Wegberg Grundschule Merbeck droht das Aus

Wegberg · Die Politik berät am Dienstag über den Schließungsvorschlag der Stadtverwaltung. Auch andere Schulstandorte bleiben gefährdet.

 Der Grundschulstandort Merbeck soll - voraussichtlich zum Schuljahr 2018/19 - geschlossen werden. So sieht es ein Beschlussvorschlag der Wegberger Stadtverwaltung vor. Die Politik berät darüber in öffentlicher Sitzung am Dienstag, 24. Mai, 18.30 Uhr, im Pädagogischen Zentrum des Wegberger Gymnasiums.

Der Grundschulstandort Merbeck soll - voraussichtlich zum Schuljahr 2018/19 - geschlossen werden. So sieht es ein Beschlussvorschlag der Wegberger Stadtverwaltung vor. Die Politik berät darüber in öffentlicher Sitzung am Dienstag, 24. Mai, 18.30 Uhr, im Pädagogischen Zentrum des Wegberger Gymnasiums.

Foto: Uwe Heldens

Der Grundschule Merbeck, die seit dem 1. August 2013 als Teilstandort der Erich Kästner Schule Wegberg geführt wird, droht das endgültige Aus. Die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Kultur, Soziales und Sport sollen in der nächsten Sitzung am Dienstag, 24. Mai, 18.30 Uhr, die Weichen stellen für eine "anlassbezogene Schulentwicklungsplanung mit dem Ziel, den Grundschulstandort Merbeck aufzugeben". Das geht aus der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung als Empfehlung an den Wegberger Stadtrat hervor. Weil viele Zuhörer erwartet werden, wird die Ausschusssitzung am Dienstagabend nicht wie üblich im Wegberger Rathaus, sondern im Pädagogischen Zentrum des Maximilian-Kolbe-Gymnasiums (Maaseiker Straße 63) stattfinden.

Rückläufige Schülerzahlen und die angespannte Finanzsituation der Stadt zwingen Politik und Verwaltung in der Mühlenstadt dazu, sich mit dem unpopulären Thema Schulschließungen intensiv auseinanderzusetzen. Von den ehemals sieben Grundschulen im Stadtgebiet gibt es schon jetzt - zumindest auf dem Papier - nur noch vier: in Wegberg, Beeck, Rath-Anhoven und Arsbeck. Seit dem 1. August 2013 werden die Grundschule in Merbeck als Teilstandort der Erich Kästner Schule Wegberg und die Grundschule in Wildenrath als Teilstandort der Katholischen Grundschule Arsbeck geführt. Der Schulstandort Klinkum wurde bereits im Jahr 2013 aufgegeben.

Die "Schulstandortoptimierung in Folge des demografischen Wandels" wurde im vergangenen Jahr als fester Bestandteil in das Haushaltssicherungskonzept aufgenommen. Zuvor hatte die Gemeindeprüfungsanstalt einen Überhang an Schulraum und damit verbunden ein Einsparpotenzial von jährlich 290.000 Euro in den Wegberger Grundschulen ausgemacht. Der vorhandene Flächenüberhang entspricht einer Größenordnung von zwei Grundschulen.

Der einberufene Arbeitskreis Schulentwicklungsplanung Grundschulen (SEP GS), der aus Vertretern von Politik, Verwaltung, Schulpflegschaften und den Schulleitungen bestand, hat sich am 19. Januar, am 3. März und am 19. April getroffen. Nach Angaben der Verwaltung bestand im Ergebnis Einigkeit darin, dass die Standorte Arsbeck und Wegberg nicht in die Untersuchung mit einbezogen werden. Untersucht wurden die Standorte Beeck, Merbeck, Rath-Anhoven und Wildenrath. Als Beurteilungskriterien wurden Punkte zugrundegelegt wie Entwicklung der Schülerzahlen, Erreichbarkeit anderer Standorte, städtebauliche Entwicklung, Auswirkung auf Verkehrsströme und Umwelt, Orientierung bei Schulschließung, Inklusion und Schüler in Wegberg halten. Als einziges klares Ergebnis sei dabei herausgekommen, dass bei allen gerechneten Varianten die Grundschule Wildenrath als Teilstandort der Katholischen Grundschule Arsbeck in ihrem Fortbestand ungefährdet sei. "Es wurde auch deutlich, dass das Einsparpotenzial im Haushaltssicherungskonzept zu hoch angesetzt wurde", erklärt Erste Beigeordnete Christine Karneth. Die Verwaltungsvorlage beziffert die "echte Einsparsumme" auf 160.000 Euro. Einzelne Schulräume innerhalb einzelner Schulen stillzulegen, löse das Problem nicht. Bei den Standorten Beeck, Merbeck und Rath-Anhoven sieht die Verwaltung im Falle einer Schulschließung das größte Einsparpotenzial beim Standort Merbeck. Zum einen, weil Merbeck mit 85,52 Euro je Quadratmeter den teuersten Unterhaltungsaufwand habe. Zum anderen dürfe diese Schule als Teilstandort aufgrund gesetzlicher Vorgaben nur solange betrieben werden, wie sie mindestens 46 Schulkinder aufweist. Laut Planung liegt die Schule in Merbeck nur knapp darüber. Außerdem verfügt die Schule in Merbeck nicht über eine eigene Turnhalle.

Aus der Verwaltungsvorlage geht auch hervor, dass - sollte der Standort Merbeck wie geplant zum Schuljahr 2018/19 aufgegeben werden -dies immer noch nicht ausreicht, um das Sparziel zu erreichen. "Darum soll gemeinsam in allen Schulstandorten mit örtlichen Initiativen nach weiteren Sparquellen in den Schulen gesucht werden", erklärt Bürgermeister Michael Stock. Das könne beispielsweise bedeuten, dass auslaufende Verträge mit Hausmeistern nicht erneuert werden. In Zukunft werde das ehrenamtliche Engagement an Schulen deshalb eine noch größere Bedeutung haben. Der Ausschuss soll dem Stadtrat darum am Dienstag auch empfehlen, eine Potenzialanalyse zu erstellen, die es ermöglicht, andere Schulstandorte zu erhalten. Der Rat beschäftigt sich am 14. Juni mit dem Thema.

(RP)
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