Kriminalhauptkommissar aus Wegberg Trauriger Blick auf das Chaos in Kabul

Wegberg · Kriminalhauptkommissar Herbert Neumann aus Wegberg hat vor Jahren in der Eupol-Mission gegen den Terror in Afghanistan gekämpft. Die jüngsten Nachrichten vom Chaos in Kabul verfolgt der 70-Jährige mit Enttäuschung.

 Chaos in Kabul: Taliban-Kämpfer stehen vor dem internationalen Flughafen Hamid Karzai Wache. Tausende von Menschen drängten sich am Montag, 16. August 2021, auf dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt. Sie stürmten das Rollfeld und drängten in die Flugzeuge im verzweifelten Versuch, aus dem Land zu fliehen, nachdem die Taliban die vom Westen unterstützte Regierung gestürzt hatten.

Chaos in Kabul: Taliban-Kämpfer stehen vor dem internationalen Flughafen Hamid Karzai Wache. Tausende von Menschen drängten sich am Montag, 16. August 2021, auf dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt. Sie stürmten das Rollfeld und drängten in die Flugzeuge im verzweifelten Versuch, aus dem Land zu fliehen, nachdem die Taliban die vom Westen unterstützte Regierung gestürzt hatten.

Foto: dpa/-

Wenn Herbert Neumann (70) aus Wegberg in diesen Tagen die Nachrichten aus Kabul verfolgt, wird er schwermütig. „Ich sage das mit aller Vorsicht und mit allem Respekt, aber die Menschen in Afghanistan scheinen noch nicht bereit für unsere westlichen Maßstäbe und Konzepte zu sein.“ Der Kriminalhauptkommissar aus Wegberg hat in den Jahren 2008 bis 2010 insgesamt 18 Monate lang in der Eupol-Mission im ehemaligen Bundeswehrstützpunkt Masar-e Scharif und in der Hauptstadt Kabul gegen den Terror in Afghanistan gekämpft. Die Hoffnung, mit seiner Arbeit zum Aufbau von nachhaltigen Strukturen nach westlichen Standards für die Menschen in Afghanistan beigetragen zu haben, schwindet derzeit von Tag zu Tag. „Mit Blick auf unsere Arbeit in den vergangenen zwei Jahrzehnten ist das sehr enttäuschend“, sagt Herbert Neumann.