Kapellen-Route in Wegberg Entdeckungstour zu 17 Wegberger Kapellen

Wegberg · Die Kapellen-Route 1 führt von Schwaam bis nach Klinkum und kann in einer Tagesfahrt mit dem Fahrrad bewältigt werden.

 Die St. Antonius-Kapelle befindet sich im Stadtteil Schönhausen.

Die St. Antonius-Kapelle befindet sich im Stadtteil Schönhausen.

Foto: Nicole Peters

Stadtmarketing-Mitarbeiter Karl Küppers ist bei den Radtouren „St. Martin on bike“, die innerhalb der Pfarrei St. Martin organisiert werden und bei denen er mehrfach die Führung übernahm, bewusst geworden, dass Wegberg eine große Anzahl an Kapellen hat. Er listete sie auf und fuhr die „Kapellen-Route 1“ mit der Wegberger Königscrew von 2012 mit dem Fahrrad ab. Einen ganzen Tag war die Gruppe unterwegs, um sich ein Gebäude nach dem anderen anzusehen und dessen jeweilige Besonderheiten zu entdecken. Insgesamt 17 kleine Bet- und Andachtsräumlichkeiten hat er im zugehörigen Flyer beschrieben. Eine zweite Route folgt voraussichtlich im Frühjahr.

Die ausgeschilderte Tour verläuft von Schwaam über Rath-Anhoven bis nach Klinkum und stellt einen Rundweg dar, der zusätzlich auf einer Straßenkarte eingezeichnet ist. „So hat jede Kapelle ihre Eigenheit und Schönheit, die sich herauskristallisiert hat“, bekräftigt Karl Küppers. Und oftmals seien es hilfsbereite Anwohner, die sie pflegen und in Ordnung halten. Ebenso gibt es Ortskundige, die ihr Wissen gerne weitergeben: In Gripekoven ist beispielsweise Josef Vieten ein gut informierter Ansprechpartner. Bei der Fahrt zu den Kapellen geht es sehr ländlich zu, und der Besucher lernt kleine und größere Ortschaften in schöner Umgebung kennen. Meist ist es möglich, durch Fenster oder Türen einen Blick ins Innere zu werfen. Im Folgenden sind wichtige Eckdaten der Kapellen aufgeführt.

 Seit 1861 gibt es die Hl. Laurentius-Kapelle in Busch.

Seit 1861 gibt es die Hl. Laurentius-Kapelle in Busch.

