Wegberger Feuerwache steht im Fokus politischer Diskussionen Grüne bemängeln fehlende Statusberichte

Wegberg · Die Grünen-Fraktion im Stadtrat sieht sich von der Verwaltung unzureichend über den Fortgang der Bauarbeiten an der neuen Wegberger Feuerwache informiert. Stein des Anstoßes sind Projektstatusberichte, die im Ausschuss für Wohnen, Bauen, Vergaben und Liegenschaften vorgestellt werden sollen.

 Die Bauarbeiten zum Neubau der Wegberger Feuerwache haben im August begonnen.

Die Bauarbeiten zum Neubau der Wegberger Feuerwache haben im August begonnen.

Foto: Ben Keite

„Das größte kommunale Bauprojekt in Wegberg ist und bleibt ein Lehrstück in mehrfacher Dimension“, sagt Marc Ostendorp aus der Grünen-Fraktion. Einerseits würden die nicht endenden Kostensteigerungen und Terminverzüge die mangelnde Professionalität und Überforderung des Bauherren zeigen. Andererseits, so Ostendorp, lasse der zuständige Ausschuss, der Rat der Stadt Wegberg und letztlich die Bürger bewusst im Unklaren über Kosten und Termine. In einer E-Mail bittet Ostendorp Bürgermeister Michael Stock, den gefassten Beschluss aus dem Februar umzusetzen. Die Statusberichte sollen laut dem Grünen einen Soll-Ist-Vergleich der Kosten und Termine, Gründe und Auswirkungen von Abweichungen sowie entsprechende Gegen-Maßnahmen und Projektrisiken enthalten.

„Offenbar gibt es eine unterschiedliche Wahrnehmung der Anforderungen an diese Projektberichte“, sagt Michael Stock auf Anfrage der RP. Es sei riskant, Kostenkalkulationen zu veröffentlichen, wenn die Verwaltung zum gleichen Zeitpunkt die Ausschreibung von europaweiten Vergabeverfahren für dieses Projekt vorbereite. Sollten Zahlen in dieser Phase publik werden, hält der Verwaltungschef die Gefahr für groß, dass Anbieter dann nicht den besten Preis abgäben, sondern Mondpreise aufrufen könnten. „Wir wollen uns die Preise nicht kaputtmachen lassen.“ 

Die Kosten für den Neubau der Feuerwache Wegberg am Grenzlandring stehen seit Monaten im Fokus der Diskussionen. Das Gebäude soll bis Ende März 2023 fertiggestellt sein. Das größte Bauprojekt in der Mühlenstadt seit dem Bau des Schul- und Sportzentrums Anfang der 1970er Jahre wird voraussichtlich rund 9,6 Millionen Euro kosten.

In der Sitzung des Bauausschusses am 30. November steht der dritte Projektbericht zum Stand der Maßnahme auf der Tagesordnung. Darin weist die Verwaltung auf die Notwendigkeit einer kompletten Aktualisierung der Baukosten über alle Gewerke hinweg hin. Ursache dafür sei die nicht vorhersehbare Entwicklung der Baupreise. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort