Wegberger Musiker live dabei Ein letztes Mal „Ein Bett im Kornfeld“ - emotionaler Abschied von Jürgen Drews

Wegberg/Ellmau · Im Alter von 77 Jahren hat der Schlagerstar Jürgen Drews sein letztes Konzert gespielt. Der Wegberger Ralf Rudnik stand mit ihm auf der Bühne. So hat er den Gig erlebt.

Ralf Rudnik (r.) war beim letzten Auftritt von Drews auf der Bühne dabei. Links im Bild: Rudniks Lebensgefährtin Michaela Hayer und ihr Sohn David.

Ralf Rudnik (r.) war beim letzten Auftritt von Drews auf der Bühne dabei. Links im Bild: Rudniks Lebensgefährtin Michaela Hayer und ihr Sohn David.

Foto: Ralf Rudnik

Ein letztes Mal „Ein Bett im Kornfeld“. Für Jürgen Drews, den selbst ernannten König von Mallorca, ein ganz besonderer Moment. Am Donnerstag hat der Schlagerstar, der gebürtig aus Nauen in Brandenburg stammt, das letztes Konzert seiner Karriere im österreichischen Ellmau am Wilden Kaiser gespielt.

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Das ist Jürgen Drews

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Foto: picture alliance/dpa/Philipp Schulze

Das Karriereende hatte der 77-Jährige schon vor einiger Zeit angekündigt, nun war der Abend gekommen. Tausende von Fans wollten sich diese Chance nicht entgehenlassen, die Schlagerlegende nochmals live auf der Bühne zu sehen. „Es ist für mich was ganz Besonderes mein letztes Live-Konzert in Ellmau spielen zu dürfen. Mit diesem Ort verbinden mich sehr viele schöne Erinnerungen“, sagte ein emotionaler Jürgen Drews. Die Zuschauer skandierten und forderten die größten Hits, dem kam der Musiker selbstredend nach. „Ihr glaubt gar nicht, wie ich das genieße, das ist heute der letzte Auftritt in meinem Leben“, brüllte er ins Mikrofon.

Einer, der hautnah mit dabei war, ist der Wegberger Musiker Ralf „Ralle“ Rudnik. Der Musikproduzent und Ex-Gitarrist der Höhner stand an diesem Abend sogar mit Drews auf der Bühne. Seit gut zehn Jahren arbeiten die beiden schon zusammen. „Eigentlich sollte ich nur die Band für die Auftritte zusammenstellen und die Live-Arrangements. Zunächst wollte ich nur für den Start mit auf der Bühne sein, bin dann als musikalischer Leiter aber komplett auch auf der Bühne dabei geblieben“, erzählt Rudnik. Nach dem Auftritt, so erzählt es der Wegberger, haben sie noch eine Zeit lang an einem Tisch gesessen und geredet. Man habe sich versprochen, sich nicht aus den Augen zu verlieren. Eine große Abschiedsparty gab es aber nicht. Die werde vielleicht noch nachgeholt.

„Ich glaube, ihm ist an diesem Abend gar nicht klar geworden, dass es jetzt wirklich der Abschied war. Dem wird er sich erst in den nächsten Tagen wirklich bewusst. Aber so ist es ein Ende in Ehren – und man feiert Jürgen genauso, wie er es verdient hat“, sagt der Gitarrist. Am Freitag, einen Tag nach dem Konzert, sei dies freilich noch nicht zu erwarten. Doch für all die Fans, die in Ellmau am Wilden Kaiser nicht haben dabei sein können, hat Jürgen Drews in den sozialen Medien ein Video veröffentlicht, in dem er auf sein allerletztes Konzert und das ganze Drumherum zurückblickt. Das Fotoshooting vor der traumhaften Bergkulisse, der Gang auf die Bühne und der Blick in das frenetische Publikum. All diese Bilder sind mit seinem Song „Irgendwann, irgendwo, irgendwie (seh‘n wir uns wieder)“ hinterlegt. Im Refrain heißt es allerdings auch „Irgendwann, irgendwo, irgendwie ist es vorbei“, was für die Bühnenkarriere des Schlagerstars zutreffend ist. „Danke, dass ich beim ‚Musikherbst am Wilden Kaiser‘ dabei sein durfte. Es war DER Wahnsinn. DANKE für alles“, schreibt Drews zu dem Video.

Im Jahr 1976 hatte der Musiker seinen Durchbruch mit „Ein Bett im Kornfeld“. Mehr als 45 Jahre später, im Juli dieses Jahres, hatte Drews in der ARD-Schlagerstrandparty sein Karriereende angekündigt. „Da ich in einem Alter bin, in dem andere schon lange Rentner sind, habe ich auch mir gesagt: ‚Irgendwann, lieber Onkel Jürgen, ist auch mal gut’“, sagte er dort in einer Videobotschaft. 2022 hatte Drews aus gesundheitlichen Gründen schon mehrere Shows absagen müssen. Ralle Rudnik berichtet, dass die Corona-Zeit Drews durchaus zu schaffen gemacht habe. Die vielen Konzerte, bis zu 20 im Monat, hätten ihn fit gehalten. Dies war mit Beginn der Pandemie schlagartig anders.

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