Wegberg Konzerterlebnis auf hohem Niveau

Wegberg · Pianistin Lydia Maria Bader verwöhnte die Zuhörer im Musiksaal des Vincentiushauses erstklassig vorgetragenen Beiträgen aus Klassik und Romantik zum neuen Jahr: Ein begeisterndes Musikerlebnis direkt vor der Haustür.

 Mit der "Peer Gynt Suite" von Edvard Grieg eröffnete die talentierte Pianistin Lydia Maria Bader im ausverkauften Musiksaal des Beecker Vincentiushauses das Konzert des Kulturförderkreises Opus 512.

Mit der "Peer Gynt Suite" von Edvard Grieg eröffnete die talentierte Pianistin Lydia Maria Bader im ausverkauften Musiksaal des Beecker Vincentiushauses das Konzert des Kulturförderkreises Opus 512.

Foto: Jörg Knappe

Der Kulturförderkreis Opus 512 hatte mit Lydia Maria Bader eine sehr talentierte Pianistin zu Beginn des neuen Jahres in den ausverkauften Musiksaal des Vincentiushauses eingeladen. Mit Schwerpunkt auf der Klassik und Romantik nahm sie ihre Zuhörer mit präzisem innigem Spiel ganz für sich ein und verwöhnte sie mit erstklassig vorgetragenen Beiträgen.

Bader bot ein musikalisches Konzerterlebnis auf hohem Niveau direkt vor der Haustür - es ist ein Anliegen von Opus 512, gute Unterhaltung vor Ort anzubieten. Vorsitzender Hans-Günther Scheulen begrüßte zum 48. Kammerkonzert insbesondere Ehrenbürgermeisterin Hedwig Klein und ehrenamtliche Mitglieder des Vereins "Asyl in Wegberg", bevor er einen richtig guten musikalischen Abend wünschte.

Ein Anliegen, das sich von Beginn an erfüllen sollte. Mit der "Peer Gynt Suite" von Edvard Grieg eröffnete Bader den frühen Abend. Die Stücke seien durch Film und Fernsehen bekannt, kündigte die Musikerin, die die jeweiligen Werke anmoderierte, an. Mit leichtem Ausdruck ließ sie zunächst die "Morgenstimmung" hören und erzeugte in "Ases Tod" durch zunehmend tiefere, beinahe dumpf nachhallende Klänge schwermütige Stimmung. Dabei verstärkte sie ihre durchweg innige und sehr präzise Spielweise, indem sie sich zur Intonation einzelner Töne tief über die Tastatur beugte und ihnen zusätzlichen Nachdruck verlieh. Vor allem die Melodie von "In der Höhle des Bergkönigs" hatte Wiedererkennungswert - die Pianistin griff sie in verschiedenen Oktaven mit zunehmendem Tempo spielerisch mitreißend und mit toller Technik auf.

"Ein schönes Vergleichen" wünschte sie bei den zwei Beiträgen "Jeux d'eau" von Maurice Ravel und "Les jeux d'eau à la Villa d'Este" von Franz Liszt: Beide hatten das Element Wasser als Thema umgesetzt. Während Ravel Wert auf Virtuosität legte und seine Komposition für den um das Jahr 1900 erbauten Imperial-Flügel der Klavierfabrik Bösendorfer mit einer zusätzlichen halben Oktav anfertigte, nahm Liszt reale Wasserspiele eines Gartens in Rom zum Vorbild. Spätestens an dieser Stelle staunten die Zuhörer über die Fähigkeit der Interpretin, derartig vielseitig die umfassenden Werke auswendig darbringen zu können. Mit gleichmäßigem klanglich breitem Spiel und einigen hohen akzentuierenden Noten schuf sie ein lebhaftes, perlendes Klangbild oder erzeugte mit dicht aufeinanderfolgenden schnellen Tönen regelrecht ein Klangmeer.

Im Lisztschen Beitrag lotete sie scheinbar unterschiedliche Wassertiefen klanglich aus und erzielte eine betörende bis erfrischende Wirkung. Für den zweiten Teil hatte sie Variationen über das französische Volkslied "Ah, vous dirai-je, Maman" von Wolfgang Amadeus Mozart sowie die 13 kurzen Klavierstücke des Zyklus "Kinderszenen op. 15" von Robert Schumann ausgewählt, um das Publikum zu begeistern.

(cole)
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