Wegberg Kinder erleben alte Traktoren in Aktion
Wegberg · Wie der technische Fortschritt das Leben der Menschen verändert hat, konnten die Besucher am vergangenen Wochenende beim Oldtimer-Traktorentreff auf einem Feld zwischen Merbeck und Tetelrath erfahren.
Unter dem Motto "Rund um die historische Getreideernte" wurde auf dem Feld zwischen Tetelrath und Merbeck in Vorführungen gezeigt, wie mühsam die Feldarbeit war, als noch von Hand geerntet werden musste. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden dazu sogenannte Dreschflegel benutzt.
Diese Flegel bestanden aus einem hölzernen Stiel, an dem, meist mit Hilfe von Leder, ein zweites, kürzeres Holzstück befestigt war. Damit konnten die Bauern die Getreidekörner aus den Ähren "dreschen." Wie viel Kraft das kostete, wurde bei den Vorführungen deutlich.
Die ausgestellten Traktoren boten den Besuchern ebenfalls ein Stück Geschichte: Historische Trecker aus den 1940er bis 1970er Jahren konnten bewundert werden. Steckbriefe informierten dabei über die Maschinen von Marken wie Deutz, Hanomag, Lanz und Eicher.
"Es sind Treckerfans aus dem ganzen Rheinland angereist, um bei unserem Treffen ihre Oldtimer vorzuführen", sagte Willi Merkens. Merkens ist Vorsitzender des Traktoren-Clubs Merbeck-Tetelrath, der die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung organisiert. Auch dieses Jahr war das Treffen gut besucht, am Feldrand reihten sich viele Autos aneinander. "Besonders freut uns, dass die Erntevorführungen und die Rundfahrten gut angenommen werden", sagte Merkens zufrieden.
Die begeistert umherlaufenden Kinder zeigten, dass der Treckertreff sich auch für einen Besuch mit der ganzen Familie eignete. Nach einer holprigen, aber spaßigen Rundfahrt über das Stoppelfeld konnten sie sich schminken lassen, mit einem bunten Karussell fahren oder im Sand mit Schaufel und Förmchen spielen. Jürgen Odenthal aus Hückelhoven lässt sich den Traktorentreff in Tetelrath selten entgehen. "Hier werde ich jedes Mal in meine Kindheit zurückversetzt", schilderte er. Odenthal ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und kennt sich daher gut mit den Zugmaschinen aus. "Das Besondere an diesem Treffen ist, dass die Trecker nicht nur ausgestellt werden, sondern auch in Aktion zu sehen sind", sagte der 58-Jährige anerkennend. Während er einen Rundgang auf dem Gelände machte und sich die mehr als 150 Maschinen anschaute, saß seine Ehefrau Marianne auf einer Bierbank im Zelt. "Mit Treckern kann ich eigentlich nicht so viel anfangen", gab sie zu. "Aber es ist trotzdem ein schönes Ausflugsziel." Sie schlenderte lieber an den Verkaufsständen vorbei und genoss danach ein Stück Reiskuchen mit Sahne. "Sehr lecker, aber die Stücke könnten ruhig etwas größer sein", beurteilte sie das Kuchenbuffet mit einem Augenzwinkern.