Foto: Nicole Peters
  • Hl. Laurentius Kapelle in Busch (1) Sie wurde 1861 errichtet und dem heiligen Laurentius geweiht. Der Legende nach starb er den Märtyrertod auf einem glühenden Rost. Die Figuren Josef, Maria und zwei Engel zählen seit 1896 zum Inventar.
  • Hl. Brigida Kapelle in Berg (2) An der Landstraße L3 gelegen, wurde sie 1870 offiziell eingeweiht. Die heilige Brigida wurde durch ihr Leben und Wirken zur irischen Nationalheiligen.
  • Hl. Leonhard Kapelle in Schwaam (3) Das mit Reet gedeckte kleine Gebäude ist 2013 eingeweiht worden und reiht sich in eine mit Reet gedeckte Häuserreihe ein. Aufgrund der jährlichen Tiersegnung ist der heilige Leonhard ihr Schutzpatron.
  • Kapelle zum hl. Josef MG-Gatzweiler (4) Die Hohnschaftskapelle stammt aus dem Jahr 1853 und gehört zum Pfarrbezirk St. Rochus. Sie ist aus Backsteinen erbaut, und am Sockel ist das Mauerwerk mit einem Putzsockel eingefasst. Die Eingangstür ist mit Blaustein umsäumt, und das Ziegeldach schließt an den Kanten mit Schiefer ab.
  • Kapelle zur schmerzhaften Mutter Gripekoven (5) Die Kapelle befindet sich In Gripekoven 10 und wurde nach Überlieferungen aus den Backsteinen der zerstörten Burg Gripekoven im 18. Jahrhundert erbaut. Im Inneren befindet sich eine restaurierte, geschnitzte Mutter-Gottes-Figur.
  • Heilig Kreuz Kapelle Kipshoven (6) 1492 erbaut, handelt es sich um einen Backsteinbau in der Form einer dreischiffigen Stufenhalle mit Chor. In dem Kirchlein befindet sich eine historische Deckenmalerei, die in den 1960er Jahren freigelegt wurde.
  • St. Franziskus Kapelle Moorshoven (7) Durch einen Franziskanerpater 1746 eingeweiht, ist sie dem heiligen Franziskus geweiht. Diese Kapelle ist ein Anziehungspunkt für Wanderer.
  • St. Antonius Kapelle Schönhausen (8) Der Vorgängerbau stammt aus dem Jahre 1854, und in diesem Jahr wurde auch ein Missionskreuz, das heute noch vorhanden ist, angeschafft. Nach dreijähriger Bauzeit erfolgte die Einweihung der jetzigen Kapelle 1972.
  • St. Rochus Kapelle Rath-Anhoven (9) Das kleine Gebäude stammt aus dem Jahr 1717 und befindet sich am Eingang des Friedhofs. Es handelt sich um einen Backsteinbau mit Satteldach, das 1985 umfänglich renoviert wurde.
  • Kapelle St. Katharina In Isengraben (10) Für den Bau der Kapelle stellten gläubige Menschen ein Grundstück zur Verfügung. Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts ihrer Bestimmung übergeben. Über der Eingangstür hängt das alte Missionskreuz aus dem 17. Jahrhundert.
  • St. Antonius Kapelle Kehrbusch (11) Die Kapelle wurde 1806 errichtet und gehört seit 1994 zum Pfarrbezirk Rath-Anhoven. Sie besticht durch die äußere Form, und das Kreuz im Inneren erinnert an die Missionszeit.
  • Wallfahrtskapelle Holtum (12) Von den vielen Wallfahrtsorten in Wegberg ist sie als einzige übriggeblieben. 1644 erbaut, lockt sie mit ihrer schwarzen Madonna jährlich mehr als 5000 Menschen an. Es handelt sich um einen Kapellen-Komplex. Die größere, dem heiligen Josef gewidmete, Kapelle ist 1757 erbaut worden.
  • St. Barbara Kapelle Uevekoven (13) Den Überlieferungen nach wurde 1903 der Grundstein für diese dritte Kapelle an dieser Stelle gelegt. Die einzige Glocke wurde 1940 für Rüstungszwecke beschlagnahmt und kam 1949 unbeschädigt zurück.
  • Ulrichs Kapelle Tüschenbroich (14) Die Ulrichs-Kapelle wurde 1640 auf Veranlassung des Schlossbesitzers Freiherr von Spiering erbaut. Warum die achteckige Kapelle an dieser Stelle errichtet wurde, ist bis heute ungeklärt. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war sie ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Die damals verehrte holzgeschnitzte Muttergottes mit Jesuskind befindet sich heute an einem unbekannten Ort.
  • Marien Kapelle Tüschenbroich (15) Die Kapelle wurde aus den Steinen der alten Kapelle im Unterdorf erbaut und 1933 eingeweiht. Die Eingangstür war die ehemalige Tür zur Sakristei der alten Kapelle, und die Kapelle erhielt später ein neues Schieferdach.
  • St. Brigida Kapelle Klinkum (16) In unmittelbarer Nähe zum Stoppenweg an der alten Landstraße stellte eine Anwohnerin das Grundstück zum Bau der Kapelle zur Verfügung. Diese wurde 1913 eingeweiht. Alljährlich findet Anfang Februar die Brigida Oktav statt.
 Karl Küppers (l.) und Josef Vieten vor der geöffneten Kapelle zur schmerzhaften Mutter in Gripekoven.

Karl Küppers (l.) und Josef Vieten vor der geöffneten Kapelle zur schmerzhaften Mutter in Gripekoven.

Foto: Nicole Peters
 Am Timmermannshof in Schwaam wurde die Hl. Leonhard-Kapelle erbaut.

Am Timmermannshof in Schwaam wurde die Hl. Leonhard-Kapelle erbaut.

Foto: Nicole Peters
  • Klara und Franziskus Kapelle Watern (17) Die Kapelle im Haus St. Georg wurde 1993 durch Bischof Klaus Hemmerle eingeweiht. Das vom Aachener Künstler Heinz Josef Olbertz gestaltete Kreuz über dem Altar bildet den Mittelpunkt des Raums und ist ein Symbol der christlichen Nächstenliebe.
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