Raky-Weiher Den Fischen auf die Sprünge helfen

Arsbeck/Dalheim · Der Helpensteiner Bach wurde vom unteren Raky-Weiher getrennt. Auch die Fischaufstiegstreppe ist so gut wie fertiggestellt. Bach und Teich wurden getrennt, um künftig das Verschlammen zu verhindern.

 Am Fischaufstieg vorne rechts ist die Zuleitung aus dem Überlauf zu sehen, der zwischen beiden Teichen installiert ist: Darüber gelangt Wasser aus dem vorderen Teich auf den Fischaufstieg. Die Wassermenge des Fischaufstiegs variiert.

Am Fischaufstieg vorne rechts ist die Zuleitung aus dem Überlauf zu sehen, der zwischen beiden Teichen installiert ist: Darüber gelangt Wasser aus dem vorderen Teich auf den Fischaufstieg. Die Wassermenge des Fischaufstiegs variiert.

Foto: Nicole Peters

Das Projekt, mit dem der Raky-Weiher revitalisiert werden soll, wird zu 80 Prozent von Bund und Land gefördert und unter Federführung der Stadt Wegberg umgesetzt. Dabei sind die Beteiligten verpflichtet, die EU-Wasserrahmenrichtlinie einzuhalten: Diese sieht in Gewässern eine Durchgängigkeit für Fische vor.

Entsprechend gehört zur Maßnahme der Bau eines Fischaufstiegs, der den Höhenunterschied von genau 2,76 Metern zwischen oberer Kastenrinne und unterem Bachabschnitt mit Hilfe von 20 Stufen überwinden soll. Der Aufstieg ist jetzt fertiggestellt und bei der Vorabnahme wurden lediglich Kleinigkeiten bemängelt. Somit erfolgt die Endabnahme voraussichtlich im Februar.

Das Hauptanliegen nach einem mehrjährigen natürlichen Prozess der Sömmerung und Winterung, bei dem der untere Teich am sogenannten Pförtnerhäuschen komplett trocken lag, war es, Helpensteiner Bach und diesen Teich zu trennen. Dies erfolgte mit dem Bau eines Dammes. Der Bach fließt inzwischen an der nördlichen Seite zwischen Ufer und Damm, quert in einem Kastenprofil mit Gitterrost die Anton-Raky-Straße und trifft danach auf den Fischaufstieg, über den der Bach in sein ursprüngliches Bett gelangt und darin weiterfließt. Durch die Trennung von Bach und Teich soll zukünftig verhindert werden, dass wieder Sedimente in den Teich getragen werden und dieser wieder Gefahr läuft, zu verlanden.

„Durch den Fischaufstieg haben Fische die Chance, auch oberhalb des Raky-Weihers zu siedeln”, erläutert Frank Gaspers, Leiter des städtischen Fachbereichs für Umwelt, Verkehr und Abwasser, „vorher hatten sie keine Möglichkeit, hoch zu kommen.“ Jede der 20 Stufen ist nicht mehr als 15 Zentimeter hoch. „Das Wasser wird auf jeder Stufe gestaut, die Fische können so verschnaufen und dann die nächste nehmen.“ Kleinere Fische und Kleinstlebewesen könnten so passieren. Die Umsetzung durch die niederländische Fachfirma van Boekel findet er klasse. Die Schwellen der Stufen mit einer Länge von etwa drei Metern waren aus verschieden großen Wasserbausteinen, die in ein Betonfundament gesetzt wurden, hergestellt. Zwischen den Schwellen wurden Kölke, sprich wassergefüllte Vertiefungen, angeordnet. Die jeweilige Kolklänge beträgt zwischen ein bis zwei Metern, die Kolkbreite ein bis vier Meter und die Kolktiefe mindestens 30 Zentimeter (Dauerstau). Zum Schutz vor Erosion sind die Kölke mit Wasserbausteinen befestigt worden.

Auf die Fischtreppe gelangt zusätzlich zum Wasser aus dem Bachlauf über eine Zuleitung überschüssiges Nass aus dem oberen Teich. Diese wird über ein Mönchbauwerk, das sich zwischen den Teichen am Rand des oberen befindet, abgelassen. „Dieses Bauwerk hat zwei Öffnungen“, führt Gaspers weiter aus, „neben dem Notablauf gibt es eine zum Befüllen vom unteren Teich.“ In Absprache mit dem Landesbetrieb wird dieser jetzt nach und nach geflutet. Und in Absprache mit dem Angelsportverein Arsbeck-Dalheim werden Fische eingesetzt werden.

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