Heimatpreise verliehen Im Einsatz für die Wegberger Heimat

Wegberg · Die Stadt Wegberg hat die Heimatpreise für die vergangenen beiden Jahre verliehen. Gewürdigt wurde hier vor allem Bildungsarbeit: Das Basislager und der Förderverein hinter der Schrofmühle setzten sich durch.

 Jede Menge Preisträger: Die Stadt Wegberg vergab die Heimatpreise für 2021 und 2022.

Jede Menge Preisträger: Die Stadt Wegberg vergab die Heimatpreise für 2021 und 2022.

Foto: Ruth Klapproth

Mit bunten Farben kleine Kunstwerke schaffen, dabei Gutes tun und Menschen in Not oder wohltätige Organisationen unterstützen: Vor drei Jahren kam das kreative Mühlensteine-Team um Anke Schneider zusammen, um gemeinsam Steine zu bemalen und zu verkaufen. Jetzt gehörte die ehrenamtlich tätige Gruppe zu den Preisträgern, als Bürgermeister Michael Stock den Heimatpreis für die Jahre 2021 und 2022 verlieh, den das NRW-Heimatministerium zur Verfügung stellt.

Man habe ursprünglich Geld sammeln wollen für den kleinen Ben aus Klinkum, der damals schwer erkrankt war und das teuerste Medikament der Welt benötigte, erinnerte sich Elke Lange. Inzwischen kamen mehr als 50.600 Euro zusammen. Als Drittplatzierte für das Jahr 2021 erhielten die Hobbykünstlerinnen aus der Mühlenstadt ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro aus dem Förderprogramm des Landes. Auf dem ersten Platz, dotiert mit 2500 Euro, landete der Förder- und Museumsverein der Rickelrather Schrofmühle für die Durchführung seines Kinder-Mühlentags. Dabei werden die kleinen Besucher mit dem Mühlen-Diplom ausgezeichnet, sie können sich zum Hilfs-Müller ausbilden lassen und erfahren, welchen Weg das Korn nimmt, bis es zu Mehl geworden ist. Mit 1500 Euro Preisgeld landete das Trommler- und Pfeifercorps aus Klinkum auf dem zweiten Platz für 2021. Der Verein habe zur Attraktivitätssteigerung des Ortes beigetragen, erläuterte Bürgermeister Michael Stock bei der offiziellen Siegerehrung im Pfadfinderhaus St. Georg in Watern. Für das Erreichen des vierten Platzes erhielt der Historische Verein eine Teilnehmerurkunde.

Weil die Feierstunde coronabedingt im vergangenen Jahr ausgefallen war, wurden diesmal die Wegberger Heimatpreise für die zwei zurück liegenden Jahre verliehen. Für 2022 erhielt das Basislager aus Petersholz den ersten Preis mit 2500 Euro. Herausragendes Erlebnis war das große Wegberger Märchenfest mit der Märchenerzählerin Ute Eschweiler, die sich nach längerer Pause entschlossen hatte, die Veranstaltung nach Wegberg zu verlagern. Begonnen habe alles vor vielen Jahren im Garten ihrer Schwester im Ratheimer Ortsteil Garsbeck, erinnerte sich Eschweiler, die bei dem gut besuchten Fest sogar Mühlen-Märchen erzählt hatte.

Als „Anlaufpunkt für Heimatbewusstsein und Kooperationspartner für Heimatakteure“ wurde die Jugendbildungseinrichtung Haus St. Georg mit dem zweiten Platz für das Jahr 2022 (1500 Euro) ausgezeichnet. Zusammengearbeitet wird unter anderem mit dem Imkerverein „Grenzlandbienen“, der seine Bienenstöcke auf dem weitläufigen Außengelände in Watern aufstellt. Auch mit einer Ziegenfarm sowie dem Flachsmuseum und dem Trachtenmuseum in Beeck hat man sich vernetzt und pflegt engen Kontakt.

Auf dem dritten Platz (1000 Euro) für das abgelaufene Jahr landeten Manfred Müchen und Hermann-Josef Heinen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Mundartpflege in einer ganz besonderen Form zu betreiben. Im Corona-Lockdown entstand bei den beiden kreativen Herren die Idee, Müchens Lieder in Wegberger Platt online einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Heinen, pensionierter Lehrer der ehemaligen Bergberufsschule in Hückelhoven, übernahm dabei den Technik-Part, filmte Müchen, der sich beim Singen auf der Gitarre begleitete – und stellte die fertigen Video-Clips ins Internet.

Bei der Siegerehrung lieferte Manfred Müchen dann auch einige gelungene Kostproben seines musikalischen Könnens, als er Reinhard Meys Erfolgshit „Über den Wolken“ zu „Üver de Stroate“ umgedichtet hatte - ein Lied, das ein typisches Schützenfest in der Region beschreibt.

Mit dem Heimatpreis solle das Kulturgut Heimat wertgeschätzt werden, unterstrich Bürgermeister Stock. Auch für 2023 hat die Stadtverwaltung wieder einen Förderantrag für den Heimatpreis gestellt.

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