Arbeitseinsatz in Haus Wildenrath Aktiv für die Pflege der Natur

Wegberg · Viele ehrenamtliche Helfer fassen einmal pro Monat an beim Arbeitseinsatz am Naturschutzzentrum Haus Wildenrath. Eine Teilnehmerin reist dafür sogar aus Düsseldorf an.

 Isabell Wirtz, Rüdiger Lenkeit und Angelika Müller (v.l.) gehören zu den Aktiven, die die Natur rund um Haus Wildenrath pflegen.

Isabell Wirtz, Rüdiger Lenkeit und Angelika Müller (v.l.) gehören zu den Aktiven, die die Natur rund um Haus Wildenrath pflegen.

Foto: Uwe Heldens

Es gibt alle Hände voll zu tun am und im Naturschutzzentrum Haus Wildenrath in Wildenrath: Die Tiere müssen versorgt und gefüttert, Wald und Weiden gepflegt, die Gebäude instandgehalten werden. „Die Arbeit ist von den vier Festangestellten sowie den Mitarbeitern aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm und aus dem Freiwilligen Ökologischen Jahr allein gar nicht zu schaffen“, meint Rüdiger Lenkeit. Umso mehr freut sich der Vorsitzende des Trägervereins für die Naturschutzstation über die vielen Teilnehmer, die an jedem dritten Samstag im Monat das Stammpersonal bei der Hege und Pflege der Tiere, des Geländes und der Gebäude unterstützen.

Mehr als ein Dutzend ehrenamtlich Tätige konnte Lenkeit dieses Mal begrüßen und zur Arbeit einteilen. „Sie machen die Dinge, die im Alltagsbetrieb nicht erledigt werden können.“ Da werden Zäune ausgebessert, Obst aufgesammelt, Weiden gemäht, der Wald auf der 25 Hek-

tar großen Fläche auf abgeknickte Äste und umgestürzte Bäume kontrolliert. „Wir sind für die Wege durch den Wald verantwortlich“, betont Lenkeit, „und auch die Stege und Brücken über die Bachläufe und die sumpfigen Stellen müssen von uns gewartet werden.“ Alle Arbeiten geschehen „im Einklang mit der Natur“, was für Lenkeit bedeutet, dass etwa bei der Reparatur von Handläufen nur Holz aus dem eigenen Wald verwendet wird.

Bis nach Düsseldorf hat sich der regelmäßige Arbeitseinsatz der Freiwilligen herumgesprochen. Angelika Müller etwa kommt jedes Mal nach Wildenrath, um hier in der Natur zu arbeiten. „Bei uns gibt es die Möglichkeit für mich nicht“, meint sie durchaus bedauernd. „Die Menschen, die Ruhe, die Natur veranlassen mich, hier mitzumachen“, sagt sie, während sie gemeinsam mit Isabell Wirtz eine Clematis hochbindet, die sich von ihrem Rankgerüst gelöst hat. Ihre Kollegin kommt aus dem benachbarten Dalheim und „füttert gelegentlich die Tiere“ in der Naturschutzstation. „Die Arbeit an den Samstagen ist eine schöne Entspannung von der Berufstätigkeit in der Woche. Hier ist es ruhig und natürlich nicht so laut und hektisch wie in der Stadt.“

Seit 2015 hat der Trägerverein die alleinige Kontrolle und Verantwortung für den Erhalt und den Betrieb der Naturschutzstation für den Kreis Heinsberg und die Stadt Mönchengladbach übernommen. Rund 700.000 Euro muss er in die Sanierung der Gebäude investieren, um diese intensiv nutzen zu können. „Die Station lebt hauptsächlich von Projekten“, sagt Lenkeit, deshalb werde der Verein alles daran setzen, das Haus mit Aktivitäten zu füllen. „Wir wollen hier keinen Streichelzoo und kein Tagungshotel, wir wollen ein Seminarhaus schaffen, in dem wir uns mit der Natur und dem Leben in der Natur beschäftigen.“

Ein derartiges naturbezogenes Seminar bietet etwa Hildegard Burggraef schon seit geraumer Zeit an. „Malen und Experimentieren mit Materialien aus der Natur“ ist einmal im Monat, parallel zum Arbeitseinsatz der Freiwilligen, möglich. Die Dozentin aus Jülich zeigt dabei den Teilnehmern, wie sie etwa aus Kaffeesatz und Sand natürliche Grundstoffe für ein Kunstwerk herstellen können.

Viel Zeit haben Lenkeit und die freiwilligen Helfer nicht mehr an diesem Tag. Sie wollen weitermachen und ihr selbst gestecktes Arbeitsziel erreichen, auch wenn es nicht mit Stechuhr, sondern mit Spaß und Freude zugeht. Sie wollen fertig werden, damit sie gemeinsam in geselliger Runde die warme Mahlzeit genießen können, mit der jeder Arbeitseinsatz im und am Haus Wildenrath endet.

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