Kooperation in Wegberg-Merbeck Hühner begeistern Kindergartenkinder

Merbeck · Im Merbecker Kindergarten sind zwei neue tierische Mitbewohner eingezogen. Der Verein „Geflügelliebhaber Merbeck“ sorgt für die artgerechte Unterkunft.

 Peter Schovenberg (im karierten Hemd), Karl-Heinz Kaiser (hinten) und Kindergartenleiterin Beate Hüllen (vorne rechts) waren bei der ersten Kontaktaufnahme von den Kindern mit den beiden Bielefelder Kennhühnern nah mit dabei.

Peter Schovenberg (im karierten Hemd), Karl-Heinz Kaiser (hinten) und Kindergartenleiterin Beate Hüllen (vorne rechts) waren bei der ersten Kontaktaufnahme von den Kindern mit den beiden Bielefelder Kennhühnern nah mit dabei.

Foto: Nicole Peters

Am Tag der Ankunft der beiden Bielefelder Kennhühner war im städtischen Kindergarten Merbeck bereits alles für sie vorbereitet. Die Vereinsmitglieder Peter Schovenberg und Karl-Heinz Kaiser hatten im Vorfeld einen schmucken Hühnerstall aus Holz aufgebaut, der über eine schmale Hühnerleiter zu erreichen war. Die beiden Männer zeigten den Kindern zudem die Schlafstange im Inneren des Stalls sowie drei Eier-Legeplätze, die sich außen an der Rückwand befinden. Ein eingezäuntes Außengehege stellt sicher, dass die Tiere nach Herzenslust scharren und laufen können. Die Kinder waren von den neuen Hühnern begeistert und beobachteten oder streichelten sie.

„Im Hinblick auf unsere Zertifizierung als ‚Naturparkkita‘ in Kooperation mit dem Naturpark Schwalm-Nette, die in diesem Jahr erfolgen wird, passt die Hühnerhaltung sehr gut“, sagte Kindergartenleiterin Beate Hüllen, „wir wollen verstärkt ganz viel zu Nachhaltigkeit und ökologischen Themen beitragen.“ So möchte der Kindergarten beispielsweise mit dem langjährigen Anbauen von Naschobst und Gemüse die Regionalität fördern: Davon zeugen Beete mit Tomaten, Gurken oder Kürbissen, die die Kinder pflegen. Ebenso spielt das Thema Müllentsorgung bei ihnen eine Rolle. Und zur Zeit der Schließung aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Außengelände neu gestaltet – die Stadt steuerte eine Matschanlage hinzu und das Kindergartenteam gestaltete in Eigenleistung ein kleines Waldgelände.

Schließlich blieb ein Platz frei, bezüglich dessen Nutzung immer wieder das Thema Nutztiere und im besonderen die Hühnerhaltung aufkam. „Zuerst hatten wir die Idee, bei den Geflügelliebhabern Hühner zu leihen“, sagte Beate Hüllen, „sie sagten uns aber, dass sie uns bei einer Haltung unterstützen würden.“

Im kommenden Frühjahr wollen sich die Kindergarten-Mitarbeiter einen Hahn beim Verein ausleihen und dann die Hühner Eier ausbrüten und Küken haben lassen. Eventuell werden sie auch angebrütete Eier von den Geflügelliebhabern bekommen, aus denen in der Brutmaschine Küken schlüpfen, ergänzte Vereinsvorsitzender Andreas Theißen.

Wie die Versorgung der beiden Tiere zukünftig aussieht, hat das Kindergarten-Team ebenfalls genau geplant. So unterstützt sie ein Helfer, der die beiden morgens um 7 Uhr rauslässt und gegen 16 Uhr oder später wieder reinholt. Zur Urlaubszeit kümmert er sich ebenfalls beziehungsweise wird eine der Kolleginnen, die Naturpädagogin ist und selber Geflügel hält, die Hühner mit nach Hause nehmen. Im Kindergarten-Alltag werden sich zudem die Kinder in kleinen Gruppen um ihre tierischen Mitbewohner kümmern. Als Lohn gibt es frische Eier auf den Tisch, die beispielsweise gebacken werden.

„Die Kinder hatten bereits ein Aquarium und haben seit einem Jahr einen Kindergarten-Hund“, fügte die Kindergartenleiterin an, „und sie finden die Hühner ganz toll, als Highlight, das sie dazu haben und beobachten können.“ Das bringe ihnen die Natur nahe und sie lernten, dass Eier nicht aus dem Supermarkt kommen.

Die Geflügelliebhaber hätten mit ihrem Engagement an das Konzept des Kindergartens angedockt, ergänzte Andreas Theißen. Mit dem Beisteuern von Stall, Gehege, Streu und Körnern hätten sie den Anfang gemacht und wollen das Ganze zukünftig in Zusammenarbeit mit der Einrichtung festigen und nachhaltig machen. Damit möchte der Verein etwas für den Kindergarten im Ort tun – die Haltung sei etwas Aktives und sei erweiterbar. „Die Freude der Kinder war erkennbar“, freute er sich wiederum. Und ein Junge hatte zuvor panische Angst vor den Tieren, hatte aber ein Huhn gestreichelt und war somit über seinen Schatten gesprungen, merkte Beate Hüllen an.

Andreas Theißen von den Geflügelfreunden erläuterte zudem, dass es sich bei den Bielefelder Kennhühnern um die einzige Rasse, bei der bereits bei den Küken das jeweilige Geschlecht erkennbar ist, handelt. Die Unterhaltskosten für das Geflügel wird die Stadt Wegberg, die durch Thomas Zybell vom Fachbereich Bildung und Soziales sowie Pressesprecher Ulrich Lambertz vertreten war, sorgen.

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