein Bürgermeisterkandidat. Und als solcher wirbt er für mehr Miteinander, mehr Bildung, mehr Entwicklung im Wohn- und Gewerbebau und mehr Erholung und Kultur.

Wenn er die Wahl gewinnt, möchte er ein Bürgermeister für alle sein und für neues Vertrauen werben. Er möchte einen Kümmerer im Rathaus installieren, der Bürger und Verwaltungsmitarbeiter zusammenbringt, der Dinge möglich macht und nicht verhindert. Johnen möchte als Verwaltungschef den Schulstandort Wegberg mit seinem dreigliedrigen System stärken.

Als Bürgermeister würde Johnen die Gewerbegebiete ausbauen und den Kontakt zu Unternehmen zur Chefsache machen. In der schwierigen Finanzlage der Stadt nach Hilfe von Land und Bund zu rufen, hält Johnen für falsch. Die Stadt habe in den vergangenen Jahren nötige Investitionen nicht getätigt, das müsse sich ändern.

Der CDU-Kandidat kritisiert die Kommunikationspolitik der Verwaltungsspitze und lobt die Arbeit von Frank Thies. Der Baudezernent habe viel Positives für Wegberg bewirkt und Förderprojekte nach vorne gebracht. Dies gelte es fortzusetzen. Bei der Vermarktung von Wegberg als Mühlenstadt vermisst der CDU-Bürgermeisterkandidat ein klares Konzept. Außerdem müsse die Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten gestärkt werden.

 Kommunalwahl 2020 QUER

Kommunalwahl 2020 QUER

Foto: grafik
 Marcus Johnen ist seit März 2019 Vorsitzender der CDU Wegberg und seit Oktober 2019 Bürgermeisterkandidat.

Marcus Johnen ist seit März 2019 Vorsitzender der CDU Wegberg und seit Oktober 2019 Bürgermeisterkandidat.

Foto: Dominik Casper
 Der Parteivorstand unterstützt Marcus Johnen (Mitte): Georg Schmitz (von links), Nadia Rabhi, Monika Duwensee und Jürgen Nauß.

Der Parteivorstand unterstützt Marcus Johnen (Mitte): Georg Schmitz (von links), Nadia Rabhi, Monika Duwensee und Jürgen Nauß.

Foto: CDU Wegberg/Pia Renders

 Wegberg kann mehr. Davon ist Marcus Johnen überzeugt. Ob die Wähler dem CDU-Bürgermeisterkandidaten mehr zutrauen als Amtsinhaber Michael Stock (SPD), wird sich bei der Wahl am 13. September und womöglich in der Stichwahl am 27. September zeigen. Gut möglich, dass es in Wegberg auf eine Stichwahl zwischen Marcus Johnen und Michael Stock hinausläuft.

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