Wegberg Jazz-Sängerin begeistert mit viel Soul-Gefühl

Wegberg · Der Kulturring hatte "Joyce van de Pol und Trio" in die Wegberger Mühle eingeladen. Beste Unterhaltung wurde geboten.

 Joyce van de Pol & Trio begeisterten in der Wegberger Mühle mit variationsreichen Improvisationen.

Joyce van de Pol & Trio begeisterten in der Wegberger Mühle mit variationsreichen Improvisationen.

Foto: Jürgen Laaser

Innerhalb kurzer Zeit sei das Konzert ausverkauft gewesen, sagte Kulturring-Vorsitzender Folkmar Pietsch zur Begrüßung der rund 90 Besucher in der Wegberger Mühle. Die renommierte Sängerin Joyce van de Pol habe bereits mit Yvonne Catterfeld, Robin Williams und Sting-Gitarrist Dominic Miller musiziert.

An diesem Abend trat sie mit Trio auf: Thomas Hufschmidt am Piano, Michael Kehraus am Kontrabass und André Spajic am Schlagzeug. Innerhalb des Wegberger Musikfrühlings richtete der Kulturring die Jazz-Veranstaltung aus.

Den Kontakt zu den Musikern hatte André Spajic einmal mehr hergestellt, ein Konzept, das sich bewährt hat und für beste Unterhaltung sorgte. Sie freuten sich sehr, innerhalb dieser Reihe mitspielen zu dürfen, betonte die Sängerin im Namen aller. Der hingebungsvolle, engagierte Auftritt der Musiker bestätigte ihre Worte.

Von Beginn an nahm Joyce van de Pol das Publikum mit ihrer großartigen, warmen Stimme und souligen Interpretation für sich ein. Sowohl im klassischen Vocal-Jazz als auch im Bereich Pop-Soul ist sie zu Hause und ließ in Wegberg eine große Spannbreite ihres Könnens hören. Ebenso nahm sie sich zurück, um den Instrumentalisten Raum für mitreißende Improvisationen zu geben, die Absprachen erfolgten gut aufeinander abgestimmt.

Viel Ausdruck und Gefühl legten sie in den Bossa Nova "This masquerade" von George Benson. In "Chega de Saudade" brillierten alle Instrumentalisten und die Sängerin im Wechsel: Tänzerisch verfolgte van de Pol ihren Part, beruhigte der Kontrabassist mit ruhigem Spiel in tiefer Tonlage, ließ der Pianist flink die Finger über die Tasten gleiten und erzeugte Spajic mit Kraft und Musikalität ein umwerfendes Klangbild am Schlagzeug.

"Just the way you are" von Billy Joel, "Route 66" oder "I love being here with you" ließ die Band vor der Pause erklingen, um dann mit dem Hit "Feeling good" von Michael Bublé oder dem Klassiker "Agua de Beber" fortzufahren. Sicher auch in hohen Tonlagen zeigte sich van de Pol bei "Nature boy", in dem sie ihr Stimm-Volumen facettenreich entfaltete. Mitwippend und den Takt mit dem Fuß akzentuierend, hörten sich die Zuhörer die gekonnten Beiträge an.

Die gebürtige Karlsruherin mit indonesischen Wurzeln beendete jüngst ihr Studium an der Essener Folkwang-Hochschule, an der Thomas Hufschmidt als Dozent für Jazzklavier tätig ist. André Spajic unterrichtet in Mönchengladbach Schlagzeug für Rock, Pop, Jazz und Latin. Die Musiker hätten einen sehr schönen jazzigen Abend gestaltet, lobte Pietsch zum Konzertende. Die Zugabe "Ride like the wind" oder das gemeinsame Singen im Refrain bei "Hit the road Jack" setzte dem Ganzen die Krone auf.

(cole)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort