Wegberg Gärtner aus Überzeugung

Wegberg · Dem angehenden Gärtnermeister Lukas Terporten liegt die Förderung regionaler Produkte am Herzen. Er wählte die Fachrichtung Obstbau.

 Obstbauer Lukas Terporten (22) bei der Arbeit: Sechsmal am Tag erhalten diese Erdbeeren fein dosiert Wasser und Düngemittel.

Obstbauer Lukas Terporten (22) bei der Arbeit: Sechsmal am Tag erhalten diese Erdbeeren fein dosiert Wasser und Düngemittel.

Foto: Ruth Klapproth

Lukas Terporten (22) arbeitet gerne draußen. Nach dem Fachabitur mit wirtschaftlicher Ausrichtung hatte sich der Sohn des Landwirts Willi Terporten für die Ausbildung des Gärtners mit Fachrichtung Obstbau entschieden. Das hat er auch nach Abschluss der Ausbildung noch nicht bereut. "Es macht mir Spaß, und ich werde auch ohne Urlaub braun", bemerkt er verschmitzt, natürlich müsse er bei jedem anderen Wetter ebenso an die frische Luft.

Inzwischen befindet er sich im ersten Jahr einer Gärtnermeister-Ausbildung - bis vor kurzem hat er dafür in Neustadt an der Weinstraße gewohnt. Mit Beginn des zweiten Jahres Ende Oktober wird er nach Rheinbach wechseln. Die Sommermonate verbringen die Schüler praxisnah in den Betrieben, so auch Lukas Terporten. Mit Stolz zeigt er die Obstbau-Anlage, die er mit seiner Familie vor drei Jahren angefangen hat, aufzubauen. Pflaumen- und Kirschbäumchen, wie im Erwerbsobstbau üblich niedrigstämmig angebaut, stehen sauber in Reihen gepflanzt. Zudem sind Johannisbeeren, Himbeeren und Erdbeeren auf dem ein Hektar großen Stück Land zu sehen. Über ein verzweigtes Bewässerungssystem, in das Dünger zugefügt werden kann, werden Bäume und Sträucher versorgt.

Besonders pflegeintensiv sei der Anbau von Erdbeerpflanzen im Tunnel, erläutert der Gärtner. Nach einem Probeanbau im vergangenen Jahr haben Terportens erstmals in größerem Stil Erdbeeren und Himbeeren darin kultiviert. "Zwölf Erdbeerpflanzen befinden sich auf einem laufenden Meter, die von Bienen eines befreundeten Imkers bestäubt werden und vor dem Wetter geschützt wachsen." Diese Erdbeeren befinden sich in Pflanzkästen mehr als einen Meter über dem Boden.

Sechsmal am Tag erhalten sie fein dosiert Wasser und Düngemittel. Große, teils rote Früchte hängen bereits rechts und links der Vorrichtung an Stängeln herunter und lassen sich bequem pflücken. "Die Früchte sind drei Wochen früher reif als die Feldfrüchte und sind aufgrund des trockenen Standorts weniger anfällig für Krankheiten", sagt Terporten. Obwohl die Haltung kosten- und zeitintensiver sei, würden voraussichtlich weitere Anteile der insgesamt zwei Hektar Felderdbeeren in den Tunnel versetzt werden.

Die Ausbildung zum Gärtner, die er im Obsthof Mertens in Willich absolvierte, kommt ihm beim Formieren der Bäumchen, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und bei der Ernte zugute. Ebenso hilft die wirtschaftliche Ausrichtung bei der Kalkulation. Vater Willi baut Weizen, Raps, Rüben und verschiedene Kartoffelsorten an, die sie mit Obst und zugekauftem regionalen Gemüse im Hofladen oder auf Wochenmärkten im Umkreis verkaufen. "Das Schöne am Gärtnern ist, das Wachsen der Pflanzen und Ausbilden der Früchte mitzuerleben", sagt Lukas Terporten - zudem möchte er regionale Produkte fördern.

(cole)
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