Arsbeck Imkerverein seit 100 Jahren aktiv

Arsbeck · Der Ort Arsbeck war hunderte Jahre ein Zentrum für Bienenzucht in der hiesigen Region. Aufgrund von Negativfolgen der Industrialisierung haben sich auch die örtlichen Imker im Verein zusammengeschlossen.

 Hubert Plücken (links), Vorsitzender des Imkervereins Arsbeck, und Mitglied Jan Ebus sind auch mit den Vorbereitungen für das Jubiläumswochenende zum 100. Geburtstag des Vereins beschäftigt.

Hubert Plücken (links), Vorsitzender des Imkervereins Arsbeck, und Mitglied Jan Ebus sind auch mit den Vorbereitungen für das Jubiläumswochenende zum 100. Geburtstag des Vereins beschäftigt.

Foto: Nicole Peters

Die Bienenzucht hat auch in Deutschland lange Tradition. Zu Zeiten Karls des Großen war es etwa Pflicht, auf allen Gütern Bienen zu halten, recherchierte der Imkerverein Arsbeck, der am Wochenende 100. Geburtstag feiert. Die damit verbundenen Privilegien wurden zu Zeiten Napoleons beschnitten. Noch schwieriger wurde es für die Imkerei zur Zeit der Industrialisierung der Landwirtschaft, die mit Monokulturen und chemischer Unkrautvernichtung die Nahrungsquellen der Bienen einschränkte. Aus diesen Gründen und aufgrund veränderter Betriebsweise mit Aufkommen des mobilen Wabenbaus und gezielter Königinnenzucht wurde eine Zusammenarbeit nötig. Die Imker schlossen sich mehr und mehr zwecks gegenseitiger Hilfe und Weiterbildung zu Vereinen zusammen.

So gründete sich auch in Arsbeck, wo die Bienenzucht seit Jahrhunderten Tradition hatte, am 18. Oktober 1918 mit zehn Mitgliedern der Bienenzuchtverein Arsbeck. Darin waren Imker aus Büch, Rödgen, Dalheim und Wildenrath eingeschlossen. Der Verein war dem Deutschen Imkerbund angeschlossen. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde er ebenfalls als Reichsfachgruppe „Imker“ im Reichsverband Deutscher Kleintierzüchter geführt. In dieser Zeit wurde vieles zur Verbesserung der Tracht getan. Aufgrund der Verhandlungen des damaligen Vorsitzenden Alfred Eschrich mit der Reichsbahnmeisterei wurden 1937 500 Robinien entlang der Bahnstrecke Richtung Dalheim vom Verein angepflanzt. Ebenso entstand bei Ritzerode eine Belegstelle zur Königinnenbegattung – 1939 wurde diese mit 468 Königinnen beschickt. In neuerer Zeit erntete der Imker auch Pollen, Propolis, Gelee Royale sowie Bienengift. Hubert Plücken trat den Vorsitz beim Imkerverein Arsbeck nach mehreren Wechseln an der Spitze am 13. Dezember 1988 an. Er steht ihm bis heute vor.

Das Festprogramm zum 100. Geburtstag sieht für Samstag, 6. Oktober, ab 19 Uhr in der Kirche St. Adelgundis eine Messe für die lebenden und verstorbenen Mitglieder des Imkervereins Arsbeck vor. Anschließend gibt es ein geselliges Miteinander bei Getränken und Speisen im Pfarrheim.

Eine Ausstellung mit Infotafeln und diverser Literatur ist am Sonntag, 7. Oktober, ab 12 Uhr im Arsbecker Pfarrheim zu sehen. In Zelten gibt es Pflanzen zu kaufen. Die Begrüßung durch Vorsitzenden Hubert Plücken erfolgt ab 14 Uhr. Ebenso werden Bürgermeister Michael Stock als Schirmherr und der Vorsitzende des Kreisimkerverbandes Heinsberg, Josef Louis, Grußworte sprechen. Die Ehrung verdienter Mitglieder und ein kurzer Abriss der Geschichte des Vereins folgen. Zur Bedeutung der Bienen für die Natur spricht der Vorsitzende des NABU NRW, Josef Tumbrinck, ab 14.30 Uhr einleitende Worte. Es folgt ab 14.45 Uhr der Vortrag „Blühende Landschaften – Paradiese für Bienen und Menschen schaffen“ von Gärtnermeister, Gartenbautechniker und Imkermeister Bernhard Jaesch – danach können Fragen gestellt werden. Ein geselliger Austausch bei Kaffee und Kuchen ist ab 16 Uhr geplant und ab 19 Uhr der Ausklang der Veranstaltung. Die Moderation übernehmen Bülent Genc und Benjamin Walter.

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