Wegberg Kleine in der Babypflege ganz groß

Wegberg · Mädchen und Jungen des Kindergartens St. Peter und Paul machten mit Feuereifer in der "Geschwisterschule" mit. Sie lernten "Babys" zu versorgen und eigneten sich dabei allerlei nützliches Wissen über die Kleinsten an.

 Gabi Wolters, Kinderkrankenschwester aus der Kinderklinik in Mönchengladbach-Neuwerk, erzählt den Kindern der katholischen Kindertageseinrichtung St. Peter und Paul Wegberg was es bedeutet, ein Geschwisterchen zu bekommen.

Gabi Wolters, Kinderkrankenschwester aus der Kinderklinik in Mönchengladbach-Neuwerk, erzählt den Kindern der katholischen Kindertageseinrichtung St. Peter und Paul Wegberg was es bedeutet, ein Geschwisterchen zu bekommen.

Foto: Jürgen Laaser

Die sechsjährige Hannah möchte dem Geschehen so nah wie nur möglich sein. Ihr Geschwisterchen hat bald Geburtstag, erzählt sie, es wird gerade einmal ein Jahr alt. Da kann sie an diesem Morgen als ältere Schwester in der "Geschwisterschule" der Kinderkrankenschwester Gabi Wolters ein wenig aus ihrem Erfahrungsschatz schöpfen — viel Neues im Umgang mit einem Baby gibt es für sie trotzdem zu erfahren.

Elf Mädchen und Jungen der Bärengruppe — die anderen Kinder dieser Gruppe werden nach ihnen kommen, zwei weitere Gruppen kommen zu anderen Terminen — sind aus dem Katholischen Kindergarten St. Peter und Paul mit Gruppenleiterin Linda Matzerath in den Diskoraum des Katholischen Jugendheims gekommen, um in spielerischer Weise "Babys" zu halten, zu wickeln und zu baden. Zudem möchten sie viele nützliche Informationen rund um die Kleinsten erfahren. Alle sind mit Feuereifer dabei. "Können Jungen Babys kriegen?", fragt Gabi Wolters mit großen Augen, vom Bilderbuch über den kleinen Timo aufblickend. "Nein!", lautet die einhellige Antwort der Kinder, die mit ihr auf Matten liegen.

Auf die Frage nach einem eigenen Bauchnabel antworten sie positiv. Darüber hätten sie im Bauch das Essen von der Mutter bekommen, fügt Wolters an. Für Timo wird es im Weiteren ein bisschen schwierig, da er mit seiner Eifersucht auf das neue Baby fertig werden muss. Auf einer Großaufnahme zeigt Wolters den Kleinen eine winzige Erbse (Fötus), die sich in einer Mondlandschaft befindet. Oder eine Fruchtblase sieht wie eine Badewanne aus. Alle legen sich zusammen wie ein Osterei — so fühlen sie sich wie die Babys im Bauch.

Nach der Lesestunde heißt es "arbeiten". Die Kinder tragen Badetücher, zwei kleine Wannen mit Wasser und allerlei Pflegeutensilien zusammen. Die Puppen Rudolf und Sophie legen sie vorsichtig auf die Tücher — Sofies Kopf berührt dabei unsanft den Boden. "Oh, die arme Sophie, jetzt ist die schon geplumpst", jammert die Kinderkrankenschwester laut, "jetzt hat die Kopfweh!" Eine weitere Herausforderung muss gemeistert werden. "Bist du mutig?", fragt sie Simon (5). Dieser riecht daraufhin mit der Hand vor der Nase an Rudolfs geöffneter Windel. Zum Glück hat auch Sophie nur Pipi gemacht. Nun geht es an die Pflege. Leonie (3) putzt Rudolf mit Feuchttüchern sauber, danach hebt Hannah ihn vorsichtig in die Badewanne, wo Simon ihn gründlich mit dem Waschlappen wäscht. "Wichtig ist, dass man das übt, denn wenn Mama ein echtes Baby hat, dann kann man es schon", sagt Wolters zu den Eifrigen und merkt dann an, dass ein Baby nach dem Baden ganz schön flutschig ist.

Zudem machen die beiden "Babys" schlecht beim Abtrocknen und Anziehen mit, wie das bei den Kleinsten eben so ist. "Gut" hat es allen gefallen, rufen die erfolgreichen Absolventen der "Geschwisterschule", nachdem sie die Puppen weggebracht haben. Jeder darf ein "Geschwisterdiplom" mitnehmen.

(cole)
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