Wegberg Hobby-Imker zeigt seinen Arbeitsalltag

Wegberg · Hubert Plücken aus Arsbeck präsentiert beim crossmedialen WDR-Projekt "Deine Arbeit, Dein Leben!", was die Arbeit eines Hobby-Imkers ausmacht. Seit dem Jahr 1952 beschäftigt sich Hubert Plücken intensiv mit den fleißigen Insekten.

 Einen Hut auf dem Kopf und einen Zigarillo im Mund, damit sich die Bienen etwas zurückziehen: Hobby-Imker Hubert Plücken (77) aus Arsbeck bei der Arbeit.

Einen Hut auf dem Kopf und einen Zigarillo im Mund, damit sich die Bienen etwas zurückziehen: Hobby-Imker Hubert Plücken (77) aus Arsbeck bei der Arbeit.

Foto: Jörg Knappe

In einem crossmedialen Projekt "Deine Arbeit, Dein Leben!" erzählt der WDR, was Arbeit in einem traditionellen Industrieland wie Nordrhein-Westfalen heute bedeutet. Neun Millionen Menschen arbeiten im Land, und sie erzählen davon so authentisch und direkt wie möglich: aus eigener Perspektive.

Im Spätsommer des Jahres 2014 hatte der Fernseh- und Rundfunksender in einer großen Kampagne Menschen eingeladen, ihren Arbeitsalltag mit Smartphone oder Videokamera festzuhalten. Mehrere hundert selbst gedrehte Videos entstanden - darunter auch die Filmaufnahme vom Imker Hubert Plücken aus Arsbeck. Sein Beitrag wurde mit ausgewählt. Corinna Giesen aus Wildenrath habe ihn damals darauf angesprochen, dass er seinen Arbeitsalltag mit den Bienen zeigen könnte, erinnert sich der Hobby-Imker bei einem Besuch bei ihm zu Hause. Sie habe ihm bei der Videoaufnahme mit der Digitalkamera geholfen.

Ähnlich wie zu jener Zeit ist er an diesem Tag wieder in seinem wildromantischen Garten mit der Pflege der Bienen beschäftigt. Einen leichten Hut auf dem Kopf, raucht er einen Zigarillo, damit sich die geflügelten Tierchen etwas zurückziehen. Er nimmt eine Honigwabe nach der anderen aus dem Kasten, schaut nach, wie viel Honig bereits eingelagert und mit Wachs verdeckelt wurde oder ob die Königin Brut hinein gelegt hat. "Alle sieben bis acht Tage führe ich bei meinen Völkern derzeit Brutnest- und Schwarmtriebkontrollen durch", sagt er. Zurzeit bestehe die Möglichkeit, dass sich ein Teil des Bienenvolkes mit Königin als Schwarm absetzen will. Um das zu verhindern, würde er diesen Vorschwarm herausnehmen und zusammen mit der alten Königin daraus ein neues Volk bilden. Ein paar Schritte weiter oben dampft der Wachsschmelzer, in den er gebrauchte Holzrähmchen gesetzt hat. Aus einem Hahn tropft flüssiger Wachs - die Rähmchen mit eingespannten Drähten können nach dem abschließenden Säubern neu mit den selbst gegossenen Wachsplatten bestückt werden. "Jetzt sind es noch circa zehn Tage bis zur ersten Honigernte, die ich mit der Honigschleuder durchführe", schätzt er. Dabei wird Hubert Plücken in diesem Jahr weniger Arbeit als sonst haben: Vier von acht Völkern hatte er durch Starkwind oder Varroamilben verloren - einige Jahre zuvor hatte er sogar über 30 Völker besessen. "Ich arbeite naturgemäß", betont der gelernte 77-jährige Kunstmaler, der pensioniert ist und nur noch gelegentlich zum Pinsel greift, "so setzte ich kein Absperrgitter zwischen Brut- und Honigraum und lasse die Bienen in den Bruträumen selber Waben bilden."

Wer sich für die Bienenhaltung interessiert, sollte sich mit der Biologie des Bienenvolkes beschäftigen, meint Plücken. Der Vorsitzende des Arsbecker Imkervereins wünscht sich, dass sich noch mehr Menschen für die Bienenhaltung interessieren und diese aufnehmen.

(cole)
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